
© Josef Barnekamp (Archiv)
Konkreter Vorschlag: Hier soll die A-Nord durch Vreden gebaut werden
Erdkabel
Bislang war nur die ungefähre Trassenführung für die Stromleitung A-Nord bekannt. Jetzt aber hat Amprion einen Vorschlag für den genauen Verlauf vorgelegt – der betrifft auch Vreden.
Das Projekt A-Nord wird allmählich konkret. Die Bundesnetzagentur hatte bereits im vergangenen Jahr für die Gleichstromverbindung A-Nord einen 1.000 Meter breiten Trassenkorridor zwischen Emden und Bunde festgelegt, der auch über das Vredener Stadtgebiet führt.
Wo die unterirdische Leitung genau langführen soll, war bislang hingegen nicht bekannt. Für die anstehenden Erdarbeiten wird ein ungefähr 25 Meter breiter Korridor benötigt. Hier sollen in knapp zwei Metern Tiefe insgesamt sechs Kabel verlegt werden. Sind die Arbeiten abgeschlossen, wird der Graben wieder zugeschüttet und die Fläche kann landwirtschaftlich genutzt werden – eine Bebauung ist dann allerdings nicht mehr zulässig.
Vorschlag für konkrete Trassenführung
Der Stromnetzbetreiber Amprion hat seine Planungen in der Zwischenzeit präzisiert. Nun liegt eine konkrete Vorschlagstrasse innerhalb des bereits bekannten Korridors vor. Das Unternehmen hat bei der Bundesnetzagentur im vergangenen Dezember einen Antrag auf Planfeststellung gestellt. Dabei handelt es sich um den nächsten Schritt in dem Genehmigungs- und Planungsprozess.
Demnach soll das Erdkabel östlich an Vreden vorbeigeführt werden. Von Ottenstein aus kommend würde die Leitung unter der L560 hindurch und südlich von Kleinemast durch das Vredener Feld führen, bevor die Trasse dann nach Süden abknickt.

Der geplante Verlauf der A-Nord bei Vreden: Die rote Linie zeigt den konkreten Vorschlag für den Verlauf der Trasse. Die schwarzen Linien markieren den ursprünglichen, 1000 Meter breiten Korridor. Zwischen Doemern und Kleinemast gibt es noch einen Bereich, in dem zwei Alternativen geprüft werden. © Amprion
Bei der nun einsehbaren Planung handelt es sich zunächst nur um einen Vorschlag. Kommunen, Umweltverbände sowie die Öffentlichkeit können zu den für die Planfeststellung erheblichen Fragen Stellungnahmen abgeben. Anschließend wird Bundesnetzagentur einen Untersuchungsrahmen für die Umweltverträglichkeitsprüfung festlegen.
Öffentlichkeit wird beteiligt
Vertreter von Amprion werden nach Angaben der Stadtverwaltung in der Sitzung des Planungsausschusses am kommenden Donnerstag über den Ablauf des Verfahrens berichten. Außerdem werden sie den Verlauf der Vorschlagstrasse durch das Stadtgebiet von Vreden und die Bautechnik näher vorstellen. Im Rahmen des auf zwei Jahre angesetzten Verfahrens sind Informationsveranstaltungen für die Bürger geplant.
Amprion plant die insgesamt rund 300 Kilometer lange Stromleitung von Emden bis ins Rheinland. Im Kreisgebiet sind neben Vreden auch Gronau, Heek, Ahaus, Stadtlohn, Südlohn, Borken und Rhede betroffen. Die Leitung wird über eine Übertragungsleistung von zwei Gigawatt verfügen – genug, um damit rund zwei Millionen Haushalte zu versorgen.