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Investor will bekanntes Haus aufstocken – aber viele Fragen bleiben offen
Innenstadt
Mehr Wohnraum in der Innenstadt von Vreden? Das ist eine gute Sache und das ist eigentlich auch unbestritten. Doch der Teufel steckt manchmal im Detail, wie ein aktuelles Projekt zeigt.
Zentraler geht es in Vreden kaum als an der Ecke Zur Synagoge und Wüllener Straße. Hier beginnt die Fußgängerzone, im Erdgeschoss befindet sich ein bekanntes Modegeschäft. Darüber sind Wohnungen. Das Dach ist schon etwas in die Jahre gekommen, es soll künftig saniert werden.
Genau deswegen landete das Vorhaben am Donnerstagabend auf der Agenda des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses. Der Eigentümer möchte nämlich nicht nur das Dach auf Vordermann bringen, sondern auch gleich die Gelegenheit nutzen, um das bislang dreigeschossige Gebäude aufzustocken. Deswegen hat er bei der Stadt eine Bauvoranfrage gestellt, um zu prüfen, ob sein Ansinnen überhaupt zulässig wäre.
Vier Geschosse möglich
Für den betroffenen Bereich gilt nämlich ein älterer, vorhabenbezogener Bebauungsplan. Der besagt: Vier Geschosse sind möglich, fünf allerdings nicht. Für andere Planungen müsste dann auch der Bebauungsplan geändert werden – und das ist nochmal ein etwas aufwändigeres Verfahren.
Zudem wartet der Bauherr in seiner Bauvoranfrage mit einer weiteren Spezialität auf: Er möchte nicht nur aufstocken, sondern an der Außenseite des Gebäudes einen Aufzug anbringen. Dafür benötigt er aber eine kleine Fläche, die sich im Besitz der Stadt befindet.
Mehr Wohnraum befürwortet
Der grundsätzliche Tenor im Ausschuss war positiv – wer soll denn auch etwas gegen die Schaffung von Wohnraum haben, schon gar an dieser Stelle? Der kann schließlich nicht nur über klassische Neubauten geschaffen werden, auch die Nachverdichtung kann dazu beitragen, die auch in Vreden vorherrschende Not auf dem Markt zu lindern.
„Für die Innenstadt soll Geld in die Hand genommen werden“, sagte Hendrik Mulder (FDP). „Grundsätzlich sehe ich das positiv.“ Auch Alfons Effing (SPD) lobte das Ansinnen, dass Wohnungen gebaut werden sollen. Er verwies jedoch auf die damit einhergehende Stellplatzproblematik – mehr Wohnraum bedeute am Ende schließlich auch mehr Autos, und die müssten irgendwo geparkt werden können.
Verwaltung soll prüfen
Auch wenn das Vorhaben im Grundsatz begrüßt wurde, zeigte sich, dass es noch einigen Klärungsbedarf gibt. Das hat, wie aus der Vorlage der Verwaltung hervorgeht, auch mit den bislang eingereichten Unterlagen des Investors zu tun.
Die Verwaltung machte ihrerseits deutlich, dass sie eine Planung innerhalb eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans bevorzugt. Auch die Aufstellung eines Bebauungsplans für den gesamten Block wurde diskutiert und soll nun geprüft werden. Zudem soll die Verwaltung sich noch mit den Themen Stellplätze und Aufzug befassen, bevor das Thema wieder auf dem Tisch der politischen Gremien landet.