Menschen stehen vor dem Vereinsheim des DRK in Vreden und warten darauf, getestet zu werden. Noch sucht das DRK weitere Freiwillige. Zehn weitere Freiwillige konnte das DRK Vreden schon gewinnen. Aber: „Wir machen uns Sorgen um unsere Ehrenamtlichen“, gibt Marianne Wüpping, Vorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes in Vreden, zu bedenken.
„Mit der Pandemie hat sich unser komplettes Leben eingestellt“, erzählt sie. Blutspende-Termine mussten umgekrempelt und ins Gymnasium verlegt werden. Statt Imbiss, den es immer nach der Blutspende gab, heißt es jetzt Lunchpaket auf die Hand zum Mitnehmen. Nach wie vor entfallen Kurse und Seminare ebenso wie regelmäßige Treffen. Der Kreisverband trifft sich online zur Videokonferenz.
Neubau muss finanziert werden
Die Helfer machen das, was möglich ist. „Wir hoffen darauf, möglichst bald unser normales Leben wieder aufzunehmen“, sagt Wilhelm Brammen, Rotkreuzleiter. So ist das Team dringend auf Einnahmen angewiesen, um auch die Raten vom Neubau zu finanzieren.
Die neue Aufgabe der Ehrenamtlichen lautet jetzt: Testen. Beinahe täglich sind sie nach der Arbeit im Testzentrum vom DRK-Vereinsheim Vreden mit blauen Kitteln und Masken zum Schutz im Einsatz. Ampullen gehen über den Tisch. Zwischen den negativen Tests sind auch positive dabei. Desinfektionsmittel steht bereit.
Die Corona-Pandemie hat vielen Aktionen beim DRK einen Strich durch die Rechnung gemacht. So auch der Straßenaktion „DRK – kein kalter Kaffee“, die seit 2013 alljährlich zum Weltrotkreuztag am 8. Mai angeboten wurde. „Dabei haben wir Passanten einen Kaffee für unterwegs überreicht – als kleines Dankeschön für die vielfältige Unterstützung aus der Bevölkerung in Form von Geld- und Sachspenden, Blutspenden und Zeitspenden“, sagt Aloys Eiting, Präsident des Roten Kreuzes im Kreis Borken.
Diese Intention verfolgt auch die „DRK-Komplimentkampagne“, eine Aktion des Roten Kreuzes in Westfalen-Lippe, die anlässlich des Weltrotkreuztags an diesem Samstag, 8. Mai, erneut ausgerufen wird. Im Rahmen dieser Kampagne möchte sich das Rote Kreuz bei der Bevölkerung für den Zuspruch und die Unterstützung bedanken und die Menschen gleichzeitig dazu motivieren, anderen einfach mal „Danke“ zu sagen: guten Freunden, Arbeitskollegen, Nachbarn, Verwandten und anderen.
Deshalb geht es bei allen fünf gezeichneten Motiven der Kampagne um das Thema „Dank“. Diese Motive werden online bereitgestellt und können über die Sozialen Medien wie zum Beispiel über Facebook kommuniziert werden, teilt das Rote Kreuz weiter mit: #wirsagendanke lautet der einheitliche Hashtag zur Kampagne.
Der 8. Mai ist der Geburtstag des Rotrkeuz-Begründers
Am 8. Mai 1828 wurde Rotkreuz-Begründer Henry Dunant geboren. Am 24. Juni 1859 wird er auf einer Reise Zeuge der Schlacht von Solferino, einer der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte. Diese Erfahrung gilt als Erweckungserlebnis Dunants. Auf seine Initiative begann damals die Geschichte der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, zu der inzwischen weltweit 191 nationale Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften gehören. Dunants Geburtstag wird alljährlich international als Weltrotkreuztag begangen.
1500 ehrenamtlich Aktive im Kreis Borken
Beim Roten Kreuz im Kreis Borken engagieren sich über 1.500 ehrenamtlich Aktive. Das Rote Kreuz nimmt gesellschaftlich wichtige und notwendige Aufgaben wahr. „So gehören neben Sanitätswachdiensten, Rotkreuzkursen in Erster Hilfe, Blutspende und Gefahrenabwehr auch Angebote für Familien, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Handicap, Senioren, Menschen mit Pflegebedarf, arbeitslose und gesellschaftlich benachteiligte Menschen, Bildung, Gesundheit, zu unseren Diensten und Angeboten im Kreis Borken“, betont Vorständin Beatrix Grohn.
DRK-Vorstandsmitglied Jürgen Puhlmann: „Viel Einsatz zeigt das Rote Kreuz im Kreis Borken aktuell bei den 20 Corona-Schnellteststationen. Unsere Einsatzkräfte leisten in den Testzentren einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie.“