Sperrung gefordert Durchgangsverkehr im Wohngebiet Fasanenweg-Klosterhook ärgert Anwohner

Durchgangsverkehr im Wohngebiet Fasanenweg-Klosterhook ärgert Anwohner
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Heinz Schüring wohnt bereits sehr lange am Fasanenweg. Aber die vergangenen Jahre waren besonders aufregend. Im benachbarten Baugebiet Klosterhook wird seit einiger Zeit gebaut, der Baustellenverkehr wurde in Teilen vor seiner Haustür abgewickelt. Und nicht weit entfernt war bis vor kurzem die Großbaustelle Gaxelino.

Alles kein Problem. Ein Problem hingegen ist der Durchgangsverkehr, den Heinz Schüring und viele andere Anlieger auf dem Fasanenweg und im Klosterhook verzeichnen: „Was uns stört, ist, dass Autos hier durchfahren.“ Tatsächlich passieren beim Pressetermin am frühen Nachmittag immer wieder Autos den schmalen Fasanenweg, an dem es keinen Bürgersteig oder Radweg gibt. Die Beanspruchung durch die Baufahrzeuge hat deutliche Spuren auf dem Asphalt hinterlassen.

Ortsfremde verirren sich

Nur: Wieso fahren die Autos hier entlang? Allein mit Anlieferverkehr scheint das nicht erklärbar, schließlich ist das Gebiet auch von der Ringstraße aus über den gut und breit ausgebauten Eichenweg erreichbar. „Das hat sich verstärkt, seitdem das Café mit Drive-In an der Ecke Ringstraße und Eichenweg da ist“, moniert Heinz Schüring. „Da fahren die Leute hin.“

Seiner Beobachtung nach verirren sich viele Ortsfremde vor seiner Haustür: „Die fahren wahrscheinlich mit Navigationsgerät und haben da die Vorgabe gemacht, dass der kürzeste Weg gewählt werden soll.“ Dabei bringe die Abkürzung, wenn man auf die Ringstraße wolle, vielleicht 100 Meter.

Lkws am Kinderspielplatz

Jan Hoffschlag wohnt seit vier Jahren am Klosterhook, dem Neubaugebiet, das bereits zu großen Teilen bebaut ist. Der junge Vater findet die Situation mit dem unerwünschten Verkehr ebenfalls problematisch: „Viele Lkws kommen hier durch, ich finde das gefährlich für die Kinder.“ Mitten in dem Wohngebiet sei schließlich auch ein Spielplatz. Der wurde gerade erst eingezäunt, doch die Einhegung hat bereits von einem Unfall einen ersten, deutlich sichtbaren Schaden genommen.

Für die beiden Männer steht fest: So kann und soll die Situation nicht bleiben. Sie haben bereits zahlreiche Unterschriften bei den anderen Anliegern gesammelt und sehen nun die Politik in der Pflicht, hier tätig zu werden.

Zwei Blumenkübel sollen reichen

Eine konkrete Idee haben sie auch schon: Auf der Höhe Fasanenweg Hausnummer 13, so schlagen es die beiden jeweils in ihren Anträgen an den Stadtrat vor, sollen zwei Blumenkübel aufgestellt werden. „Dann passt das“, befindet Heinz Schüring. Und der Aufwand sei ebenfalls überschaubar. Der motorisierte Verkehr bleibe so außen vor, Fußgänger und Fahrradfahrer sollen weiter passieren können.

„Wir möchten, dass der Kfz-Verkehr über die Winterswijker Straße und dann über die Ringstraße geführt wird“, fordert Heinz Schüring. Die vorgeschlagene Sperrung könnte zunächst auch nur testweise vorgenommen werden.

Wiedervorlage im kommenden März

Tatsächlich hat die Kommune das Thema bereits auf dem Schirm. Ein Termin mit Vertretern des Tiefbau- und des Ordnungsamts hat bereits im vergangenen Herbst stattgefunden. Auch eine Verkehrszählung wurde schon durchgeführt, wobei es Heinz Schüring nicht um Zahlen geht, wie er betont: „Uns geht es darum, dass hier keine Fremdfahrzeuge durchfahren, ob das nun 20 oder 200 sind.“

Dabei drängt nach Ansicht von Heinz Schüring die Zeit. Jetzt werde die Ausbauplanung für die Straßen gemacht, deswegen sollte man jetzt auch das Problem mit dem Durchgangsverkehr berücksichtigen. Aber von der Stadt habe es geheißen, sagt er, dass sich das Problem mit der Freigabe von Gaxelino von selbst erledige. Das sei mitnichten der Fall.

Von der Stadt selbst war zwischen den Feiertagen keine Stellungnahme zu bekommen. Der Bau- und Planungsausschuss wird sich im März mit den Eingaben befassen.

Das am Eichenweg/Ecke Ringstraße gelegene Café ziehe viel von dem Durchgangsverkehr an, monieren Jan Hoffschlag und Heinz Schüring. Das Foto zeigt die Perspektive von der Ringstraße aus.
Das am Eichenweg/Ecke Ringstraße gelegene Café ziehe viel von dem Durchgangsverkehr an, monieren Jan Hoffschlag und Heinz Schüring. Das Foto zeigt die Perspektive von der Ringstraße aus. © Nils Dietrich

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