
© Lisa Wissing
Neue Corona-Regeln: Rolf Elsing steht mit dem „n-joy“ in den Startlöchern
Coronavirus
Die neuen Corona-Regeln lassen Clubbetreiber hoffen. Rolf Elsing möchte schon an diesem Freitag in seinem Club „n-joy“ am Plattenteller stehen. Dafür fehlt ihm noch ein amtliches Okay.
Rolf Elsing kann es kaum erwarten, die Türen seiner Diskothek „n-joy“ in Vreden wieder für Gäste zu öffnen. „Die Landesregierung hat entschieden, dass ab Freitag die Clubs wieder aufmachen dürfen. Ich hoffe, direkt am Freitag loslegen zu können.“
Deshalb hat er umgehend gehandelt, als die Landesregierung am Mittwoch ihre neue Corona-Schutzverordnung bekannt gab. „Ich habe direkt das Hygienekonzept für meine Diskothek an das nun dafür zuständige Kreis-Gesundheitsamt geschickt. Jetzt warte ich von dort auf Grünes Licht, dann mache ich auf“, sagt Elsing. Am liebsten schon am Freitag.
Schwierig so kurzfristig Personal zu bekommen
Das behördliche Okay ist nicht das einzige, was Rolf Elsing jetzt Sorgen bereitet. Das andere Problem ist, auf die Schnelle genügend Personal zu finden, um den Betrieb auch bewältigen zu können.
„Ich habe für Freitag einige Mitarbeiter auf der Liste stehen, aber noch nicht genug.“ Es sei schwer für alle in seiner Branche, mit dem Aufmachen und dann wieder Schließen klarzukommen. „Das ist auch für die Mitarbeiter nicht einfach.“
Überall sei jetzt Personal knapp. Und im „n-joy“ handelt es sich dabei hauptsächlich um Studenten. „Das sind ja junge Menschen, die verständlicherweise auch selbst feiern gehen wollen, wenn es endlich wieder möglich ist“, sagt Elsing.
Nach drei Tagen im Juli war die Party wieder vorbei
Er werde auf jeden Fall alles daran setzten, seinen Club so schnell wie möglich wieder aufmachen zu können. „Wir hatten ja nur drei Mal im Juli auf. Das war alles in diesem Jahr.“

Rolf Elsing freut sich darauf, das „n-joy“ wieder öffnen zu können. © privat
Um so größer sei die Freude bei den Gästen gewesen. Und nicht nur bei denen. „Das war pure Euphorie, ein Fest.“ Aber nach den drei Tagen war die Party auch schon wieder vorbei. Mit dem Erreichen der Inzidenzstufe 1 musste das „n-joy“ wieder schließen.
„Ich kann von Glück sprechen, dass wir noch das Strandcafé ‚Berkel Beach‘ betreiben. Und bei der Fußball-Europameisterschaft haben wir ja die Sommerbühne organisiert. Das hat uns über den Sommer geholfen. Auch emotional!“
Neue Hoffnung mit der Abkehr von der alten Regelung
Nun gibt es mit der Abkehr von der bisherigen Regelung in NRW wieder neue Hoffnung für die Clubbetreiber und ihre Gäste. Es gilt nun die 3-G-Regel. Das bedeutet, es dürfen jene in den Club, die entweder (vollständig) geimpft, von einer Corona-Erkrankung genesen sind, oder einen aktuellen negativen PCR-Test (keinen Schnelltest) vorlegen können.
Entsprechende Nachweise und der Personalausweis sind mitzubringen. „Für uns ist das ja im Grunde eher 2-G. Es wird wohl kaum jemand das Geld für einen PCR-Test ausgeben, nur um ein paar Stunden tanzen zu gehen.“
Den anderen die Party zu gönnen, ist auch eine Form der Solidarität
Gleichwohl ist Rolf Elsing sehr zufrieden mit der neuen Entwicklung. Auf jeden Fall sei die neue Regel besser als die alte, die ihm nur die Schließung als einzige Option ließ.

Im „n-joy“ könnten schon am Freitag die Lichter wieder angehen und die Türen sich für Besucher öffnen. Die neuen Corona-Regeln lassen es wieder zu. Wann dort wieder Livemusik zu hören ist, wird sich in der weiteren Entwicklung der Pandemie zeigen. © Hubert Stroetmann
Jetzt hofft er, dass auch diejenigen Verständnis zeigen, die sich nicht impfen lassen wollen oder können. „Den anderen die Party zu gönnen, ist auch eine Form der Solidarität. Wer nicht will oder kann, ist nicht mehr dabei. Aber deshalb müssen ja nicht alle anderen auch zu Hause bleiben. Die ganze Zeit haben ja viele Menschen auch Solidarität geübt.“
Wenn er das amtliche Okay bekommt, öffnet Elsing am Freitag um Punkt 20 Uhr. „Ich freue mich mindestens genauso sehr, meine Gäste wiederzusehen, wie die sich freuen, wieder ins ‚n-joy‘ zu gehen.“