
© Markus Gehring
K+K will Filiale an der Ottensteiner Straße jetzt abreißen und neu bauen
Bauausschuss
Statt den bestehenden Markt zu vergrößern, will K+K an der Ottensteiner Straße nun abreißen und neu bauen. Dadurch könnte der Markt auch ohne einen neuen Bebauungsplan vergrößert werden.
Der K+K-Markt an der Ottensteiner Straße soll nun komplett abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Diese Planungen hat das Unternehmen K+K jetzt öffentlich gemacht. In der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses sollen die neuen Ideen am Dienstag, 5. Mai, beraten werden.
Im Januar hatte noch hatte Rolf Geyer, bei K+K für Bau und Immobilienbetreuung zuständig, gemeinsam mit Sebastian Klaas betont, dass das Unternehmen die große Lösung anstrebe und den bestehenden Markt nach dem Vorbild des sanierten Marktes in Rheine erweitern wolle. Auch da war am schon von einer alternativen Planung die Rede.
„Für die ursprünglich geplante Erweiterung hätte der Bebauungsplan geändert werden müssen“, erklärt Rolf Geyer. Die neue Planung käme ohne diese Änderung aus. Sie ist auch eine Nummer kleiner, als das ursprüngliche Vorhaben.
Maximale Geschossfläche wird nicht überschritten
Denn: Im Bebauungsplan ist eine maximale Geschossfläche von 3000 Quadratmeter festgesetzt. Der aktuelle Markt verfügt jedoch über ein großes Lager, das nicht mehr unbedingt benötigt wird. „Mit dem Neubau geben wir diese Lagerfläche auf und nutzen dann die Vorgaben des Bebauungsplans bis zum letzten aus“, erklärt er.
Ausschuss tagt im großen Ratssaal
- Die Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses beginnt am Dienstag, 5. Mai, um 18 Uhr im großen Ratssaal des Vredener Rathauses. Wegen der Coronakrise werden die Tische der Ausschussmitglieder weiter voneinander entfernt aufgestellt, als üblich. Der Saal sei aber groß genug, um den Mindestabstand einzuhalten, hieß es am Montag auf Nachfrage von der Vredener Verwaltung.
- Neben dem geplanten Neubau des K+K-Marktes an der Ottensteiner Straße stehen unter anderem ein Antrag der Grünen zum Verzicht auf Einwegprodukte bei öffentlichen Veranstaltungen, die Entwicklungssatzung für die Moorbachstraße, der Flächennutzungsplan für den Bereich südlich des Industriegebietes Gaxel sowie der Ausbau der Straße „An‘t Lindeken“ auf der Tagesordnung.
Damit könne die Verkaufsfläche vergrößert werden. Das war das eigentliche Ziel der Um- bzw. Neubaupläne. Rolf Geyer spricht am Telefon von einer Gesamtverkaufsfläche inklusive der Geschäfte der Mieter von rund 2350 Quadratmetern. In der Vorlage der Vredener Verwaltung ist von 2223 Quadratmetern die Rede. Ursprünglich hatte K+K eine Erweiterung von 850 Quadratmetern ins Auge gefasst, war damit in Politik und Verwaltung aber auf Widerstand gestoßen. Laut Bebauungsplan und dem Einzelhandelskonzept sei so eine große Erweiterung dort nicht möglich.
Verbesserte Logistik statt großer Lagerfläche
Das wegfallende Lager könne durch eine verbesserte Logistik ersetzt werden. Kern des Umbaus werde der komplett neu gestaltete Verkaufsraum: „Mit der alten Filiale hat der neue Markt nichts mehr zu tun“, erklärt Rolf Geyer. So werde der neue Markt nach den aktuellsten Erkenntnissen aus dem Marketing aufgebaut. Dabei will das Unternehmen auf hochwertigen Ladenbau setzen. Aktuell würden dazu noch Gespräche mit den Innenarchitekten geführt.
Gleichzeitig sollen neue und ergänzende Sortimente dort Einzug erhalten. Die hatte das Unternehmen zuletzt immer wieder an eine größere Verkaufsfläche gekoppelt. „Im Bestand könnten wir diese Sortimente nicht präsentieren“, erklärt Rolf Geyer.
Auch möchte das Unternehmen die freie Tankstelle auf dem Grundstück wieder in Betrieb nehmen. „Wir werden sie selbst betreiben“, erläutert Rolf Geyer weiter. Die Supermarktkette führt bisher in Gronau und am Standort in Ahaus-Alstätte eigene Tankstellen. Nur die alte Waschanlage soll abgerissen werden.
Sieben Monate Bauzeit und fünf Millionen Euro Investition
Geyer spricht gegenüber unserer Redaktion von einer Bauzeit von rund sieben Monaten und einer Investition von rund fünf Millionen Euro. Für die Renovierung und Erweiterung des bestehenden Marktes hatte er die Kosten im Januar auf rund vier Millionen Euro geschätzt. „Wir wollen so schnell wie möglich fertig werden“, sagt er. Der Baubeginn hänge natürlich davon ab, wie schnell die Stadt eine Baugenehmigung erteile.
Während der Bauphase sollen Kunden auf die anderen beiden K+K-Märkte in der Stadt ausweichen. Die Mieter, der Blumenhändler, das Lottogeschäft und der Bäcker sollen vor Ort eine Übergangslösung bekommen, um weiter für ihre Kunden da zu sein. Wie genau die aussehen soll, werde nun noch besprochen, erläutert Rolf Geyer.
Die Vredener Verwaltung begrüßt diese Planungen und sieht keine Hindernisse.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
