Schepers baut weltweit größte Laseranlage für Prägedruck

38-Tonnen-Koloss

38 Tonnen schwer ist der Koloss, den Mitarbeiter der Firma Schepers gestern Morgen an der Karl-Benz-Straße für den Transport nach Mönchengladbach verladen haben. Es ist die weltweit größte Laseranlage für den Prägedruck. Für die Firma ein Großauftrag im bisher erfolgreichsten Unternehmensjahr.

VREDEN

, 21.08.2015, 19:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf einer Stahlplatte ist ein kleines einfarbiges Kästchen zu sehen. Doch als Geschäftsführer Hans-Georg Schepers das Metallstück unters Mikroskop legt, taucht ein Schriftzug auf: Das gesamte Kästchen besteht aus den Buchstaben des Firmennamens Schepers. Mit bloßem Auge ist das nicht zu erkennen.

Die digitale Lasertechnik macht extrem kleine Feinheiten im Druck möglich. "Die Dicke des Laserstrahls kann bis zu drei My klein sein. Zum Vergleich: Ein Haar ist zwischen 60 und 80 My dick", erklärt der Schepers.

Durchmesser 1,30 Meter

Seine Firma stellt Laseranlagen für den Tief- und Prägedruck her. Die Laser übertragen das Motiv auf die Walzen, mit denen später gedruckt wird. Die gestern ausgelieferte Anlage kann Walzen mit einem Durchmesser von 1,30 Metern, einer Breite von sechs Metern und einem Gewicht von bis zu zehn Tonnen herstellen. Vom Auftrag bis zur Fertigstellung habe es knapp sieben Monate gedauert, so Schepers. Mehr als eine Million Euro koste die Maschine.

"Mit der Technologie hat man im Alltag eigentlich nichts zu tun, aber die Ergebnisse sieht jeder. Zum Beispiel bei Lederimitation, der Prägung von Taschentüchern oder auf Banknoten und Briefmarken", sagt der Geschäftsführer.

Viele Geheimkunden

Das Vredener Unternehmen hat sich in letzter Zeit vermehrt auf Sonderanwendungen für den Sicherheitsbereich spezialisiert. Ihre Maschinen kommen zum Beispiel beim Druck von Pässen, Briefmarken und Banknoten überall auf der Welt zum Einsatz. Auch viele geheime Kunden habe die Firma, so Schepers. Ihre Namen darf er nicht nennen. "Sie wollen nicht, dass die Konkurrenz weiß, welche Technologie sie nutzen."

1991 hat Schepers, der aus der Elektrotechnik kommt, die Firma gegründet. Inzwischen stehen 240 ihrer Maschinen in 38 Ländern. "In diesem Jahr haben wir doppelt so viele Aufträge wie im letzten Jahr. Und das war bisher das erfolgreichste der Unternehmensgeschichte", sagt der Geschäftsführer. Damit ist die Firma Weltmarktführer in ihrem Gebiet.

Technologien und Prototypen

35 Mitarbeiter montieren die Maschinen in der 600 Quadratmeter großen Halle an der Karl-Benz-Straße. Die einzelnen Teile hingegen fertigt die Firma nicht selber, sondern kauft sie zu. In einer Forschungsabteilung werden die Technologien entwickelt und Prototypen des weltgrößten Herstellers für Laseranlagen getestet. Für Vorträge und Präsentationen ist Schepers weltweit unterwegs.