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Antonia Leiking (21): Von der Praktikantin zur Goldschmiedin mit Auszeichnung
Portrait
Über das Praktikum rein ins Berufsleben. Antonia Leiking ist diesen Weg mit Erfolg gegangen. Der Redaktion verrät sie ihre Pläne für die Zukunft. Und Fleiß wird in der Regel auch belohnt.
Ausbildung, Studium oder der Weg ins Ausland? Viele junge Menschen haben nach ihrer Schulzeit oftmals noch keinen genauen Zukunftsplan. Bei Antonia Leiking aus Vreden war das nicht der Fall. Die mittlerweile 21-Jährige hat ihren Beruf früh gefunden: Sie ist Goldschmiedin geworden – mit Auszeichnung.

Antonia Leiking hat zum Abschluss ihrer Ausbildung Besonderes geleistet – dafür wurde sie nun ausgezeichnet. © Kevin Michaelis
Bereits während ihrer Zeit als Realschülerin hatte sie in der Niessing Manufaktur in Vreden ein zweiwöchiges Praktikum absolviert. „Es hat mir direkt gut gefallen“, sagt Antonia Leiking und fügt hinzu: „Vorher konnte ich mir unter dem Beruf gar nichts vorstellen.“ Nach einer anschließenden Bewerbung folgte 2017 prompt der Ausbildungsplatz.
Dass sich dieser Weg und die dreieinhalb Jahre Ausbildung besonders gelohnt haben, zeigte sich zuletzt. Denn im Rahmen ihrer Gesellinnenprüfung belegte Antonia Leiking den Ersten Platz des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks 2021 für den Kammerbezirk Münster. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, aber es war ein gutes Gefühl“, so die Vredenerin.

Antonia Leiking (r.) zusammen mit ihrem Ausbildungsleiter (l.) präsentieren stolz die Urkunde der Handwerkskammer. © Kevin Michaelis
Voraussetzungen für die Teilnahme an dem Wettbewerb waren die guten Noten und ihr sehr gutes Handwerk. Für die Fertigung des praktischen Prüfungsgegenstands hatte Antonia Leiking 32 Stunden Zeit. Dabei herausgekommen ist ein geschmiedetes Lippenstiftgehäuse mit zwei austauschbaren Ringen verziert – tragbar als Kette.

Dieses Endprodukt von Antonia Leiking wurde mit dem Ersten Platz ausgezeichnet. © Kevin Michaelis
Damit aber nicht genug, die Erfolgsspur könnte sogar noch weitergehen. Durch die Spitzenplatzierung ist Antonia Leiking automatisch für den Wettbewerb auf Landesebene qualifiziert. Hierfür muss sie zu ihrem bereits gefertigten Endstück alle vorab erstellten Zeichnungen und Arbeitsplanungen einreichen. Das Gesamtpaket wird dann einer erneuten Bewertung unterzogen und diese führt im besten Fall zur Qualifikation für den Bundeswettbewerb.
Mit Glücksgefühlen und Technik rein in die Zukunft
Unabhängig vom dortigen Abschneiden steht für Leiking aber vor allem ein Punkt ihrer täglichen Arbeit im Vordergrund: „Ich finde es immer schön, wenn man nachher das Endprodukt sieht und die Menschen damit glücklich macht.“
Welche Techniken sie dafür benutze, sei indes verschieden. Es gebe altbewährte, die während der Ausbildung gelehrt werden. „Aber natürlich entwickelt jeder auch sein ganz eigenes Handwerk in Kombination mit dem Erlernten“, erzählt Antonia Leiking.
Der Niessing Manufaktur bleibt sie in jedem Fall erst einmal weiterhin erhalten. Gerade das familiäre Arbeitsklima gefalle ihr besonders gut. Wie schon bei der Berufswahl hat Antonia Leiking aber auch für ihren weiteren Werdegang eindeutige Ziele vor Augen. „Die Weiterbildung als Fasserin finde ich sehr interessant oder auch die der Meisterin“, verrät die Goldschmiedin zum Schluss.
Gebürtig aus Unna, wohnhaft in Münster. Seit Juni 2021 bei Lensing Media. Leidenschaftlicher Fußballer und Triathlet. Immer auf der Suche nach erzählenswerten Sportgeschichten.
