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Nach dem Entscheid gegen das E-Center will K+K jetzt schnell investieren
Kein E-Center für Vreden
Der Rat hat gegen das E-Center entschieden. Das ruft bei den zwei großen Supermarkt-Ketten ganz unterschiedliche Reaktionen hervor. Einer atmet befreit durch, der andere will nicht aufgeben.
Der Rat hat in seiner Sitzung am Freitagabend die Pläne von Investor Max Stroetmann für das ehemalige Bierbaum-Gelände abgelehnt. Der wollte dort ein 2700 Quadratmeter großes E-Center und bis zu 165 Wohnungen bauen. Mit knapper Mehrheit stimmte der Rat am Freitag in geheimer Abstimmung gegen diese Pläne.
Entsprechend zurückhaltend kommentiert Max Stroetmann, Geschäftsführer des Unternehmens Stroetmann aus Münster, am Montag nach der Ratssitzung das Ergebnis. Auf die Frage nach seinen weiteren Plänen lässt er am Telefon erst einmal einige Momente vestreichen. „Wir werden unsere Bemühungen in Vreden nicht aufgeben“, erklärt er schließlich kurz.

Max Stroetmann, Geschäftsführer von Stroetmann aus Münster. © Ronny von Wangenheim
Was das genau heißen soll oder wie es nun mit dem Grundstück weiter geht, beantwortet er nicht. Er wiederholt nur, dass sein Unternehmen weiter an Plänen für Vreden arbeite. Zu denen werde er „zu gegebener Zeit“ etwas sagen.
K+K-Geschäftsführer hat nach Entscheidung erstmal durchgeatmet
Deutlich offener reagiert ein anderer Geschäftsführer: „Als ich von der Entscheidung am Freitag um 19.02 Uhr gehört habe, konnte ich erst einmal durchatmen“, sagt Rolf Klaas, Geschäftsführer der Supermarktkette K+K. Tatsächlich sei er deswegen sehr nervös gewesen.

Rolf Klaas, Geschäftsführer der Supermarktkette K+K, will sich gegen die geplante Ansiedlung eines E-Centers an der Ottensteiner Straße in Vreden wehren. Dafür prüft er auch rechtliche Schritte. © Stephan Teine
In den Markt an der Ottensteiner Straße will er nun auf jeden Fall investieren. „Wir wollen uns nicht noch einmal nachsagen lassen, dass wir nichts machen“, erklärt er. Dazu gebe es in seinem Unternehmen keine Gegenmeinung.
Gespräche mit der Stadt vielleicht noch in diesem Jahr
Kurzfristig, vielleicht sogar noch in diesem Jahr wolle er deswegen mit der Stadt Vreden das Gespräch suchen, um auszuloten, was an der Ottensteiner Straße möglich ist und was nicht. „Wir müssen als erstes mit der Stadt sprechen, wollen aber auf alle Fälle etwas tun“, so Rolf Klaas.
Pläne dafür hatte das Unternehmen K+K bereits in der Sitzung des Bauausschusses im vergangenen Oktober vorgestellt. Die Verwaltung hatte da eingeschränkt, dass über die Größenordnung für den Ausbau noch gesprochen werden müsse, um den planerischen Rahmen einzuhalten.
K+K-Markt am Domhof wird nun weiterbetrieben
Davon abgesehen, bedeute die Entscheidung gegen das E-Center auch für den K+K-Markt am Domhof Sicherheit. „Nun können wir den Markt dort weiter betreiben“, erklärte Rolf Klaas. Den Markt hätte das Unternehmen K+K in jedem Fall geschlossen, hätte sich das E-Center angesiedelt. Wie es dort und im Markt Up de Hacke um die Investitionen stehe, müsse im Gespräch mit den Immobilien-(Mit)-Eigentümern geklärt werden.
Wie berichtet hatte Rolf Klaas ursprünglich im Gespräch mit unserer Redaktion angekündigt, gegen die Ansiedlung eines neuen E-Centers in Vreden klagen zu wollen, falls der Rat den Bauplänen zustimmt.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
