
© Nils Dietrich
Die „Retro-Nerds Münsterland“ sind umgezogen – dürfen aber noch nicht öffnen
Arcade-Spiele und Flipper
Die „Retro-Nerds Münsterland“ haben eine neue Heimstatt gefunden – nur öffnen dürfen sie die ehemalige Diskothek mit rund 100 Arcade-Spielautomaten und 15 Flippern noch nicht.
Früher tanzten Menschen in der alten Diskothek, heute ist hier ein Wunderland für große und kleine Freunde von Flippern, Arcade- und Computerspielen. Die „Retro-Nerds Münsterland“ sind vor nicht allzu langer Zeit hier an der Up de Hacke 32 in Vreden eingezogen.
Bis dahin war es ein langer Weg, obwohl sich der Verein erst 2018 gegründet hat. Zunächst kamen die Spielefreunde an der Wüllener Straße unter. Doch die Vermieter, eine Erbengemeinschaft, konnten sich nicht einigen über die weitere Nutzung des Gebäudes, sodass der Mietvertrag der „Retro-Nerds“ am Ende nicht verlängert wurde.
Suche nach einer neuen Bleibe
„Dann bin ich durch Vreden gefahren, habe geschaut und gemacht und bin schließlich hier fündig geworden“, sagt „Flipper Frank“, der bei dem gemeinnützigen Verein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Nachnamen, erklärt er, spielen bei den „Retro-Nerds“ keine Rolle.
Nachdem die neue Lokalität gefunden war, stand jede Mengte Arbeit an. Monate haben die Vereinsmitglieder in Umzug und Aufbau investiert. Die Geräte mussten teilweise in Einzelteile zerlegt, transportiert und dann mühsam wieder aufgebaut werden. Immerhin handelt es sich hierbei um eine der größten Sammlungen in Europa, viele Mitglieder haben dem Verein ihre Geräte zur Verfügung gestellt.
100 Arcade-Spiele und 15 Flipper
Jetzt ist die neue Lokalität fast fertig: Rund 100 Arcade-Spiele und 15 Flipper – darunter der größte der Welt – sind in der alten Diskothek untergekommen. Darunter sind Arcade-Klassiker wie „Pac Man“ und „Space Invaders“, aber auch ein Rennspiel, an dem bis zu acht Spieler gleichzeitig teilnehmen können. „Das hat damals 160.000 DM gekostet“, berichtet „Flipper-Frank“. Hinzu kommen rein elektromechanische Spiele und sogar ein Quiz-Automat aus den 60er-Jahren. Sämtliche Geräte sind ohne Münzen oder Geldeinwurf zu spielen.

Der Verein hat sich bereits in der alten Diskothek im Gewerbegebiet eingerichtet. © Nils Dietrich
Die „Retro-Nerds“, das ist ihnen wichtig, interessieren sich nicht nur für Flipper und Arcade, auch wenn die neue Lokalität zunächst etwas anderes vermuten lässt. Alte Konsolen- oder Computerspiele, bekannt von C64 und Amiga, lassen die Herzen der Technikfreunde ebenfalls höher schlagen. Einzige Bedingung: „Alles, was wir hier haben, muss mindestens 20 Jahre alt sein“, berichtet „Flipper Frank“.
Warten auf den Brandschutz
Und wann geht es los? Eigentlich sind die „Retro-Nerds“ fast fertig mit ihren Vorbereitungen, doch es fehlt noch eine entscheidende Sache beim Thema Brandschutz. „Hier warten wir noch auf die Freigabe“, sagt „Flipper Frank“. „Also, wir wären hier kurzfristig startklar.“ Ein Unternehmen erstellt derzeit noch das erforderliche Gutachten, das dann noch vom Kreis abgesegnet werden muss.
Dann kann es losgehen. Frank hofft, dass dies in einigen wenigen Wochen der Fall sein wird. Zweimal wöchentlich sollen Vereinsabende stattfinden, jeweils mittwochs und freitags, immer ab 19.30 Uhr.
Offen für alle
Dann stehen die Türen gegen einen Unkostenbeitrag auch für Nicht-Vereinsmitglieder offen. „Unsere Idee für den Verein ist, dass man die Technik für die jüngeren Generationen zugänglich macht“, so „Flipper-Frank“. „Damit der Vater mit seinen Kindern vorbeikommen und ihnen zeigen kann, wofür er sich früher begeistert hat.“
Aber auch Besuche von weiterführenden Schulen oder eine Teilnahme am Ferienspaß kann er sich vorstellen. „Das soll hier eine Zeitreise sein.“ Bildröhren und mit dem bloßen Auge zu erkennende Pixel sind in der Gegenwart in der Tat eher selten anzutreffen.