Diskussion um Fahrradparkplätze am Markt in Vreden Es gibt Alternativen

Diskussion um Fahrradparkplätze am Markt: Es gibt Alternativen
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Am und rund um den Marktplatz in Vreden locken verschiedene Gastronomiebetriebe die Besucherinnen und Besucher der Innenstadt zum Verweilen ein. Nicht wenige ihrer Gäste kommen mit dem Fahrrad.

Doch genau hier entsteht ein Problem. Denn Fahrradstellplätze sind am und um den Marktplatz zwar vorhanden, aber nicht so viele, wie zum Beispiel an Tagen mit schönem Wetter benötigt würden.

SPD beantragt Stellplätze

Die SPD beantragt deshalb „die Schaffung einer zeitgemäßen Fahrradabstelleinrichtung im Bereich des Marktes“. Hier seien nicht ausreichend Stellplätze vorhanden. „Dies insbesondere im Hinblick auf E-Bikes, bei denen auch die Möglichkeit einer vernünftigen Diebstahlsicherung gegeben sein muss.“

Auch ein Vredener Bürger hat sich mit diesem Anliegen an die Verwaltung gewandt. Er wünscht sich „erheblich mehr Fahrradständer im Innenstadtbereich. Es ist teilweise katastrophal, wie hier die Fahrräder parken müssen.“

Verschiedene Interessen

Das Thema steht am Donnerstag, 3. November, auf der Tagesordnung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses. Verwaltungsseitig habe man die Möglichkeiten im Bereich des Marktplatzes, aber auch im direkten Umfeld, intensiv geprüft, heißt es in der entsprechenden Vorlage.

Es wird darauf hingewiesen, dass im Innenstadtbereich verschiedene Interessen gegeneinander abgewogen werden müssen. Dazu zählen: Veranstaltungen auf dem Marktplatz und im näheren Umfeld (z.B. Kirmes, Krammärkte, Citybeach und Co.), Außengastronomie, Parkplätze, Verkehr und Rettungswege. „Im direkten Umfeld der Lokalitäten sind die Möglichkeiten leider stark eingeschränkt, und auch die Fläche des Marktplatzes generell sollte für Veranstaltungen aller Art weitestgehend frei und offen gehalten werden.“

Möglichkeit an der Musikschule

Einen zeitgemäßen Fahrradstellplatz, gegebenenfalls auch mit Überdachung, sei höchstens im Bereich der Parkflächen hinter der Musikschule denkbar, wobei an dieser Stelle dann wieder Kfz-Parkplätze verloren gehen würden.

„Ferner stellt sich dabei aber auch die Frage, ob sich die Inanspruchnahme dieser, gerade weil sich die Gastronomie eher im östlichen Bereich des Marktes konzentriert, als lukrativ darstellen würde oder ob die Besucher aus Gewohnheit weiterhin die Nähe zur Lokalität suchen würden.“

Abschraubbare Fahrradständer

Doch es gibt mögliche Alternativen. So schlägt die Verwaltung vor, in den Randbereichen des Marktplatzes abschraubbare Fahrradständer zu installieren. Diese können bei Bedarf durch den Bauhof demontiert werden. „Die Bügel ermöglichen ebenso, gerade für höherwertige Räder, ein diebstahlsicheres und zusätzliches Abschließen mittels Bügel-, Falt- oder Kettenschloss.“ Kostenpunkt: circa 450 Euro pro Bügel plus Aufbau und der Aufwand durch den Bauhof bei entsprechendem Auf- und Abbau. Zum Vergleich: Ein klassischer Fahrradbügel kostet circa 250 Euro plus Aufbau.

Vier Standorte möglich

Vier Standorte an den Zufahrten zum Marktplatz hat die Verwaltung für die abschraubbaren Bügel im Blick: Fünf Bügel könnten an der Neustraße, fünf an der Wessendorfer Straße und nochmal fünf an der Wüllener Straße installiert werden.

In Zukunft soll die Situation weiter beobachtet und Erfahrungen aus der kommenden Radsaison und die weitere gastronomische Entwicklung im Bereich des Marktplatzes berücksichtigt werden.

Darüber hinaus beschäftigt sich der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss mit zwei weiteren Anträgen des Vredener Bürgers zum Thema Radverkehr: Zum einen geht es um die Möglichkeit, den Dewesweg zu einer vorfahrtberechtigten Fahrradstraße zu machen und am neuen Fahrradtunnel Gaxelino eine Zählstation anzubringen. Damit könnten „auch die letzten Kritiker überzeugt werden, dass die Maßnahme sinnvoll war und nicht nur ein teures Bauwerk für wenige gebaut wurde“.

An diesen vier Standorten könnten neue Fahrradabstellmöglichkeiten entstehen.
An diesen vier Standorten könnten neue Fahrradabstellmöglichkeiten entstehen. © Stadt Vreden

Weitere Themen

Zudem wird es unter anderem um einen Antrag der FDP zur Entwicklung eines Konzeptes zur langfristigen Stabilisierung des Grundwasserstandes in Vreden, Energieeinsparmaßnahmen der Stadt Vreden mit Blick auf die drohende Gasmangellage im Winter 2022 und den Erlass einer Stellplatzsatzung gehen.

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