
© Weitkamp und Partner
Ausschuss sieht Pläne von Lidl und Volksbank positiv, hat aber auch Kritik
Pläne vorgestellt
Im Fachausschuss haben die Architekten zum ersten Mal visuelle Pläne von Lidl und Volksbank für die Winterswyker Straße gezeigt. An einigen Punkten hatten die Politiker etwas auszusetzen.
Der Lidl an der Winterswyker Straße möchte erweitern, ein Getränkemarkt soll hinzukommen, die Volksbank plant nebenan den Neubau einer Hauptgeschäftsstelle und eines Raiffeisenmarktes. Diese Ideen standen schon in der Vorlage für den Bau-, Planungs- und Umweltausschuss, in der Sitzung hat Architekt Tobias Mauritz vom Büro Weitkamp und Partner nun auch visuelle Pläne vorgelegt.
Darauf ist zu sehen, wie die Gebäude auf dem Grundstück zwischen Winterswyker Straße, Bahnhofstraße und Ladestraße angeordnet werden sollen. Der Lidl-Markt bleibt demnach, wo er ist, wird allerdings nach hinten hin ein Stückchen länger. „Dort sollen circa 250 Quadratmeter zusätzliche Verkaufsfläche entstehen“, sagte Tobias Mauritz.

So sollen die neuen Gebäude auf dem Grundstück angeordnet werden. © Weitkamp und Partner
Das ist der Teil der Planung, mit dem niemand im Ausschuss oder in der Verwaltung große Probleme hat. Schließlich ist schon 2007 im Bebauungsplan die neue Größe von 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche festgehalten worden.

Das ist die aktuelle Situation auf dem Grundstück an der Winterswyker Straße. © Weitkamp und Partner
An den hinteren Teil des Lidl-Marktes möchte der Investor gerne einen Getränkemarkt mit 670 Quadratmetern Verkaufsfläche anbauen. Dafür wird gerade das alte Musikhaus an der Bahnhofstraße abgerissen.
Getränkemärkte in direkter Nähe
„Brauchen wir an dieser Stelle wirklich noch einen Getränkemarkt?“, fragte sich nicht nur Reinhard Laurich (SPD). Schließlich gebe es bereits in direkter Nähe mehrere Anbieter. „Also ich räume einem Getränkemarkt in Vreden grundsätzlich mehr Chancen ein als einem Supermarkt. Das liegt in der Natur des Menschenschlages hier“, entgegnete Elmar Kampshoff (UWG) mit einem Augenzwinkern.
Raiffeisenmarkt und Volksbank sollen in Zukunft baulich getrennt sein. Für den Markt ist auf dem hinteren Teil des Grundstücks ein Neubau mit insgesamt 1260 Quadratmetern Verkaufsfläche geplant, knapp 300 davon als überdachter Außenbereich. „Die haben durchaus ein innenstadtrelevantes Sortiment. Entspricht das überhaupt dem Einzelhandelskonzept?“, meldete Reinhard Laurich Sorge an.
Verwaltung will Sortiment des Raiffeisenmarktes vorschreiben
Stadtplaner Dirk Hetrodt entgegnete, das Hauptsortiment des Raiffeisenmarktes sei nicht zentrenrelevant. „Aber wir müssen uns die Randsortimente genau anschauen und in der Größe festschreiben“, stellte er klar. Für das Gesamtprojekt müsse ein Bebauungsplan aufgestellt werden und darin könne man genau vorschreiben, wie viel der Markt wovon verkaufen darf.
Die Volksbank möchte an der Winterswyker Straße künftig ihren Hauptstandort haben. Geplant ist ein L-förmiger Neubau mit Haupteingang Richtung Parkplatz. In dem zweieinhalbstöckigen Gebäude mit einer Gesamthöhe von 11,50 Metern sollen neben Geldautomaten und einem Servicebereich auch Büros und Besprechungsräume untergebracht werden.
Handlungsbedarf bei Zufahrten und Anlieferung
Grundsätzlich sahen die Ausschussmitglieder die Entwicklung des Grundstücks positiv, es gab allerdings auch einige Kritikpunkte. Einer davon sind zwei geplante Zufahrten für Pkw von der Ladestraße aus. „Dem angrenzenden Landhandel haben wir das vor Kurzem noch abgesagt, mit der Begründung, dass die Ladestraße eine reine Wohnstraße ist“, sagte Stephan Bengfort (CDU). Seiner Meinung nach müssten die Zufahrten von der Winterswyker Straße und der Bahnhofstraße ausreichen.
Er und auch Gerd Welper (Grüne) regten zudem an, dass die Parkplatzanlage grüner gestaltet werden sollte. Hendrik Mulder (FDP) bat darum, die Anlieferung noch einmal zu überdenken. „Wenn die komplette Anlieferung für alle drei Märkte über die Bahnhofstraße läuft, wird es eng. Die Straße ist schon jetzt sehr befahren.“
Diese Punkte sollen im weiteren Verlauf im Auge behalten werden. Der Ausschuss stimmte einstimmig dafür, einen Bebauungsplan aufzustellen. Mit den Vorentwürfen wird eine Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
