Warum Woodstock zum Brass dazugehört

Debüt für Vredener Gruppe

Die Besucher des Adventsmarktes erlebten eine besondere Premiere. Denn diese Formation wird nur selten auftreten. Dafür gibt es Gründe.

Vreden

, 21.12.2017, 17:45 Uhr / Lesedauer: 2 min
Hatte sich für den Auftritt beim Adventsmarkt zusammengefunden: die Formation Woodstockbrass.

Hatte sich für den Auftritt beim Adventsmarkt zusammengefunden: die Formation Woodstockbrass.

Bei dieser Truppe ist der Name Programm. Und das besteht aus mehreren Bestandteilen. Da gibt es zum einen das Wörtchen „Brass“. Das steht für Blasmusik, und zwar solche, die mit Blechblasinstrumenten aus Messing gespielt wird. Kein Wunder, denn Brass lautet auch die englische Bezeichnung für Messing. Aber neben dem Blech finden sich in dieser jungen Vredener Formation auch Holzblasinstrumente. Und so gehört auch „Wood“, also Holz, zum Namen der Gruppe. Mit einem kleinen „stock“ als musikalisches Bindeglied vereint sich das zu „Woodstockbrass“.

Ein wenig Festivalstimmung lag passenderweise in der Luft, als die Gruppe am vergangenen Wochenende ihr öffentliches Debüt gab. Erst mal zum Spaß und als einmalige Aktion, wie Martin Terbrack betont. Denn die jungen Mitstreiter von Woodstockbrass stellen so etwas wie ein kleines, spontanes Musikprojekt dar, das sich aus den Reihen und damit quasi unter dem Dach des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Vreden entwickelt hat.

Dass der kleine Funke auch ein großes Feuer der Begeisterung entfachen kann, haben die Musiker bei ihren Auftritten im Rahmen des Vredener Adventsmarktes gespürt. „Das war schon eine schöne Sache“, sagt Martin Terbrack im Gespräch mit der Münsterland Zeitung. Gut eineinhalb Stunden hat Woodstockbrass die Besucher unterhalten.

Weihnachtliche Stücke

Zuerst im Zelt, danach unter freiem Himmel an der großen Glocke aus Tannengrün, dem Wahrzeichen der Vredener Vorweihnachtszeit – „Woodstock“ lässt grüßen, denn das legendäre Festival fand 1969 auch unter freiem Himmel statt. Weihnachtliche Stücke hatte die Gruppe ausgesucht. Mit ihrem Repertoire von rund 20 Liedern kam sie bei den Zuschauern gut an. Wichtig bei der Zusammenstellung des Programms: Schwungvoll sollte es zugehen, zugleich populär und gewürzt mit einer Prise „jungem Sound“.

So fanden sich denn auch ganz unterschiedliche Titel nebeneinander. Da kam die bekannte Titelmelodie aus dem weihnachtlichen Filmklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ebenso zu ihrem Recht wie „Happy Xmas – War Is Over“ von John Lennon und Yoko Ono, das altbekannte „Tochter Zion“ oder das witzige „Rudolf, The Red Nosed Reindeer“ – und alles etwas swingender und lockerer, als die Zuhörer es sonst vielleicht gewohnt sind.

Der Auftritt von Woodstockbrass war eigentlich einem Zufall zu verdanken. Bereits im vergangenen Jahr habe er sich mit Stadtmarketing-Geschäftsführerin Karin Otto einmal darüber unterhalten, mit einer kleinen Formation zum Adventsmarkt in Vreden aufzuspielen, berichtet Martin Terbrack.

Festival der Blasmusik

Im Juli flammte der Gedanke wieder auf und nahm konkretere Gestalt an, als Mitglieder des Musikzuges und der Berkeldörfer am „Woodstock der Blasmusik“ teilnahmen, wo sich auch Kontakte zu ebenfalls angereisten Mitgliedern der Rekener Blaskapelle ergaben. Das Festival geht seit mittlerweile mehr als sieben Jahren neue Wege darin, Blasmusik zu präsentieren und in großer Gemeinschaft zu erleben – in der kleinen Gemeinde Ort im österreichischen Innkreis.

Den Impuls aus diesem Erlebnis trugen die Musiker weiter – bis zur gelungenen und unterhaltsamen Premiere auf dem Vredener Weihnachtsmarkt. Martin Terbrack könnte sich gut vorstellen, diese Erfahrung mit der spaßigen Truppe im durchschnittlichen Alter von etwa 25 Jahren im nächsten Jahr noch einmal zu wiederholen.

Neben seinem Hauptberuf als Leiter des städtischen Bauhofes investiert er viel Zeit in die musikalische Arbeit: „Das sind wohl alles zusammengerechnet an die 200 Termine im Jahr.“ Und er betont, wo seine Prioritäten dabei auch in Zukunft ganz klar liegen werden: „Der Musikzug hat immer Vorfahrt!“