
© Hubert Stroetmann
Corona und Personalmangel: Café Altes Rathaus schon wieder geschlossen
Geschäftsaufgabe
Erst im April hatte Martina Laurich den Betrieb des Cafés Altes Rathaus offiziell aufnehmen können. Nun muss sie das Projekt schon wieder beenden. An einer Nachfolgelösung wird gearbeitet.
Mit dem Café Altes Rathaus hatte sich Martina Laurich einen Jugendtraum erfüllt, im April hatte sie die Herausforderung als Betreiberin angenommen – nach coronabedingter Schließung zunächst im Außer-Haus-Betrieb, später ab Juni regulär. Doch diesen Traum muss die gebürtige Köckelwickerin nun schon wieder begraben. Die Türen des Cafés sind geschlossen. Die Bürgerstiftung als Eigentümerin hofft auf eine rasche Nachfolgelösung.
Nachdem Martina Laurich zunächst noch eine vorübergehende Schließung wegen Personalmangels bis Anfang August in Aussicht gestellt hatte, ist die Schließung nun endgültig. „Nach sechs Monaten Selbstständigkeit müssen wir unfreiwillig aufgeben“, teilt sie über die Sozialen Medien mit.
Lösung wurde gemeinsam mit Bürgerstiftung gesucht
Maßgeblich für diesen Schritt seien vor allem zwei Entwicklungen: zum einen der verzögerte Start durch Corona. Zum anderen habe sich das Problem des Personalmangels weiter zugespitzt, teilt sie auf Nachfrage mit. Eine Entwicklung, die sie mit vielen Kollegen in der Gastronomie teilt. „Die Lage war von Beginn an kritisch, dazu kam dann noch die Urlaubsituation“, erklärt Martina Laurich.

Mit großen Plänen war Martina Laurich im April offiziell gestartet. Nach nur wenigen Wochen haben sich die Träume der Pächterin zerschlagen. © Anne Rolvering (Archivfoto)
Beim Bemühen, eine Lösung zu finden, habe die Bürgerstiftung „hervorragend unterstützt“, sonst hätte man womöglich „schon früher das Handtuch werfen“ müssen. Das Konzept, das sie mit ihrem Team im Traditionshaus hatte umsetzen wollen, lebte nun einmal von den Menschen im Service, die dieses mit Leben füllten.
Nun sei der Zeitpunkt gekommen, eine Entscheidung zu treffen – so schwer sie auch falle. „Als ich im Oktober den Pachtvertrag unterschrieben habe, war eine derart dramatische Zuspitzung nicht abzusehen“, zieht Martina Laurich noch einmal ein Fazit. Sie war die Nachfolge von Margret Stühle angetreten. Im Juni noch war das Café mit der bundesweiten Kennzeichnung „Reisen für Alle“ für Barrierefreiheit zertifiziert worden.
Bürgerstiftung strebt schnelle Nachfolgelösung an
Die Bürgerstiftung hat das Café Altes Rathaus bereits zur Vermietung ausgeschrieben. „Wir hoffen natürlich, eine schnelle Nachfolgelösung zu finden“, erklärt stellvertretend Christiane Pennekamp. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund der Sommermonate und Urlaubszeit. Man habe gemeinsam „alles versucht“, betont auch sie. Vergeblich. Um Verständnis bitte man, dass man parallel auch die Türen des angrenzenden Scherenschnittmuseums geschlossen halten müsse – nicht zuletzt auch personalbedingt. Dieses werde ehrenamtlich betrieben, viele koppelten einen Besuch im Museum mit einem Besuch des Cafés.
Dieses hatte die Stiftung im Zuge des Pächterwechsels zu Beginn des Jahres noch umfangreich saniert – unter anderem in der Küche. Auch war das ehemalige Büro der Bürgerstiftung zu einem barrierefreien und behindertengerechten WC umgebaut worden, ebenso wurde der Außenbereich erweitert. Die Stiftung weist potenzielle Interessenten auch auf die Möglichkeit einer finanziellen Förderung nach dem „Sofortprogramm Innenstadt NRW“ hin. „In jedem Fall haben wir eine tolle Immobilie in attraktiver Lage“, so Christiane Pennekamp.