Kein Getränkemarkt, dafür ein Lidl-Neubau und mehr Parkplätze an der Winterswyker Straße

© Geodatenatlas Kreis Borken (Archiv)

Kein Getränkemarkt, dafür ein Lidl-Neubau und mehr Parkplätze an der Winterswyker Straße

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Schon im Januar des vergangenen Jahres wurden erste Pläne zur Umgestaltung des Nahversorgungsstandortes an der Winterswyker Straße vorgestellt. Nun wurde nochmal neu geplant.

Vreden

, 08.05.2022, 16:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

Neubau statt Umbau: Die Pläne für den Nahversorgungsstandort an der Winterswyker Straße/Bahnhofstraße sind noch einmal komplett überarbeitet worden. Bereits im Januar 2021 waren erste Pläne für eine Umgestaltung des Areals vorgestellt worden. Das Lidl-Gebäude sollte erhalten und erweitert werden, ein Getränkemarkt sollte entstehen. Außerdem war ein L-förmiger Neubau der Volksbank sowie ein Neubau des Raiffeisenmarktes geplant.

Am Donnerstag im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss stellte Architekt Tobias Mauritz vom Büro Weitkamp und Partner nun wieder die Pläne vor – mit einigen wesentlichen Änderungen.

Kein neuer Getränkemarkt an der Winterswyker Straße

Einen Getränkemarkt soll es nun nicht mehr geben. Ein Gutachten hatte die Verträglichkeit für den Getränkemarkt auf 500 Quadratmeter Verkaufsfläche eingeschränkt. Für den Betreiber sei das nicht marktfähig gewesen, ist der Sitzungsvorlage zu entnehmen. Außerdem sei die Investorengemeinschaft und Lidl selbst zu dem Schluss gekommen, dass das alte Gebäude abgängig ist, so Mauritz.

Die alten und die neuen Pläne zum Nahversorgungsstandort in Vreden im Vergleich.

Die alten und die neuen Pläne zum Nahversorgungsstandort in Vreden im Vergleich. © Weitkamp und Partner/Stadt Vreden

Was also ist geplant? Im Grunde werden alle Gebäude auf dem Gelände neu angelegt. Der alte Lidl wird abgerissen, es entsteht ein neuer Markt mit etwa 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche. Dadurch das neu gebaut wird, kann der Lidl auch an die Grundstücksgrenze Richtung Bahnhofstraße rücken, sodass zwischen den Gebäuden eine Freifläche für Stellplätze entsteht. Statt L-förmig wird der Neubau der Volksbank nun in „Riegel“-Form angelegt, die Planungen für den Raiffeisenmarkt belieben nahezu so wie bereits im vergangenen Jahr vorgestellt.

Mehr Grünflächen auf dem Gelände

Als die ersten Pläne vorgestellt wurden, gab es unter anderem Kritik daran, dass zu wenig Grünflächen berücksichtigt wurden. Mit der neuen Planung sollen die Gebäude der Volksbank und des Raiffeisenmarktes mehr von der Grenze an der Ladestraße abrücken. So können die Bäume dort erhalten bleiben. Auch auf dem Gelände selber sollen mehr Grünflächen entstehen.

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Ein anderer Kritikpunkt waren die beiden Zufahrten zur Ladestraße. Anwohner befürchteten, dass es zu deutlich mehr Verkehr auf der Ladestraße kommen könnte. Im neuen Entwurf ist nur noch eine Zufahrt von der Ladestraße geplant. Das ging Brigitte Niehuis (CDU) noch nicht weit genug. Sie stellte den Antrag, die Zufahrt von der Ladestraße aus nur für Fußgänger und Radfahrer zugänglich zu machen.

Kritik an Abriss und Neubau

Gerd Welper (Grüne) betonte, dass auf dem Gelände ein Äquivalent an Photovoltaikanlagen entstehen müsse. Außerdem übte er Kritik daran, dass der Lidl abgerissen und neu gebaut wird. „Da werden Häuser, die noch nicht in die Jahre gekommen sind, schlicht weggeschmissen.“ Ob das auf Dauer ökologisch der richtige Weg sei, fragte er.

Hendrik Mulder (FDP) sah das etwas anders: „Mit dem Abbruch und Neubau: Wenn man die Energiebilanz der neuen Märkte sieht im Gegensatz zu den alten, machen wir hier glaube ich keinen Fehler.“

Ein Thema, das ihm allerdings wichtig war und dem sich auch andere Ausschussmitglieder anschlossen, war die Nachnutzung des Volksbankgebäudes in der Innenstadt. „Die Volksbank hatte jetzt eineinhalb Jahre Zeit, irgendetwas auf den Tisch zu legen“, so Mulder. Gefunden habe er nichts. Stephan Bengfort (CDU) stimmte dem zu. „Wir wollen nicht hier etwas Neues schaffen und in der Innenstadt produzieren wir gleichzeitig einen Leerstand.

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Zuletzt stimmte der Ausschuss der geänderten Konzeption als Grundlage für die weiteren Bauleitplanverfahren zu. Lediglich Josef Wißing (Grüne) enthielt sich. „Wenn ich an die Flächenversiegelung denke, dann dreht sich bei mir der Magen“, so Wißing. Sein Vorschlag: Eine Wohnbebauung über Lidl und Raiffeisenmarkt. „Überall wird von Mehrfamilienhäusern geredet, das ist auch richtig so, aber da geht es auch.“