Wenn am Freitagabend (31.3.) The Voice Kids auf Sat 1 ausgestrahlt wird, sitzt Familie Bennink besonders gebannt vor dem Fernseher. Denn dann steht Melaniia Dushchak dort auf der Bühne. Die 14-Jährige ist mit ihrer Mutter aus der Ukraine geflüchtet und lebt seit neun Monaten bei der Familie in Vreden.
Sie stammt aus Krywyj Rih, einer 600.000-Einwohner-Stadt 350 Kilometer südöstlich von Kiew. „Morgens um 6 Uhr bin ich durch die ersten Bomben wachgeworden“, erklärt sie auf Englisch. Mit ihrer Mutter wird sie evakuiert. Zuerst nach Israel. Dort bleiben beide drei Monate. Ihr Bruder, ihr Vater, ihre Großeltern bleiben in der Ukraine.
Über Polen und Berlin gelangen Mutter und Tochter schließlich nach Vreden. Hier leben Bekannte ihres Vaters. Deswegen wollten sie dorthin – und kommen schließlich im vergangenen Juni im Westmünsterland an.
In Vreden half ihr der Zufall: Annegret Bennink, Musiktherapeutin und -lehrerin, hatte sich mit ihrer Familie bei der Stadt gemeldet. „Wir wollten Flüchtlinge aufnehmen“, sagt sie. Als dann eine Mutter mit ihrer 14-jährigen Tochter angekündigt wurde, kam der Kontakt zustande. „Da wusste ich natürlich noch nichts von Melaniias Talent“, sagt sie. Das sei erst nach und nach beim gegenseitigen Kennenlernen ans Tageslicht gekommen.

Tatiana Dushchak, Melaniias Mutter, hatte stolz Videos von vergangenen Auftritten ihrer Tochter präsentiert. Die Karriere ihrer Tochter fördert sie, seit Melaniia vier Jahre alt ist. Das Mädchen hat bereits bei einer ganzen Reihe von Wettbewerben auch international auf der Bühne gestanden. „In den USA, in Griechenland, Armenien und Lettland“, zählt sie auf. Seither bekommt sie professionellen Gesangs- und Tanzunterricht. Auch auf einer Reihe ukrainischer Zeitschriften war Melaniia bereits auf dem Cover zu sehen. Bei Facebook postet sie seit Jahren ihre Auftritte und Erfolge.
Auch Annegret Bennink erkannte sofort das Talent ihrer Gasttochter. „Ich habe sie gefragt, ob sie bei der Show teilnehmen würde“, erinnert sie sich. Auf den letzten Drücker: Dienstags hätten sie sich darüber unterhalten, freitags war Anmeldeschluss. Über ein mehrstufiges Casting gelangte Melaniia, die in der Ukraine schon als Milya erste Bekanntheit erreicht hat, in die Show.
Klare Ziele stehen fest
„Ich will Schauspielerin und Sängerin werden“, sagt die 14-Jährige selbstbewusst. Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, sei dieser Traum zunächst wie eine Seifenblase zerplatzt. „Hier bekomme ich meine zweite Chance. Ein zweites Leben“, sagt sie.
Kontakt zu ihren Verwandten in der Ukraine hält sie per Smartphone. Natürlich sei es nicht einfach, das Elend dort zu sehen, während sie hier in Sicherheit lebt und ihren Traum verfolgt. „Ich habe meinen Vater ein Jahr lang nicht gesehen“, sagt sie. Doch auch die Verwandten seien glücklich, dass sie ihre Ziele weiterverfolgen könne.
Alle Daumen sind gedrückt
Annegret Bennink jedenfalls rechnet ihr hohe Chancen aus: „Wenn die Kamera angeht, ist es bei ihr, als würde man einen Knopf drücken“, sagt sie. Umso mehr drückt sie ihrer Gasttochter die Daumen, dass sie auch hier in der Region bekannt wird.
Freunde, Bekannte und die ganze Familie würden jetzt gemeinsam der Ausstrahlung von The Voice Kids entgegenfiebern. Die Folgen der Sat 1-Show bis zum Finale am 12. Mai sind alle schon abgedreht. Was genau darin passiert, darf aber natürlich nicht verraten werden. Am Freitag (31.3.) jedenfalls beginnt um 20.15 Uhr die Folge, in der Melaniia Dushchak um ihre Coaches singt. So viel sei schon verraten: Alle wollen sie in ihrem Team haben.
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