Berthold Büsker (l.) und Marion Laumann (r.) präsentieren verschiedene Urnen-Kreationen aus der Ausstellung in Südlohn.

© Kevin Michaelis

Bestattung in persönlich gestalteter Urne: „Trend ist nicht aufzuhalten“

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Auch im Westmünsterland geht der Trend eher weg von der Bestattung im Sarg und hin zur Urne. Wir haben bei Bestattern in Südlohn und Vreden nachgefragt, wo die Gründe dafür liegen.

Vreden, Südlohn

, 15.11.2021, 12:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Tod ist ein sensibles, mit vielen Emotionen behaftetes Thema. Für Berthold Büsker, Inhaber von Büsker Bestattungen in Südlohn und Leiter von Tenhumberg Bestattungen in Vreden, ist der Tod Berufsalltag. Er erfüllt die Wünsche der Verstorbenen oder ihrer Hinterbliebenen, was die Form der Bestattung angeht. Dabei stellt er fest: Die Beisetzung im Sarg findet immer weniger Anklang, Urnenbestattungen werden immer beliebter. Auch im Westmünsterland.

„In Vreden machen die Urnen aktuell etwa 60 Prozent der Bestattungen aus“, sagt Marion Laumann. Der Trend nehme noch weiter zu, meint die Ansprechpartnerin für Bestattungen in Vreden: „Es ist davon auszugehen, dass es bald sogar 70 zu 30 Prozent für die Urnenbestattungen sind.“

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Für Berthold Büsker kommt die Entwicklung nicht unerwartet. Einerseits seien die Gesamtkosten natürlich etwas günstiger als bei einer Beisetzung im Sarg. „Der Gesamtpreis geht so ab 2000 Euro los, nach oben sind die Grenzen allerdings offen“, meint der Inhaber des Bestattungsunternehmens. Zum anderen sei aber auch der Aspekt der nachhaltigen Grabpflege ein ganz wichtiger: „In der Regel ist ein Urnengrab kleiner und dementsprechend leichter zu pflegen“, meint der Südlohner.

Die Gründe für Urnenbestattung sind unterschiedlich

Immer häufiger komme es vor, dass Angehörige nicht in der Nähe der Verstorbenen wohnen. Der Faktor Nähe und Zeit spiele also auch eine ganz wesentliche Rolle bei der Entscheidung für ein Urnengrab. Aber, so ergänzt Berthold Büsker, einige würden oftmals auch selbst schon vor ihrem Tod festlegen, dass sie in einer Urne beerdigt werden möchten.

Ein Vorteil der Urne sei aber auch die materielle Zusammensetzung, weist Berthold Büsker auf einen ganz anderen Aspekt hin. „Alle Urnen bestehen bei uns aus Naturfaser. So schützen wir vor allem die Umwelt.“ Beliefert wird das Unternehmen von einer Firma aus dem Sauerland – ausschließlich mit biologisch abbaubaren Produkten. „Bis die Urnen sich zersetzen, dauert es sechs bis neun Monate“, erläutert der Südlohner Bestatter.

Es gibt Urnen mit verschiedenen Mustern, aber auch einer individuellen Gestaltung sind kaum Grenzen gesetzt.

Es gibt Urnen mit verschiedenen Mustern, aber auch einer individuellen Gestaltung sind kaum Grenzen gesetzt. © Kevin Michaelis

Ein weiterer Aspekt, der eine Rolle für Verstorbene und Angehörige spielt, ist die individuelle Gestaltung. „Normalerweise werden die Urnen als Rohling hergestellt“, erklärt Berthold Büsker. Dann kann ein eigenes Design ausgewählt werden. Egal ob mit Fußball-Logos, Blumen, bunten Bildern, ausgefallenen Mustern oder Motiven von persönlicher Bedeutung – alles ist mittlerweile möglich und umsetzbar.

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„Die Muster werden mit der Zeit immer ausgefallener und verrückter“, verrät Marion Laumann. Auch in Vreden und Südlohn geht der Trend also zur auch individuell gestalteten Urne. Die Preise für eine eigens ausgedachte Gestaltung in den ländlichen Regionen seien meist noch „humaner“ als die im städtischen Raum, sagt Berthold Büsker. Und in einem ist er sich ziemlich sicher: „Der Wandel hin zur Urne ist längst da, der Trend ist nicht aufzuhalten.“

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