Weihnachtsbeleuchtung über Vredener Straßen Bleibt die Innenstadt in diesem Jahr dunkel?

Weihnachtsbeleuchtung: Bleibt die Innenstadt in diesem Jahr dunkel?
Lesezeit

Der Winter ist schon von sich aus eine kalte und dunkle Jahreszeit. Da sich allerdings eben die Nacht besonders früh und lange zeigt, gibt es für viele Kommunen die Möglichkeit, mit schönem Leuchtschmuck zu beeindrucken. Aber durch die bedrohliche Energiekrise ist in diesem Jahr vieles anders.

„Dieses Thema ist im Moment so brisant wie nie“, erklärte Lucas Althoff als Fachabteilungsleiter Umwelt und Recht am vergangenen Donnerstag. Da traf sich der Bau-, Planung- und Umweltausschuss im Vredener Rathaus, um über eine in seinen Worten „emotionale“ Frage zu diskutieren. Leuchten auch in diesem Jahr wieder tausende Lichter über den Straßen der Stadt oder eben nicht?

Denn klar, die Zeiten sind ganz besondere. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind die Gasressourcen in Deutschland knapp, dazu steigen die Strompreise ebenfalls weiter an. „Es ist bereits so, dass Vreden ein Vorreiter in Sachen Energiesparen ist“, begann Althoff. Deshalb wären die Außenbeleuchtungen vielerorts längst abgeschaltet und die Raumtemperatur in Nichtwohngebäuden zumeist auf 19 Grad reduziert.

Aber dann gleich die Vredener Innenstadt in der Adventszeit nahezu komplett dunkel zu lassen? „Auch da müssen wir ein Vorbild für die Bürger sein“, sagte er und schlug im Ausschuss deshalb vor, die Weihnachtsbeleuchtung im Winter 2022 ausgeschaltet zu lassen. Ausnahme sollten einzig festinstallierte Lichter an den Bäumen sein, dazu der Weihnachtsbaum „Horst“ und die Glocke auf dem Marktplatz.

Die Vredener Innenstadt wird in diesem Winter nicht mehr so hell erleuchtet.
Die Vredener Innenstadt wird in diesem Winter nicht mehr so hell erleuchtet. © Markus Gehring

Auch bei den anwesenden Fraktionen traf diese Idee auf große Zustimmung, selbst wenn die Entscheidung durchaus schwer fiel. Einzig die CDU hatte noch eine kleine Änderung an der Vorlage anzumerken. „Wir könnten trotzdem die Girlanden aufhängen, sie nachts aber nicht leuchten lassen“, schlug Christdemokrat Heinz-Bernd Röring vor. So würde zwar weiterhin Energie gespart werden, tagsüber sei aber dennoch etwas Weihnachtsstimmung zu spüren.

Diese Idee kam im Ausschuss allerdings überhaupt nicht gut an. Die übrigen Fraktionen bemängelten, dass durch die Maschinen zum Aufhängen der Girlanden in der Innenstadt beinahe mehr Sprit verbraucht würde, als durch die ausgeschalteten Lichter gespart werden könne.

CDU-Vorschlag wird abgelehnt

Nach einer kurzen Debattenrunde erkannte dann aber auch Heinz-Bernd Röring, dass sein Vorschlag nicht unbedingt zur Krisenlösung beitrug. „Der Energiebedarf war uns nicht bewusst, wir hatten nur gehofft, trotzdem für ein wenig Weihnachtsstimmung zu sorgen“, gab das CDU-Mitglied zu. Und so bleibt es dann eben während der Adventszeit in der Vredener Innenstadt weitestgehend dunkel.

Neue Fahrradständer für Vredener Innenstadt: FDP-Fraktion ist unzufrieden und sieht „Notlösung“

Streitthema Grundwasser in Vreden: Viele Ideen, noch keine großen Fortschritte

Zahl der Pflegebedürftigen in Vreden steigt: Personal ist schon jetzt rar