
Auch Ortsnetzstationen gehören zum Netzausbau dazu, diese haben allerdings gerade lange Lieferzeiten. Da hätte man schon früher ansetzen können, findet unsere Autorin. © Carina Strauss
Versäumnisse der Vergangenheit ausräumen – und zwar schnell jetzt!
Meinung
Immer mehr Menschen in Vreden wünschen sich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, doch das Stromnetz stößt an die Kapazitätsgrenze. Nun muss endlich gehandelt werden, findet unsere Autorin.
Ausgetrocknete Seen, brauner Mais, Naturkatastrophen: Die Folgen des Klimawandels sind jetzt deutlich spürbar, gewarnt hatten Experten schon lange. Doch der Ausbau der erneuerbaren Energien schritt nur schleppend voran. Da musste erst eine waschechte Energiekrise her, um die Menschheit aufzurütteln.
Ein Gashahn wird abgedreht und schon stehen wir ziemlich doof da. Nun wird immer wieder appelliert: Baut energiesparsame Häuser, fahrt mehr mit dem öffentlichen Nahverkehr, achtet auf euren Konsum. Deshalb wollen die Vredenerinnen und Vredener etwas tun, nämlich mit Photovoltaikanlagen ihren eigenen Strom erzeugen, unabhängig von Atomkraft, Kohle oder Gas. Und dann geht es einfach nicht, weil das Stromnetz nicht dafür ausgelegt ist.
Lässt sprachlos zurück
Das sind Dinge, die einen sprachlos zurücklassen. Der Unmut der Bürger, die teils monatelang auf die Beantwortung ihres Antrages warten müssen und dann eventuell sogar eine Absage bekommen: verständlich.
Liebe Verantwortliche: Jetzt wird es Zeit, zu handeln – auch wenn diese Zeit vielleicht schon viel früher da gewesen wäre! Liebe Bürgerinnen und Bürger: Haltet den Druck aufrecht, stellt die Anträge, lasst euch nicht abschrecken. Denn auch etwas Großes wie die Energiewende kann im Kleinen beginnen. Und vielleicht gehört Vreden dann irgendwann wirklich zum „Kraftwerk für das Ruhrgebiet“.
Geboren und aufgewachsen an der Grenze zwischen Ruhrpott und Münsterland, hat Kommunikationswissenschaft studiert. Interessiert sich für Tiere, Kultur und vor allem für das, was die Menschen vor Ort bewegt.