VfL Bochum stapelt trotz Tabellenführung tief
Westschlager gegen Düsseldorf
Dass der vor Saisonbeginn zum wiederholten Male renovierte Kader des VfL Bochum einen so erfolgreichen Fußball spielt, haben wohl auch Berufsoptimisten nicht erwartet. Nach sechs Spieltagen der Saison 2014/15 steht der VfL ungeschlagen an der Tabellenspitze.

Peter Neururer (2.v.r.) steht mit dem VfL Bochum nach sechs Spieltagen an der Tabellenspitze.
Was die Bochumer nach drei Jahren am Abgrund der 2. Bundesliga für die laufende Saison geplant haben, formuliert der Coach des Tabellenführers so: „Wir wollen attraktiver spielen, wir wollen das Publikum wieder für uns gewinnen, wir wollen mehr Heimsiege und wir wollen von Anfang an nichts mit dem Kampf um den Klassenerhalt zu tun haben. Und dann schauen wir mal, was dabei herauskommt.“
Nach sechs Spieltagen haben die Bochumer - so der Eindruck - bereits eine Menge davon erreicht: Der VfL zeigt attraktiven Offensivfußball, die Zuschauerzahlen an der Castroper Straße steigen von Spiel zu Spiel und niemand unter den VfL-Sympathisanten glaubt derzeit ernsthaft, dass der VfL in den Abstiegskampf verwickelt werden könnte. Einziges Manko: Bochum ist noch kein Heimsieg gelungen.
Die nächste Chance dazu bietet sich den Bochumern am Donnerstag (20.15 Uhr), wenn sie im Top-Spiel auf den zweiten noch in der Liga verbliebenen Westklub Fortuna Düsseldorf treffen. Dafür rührt Peter Neururer in bekannter Art die Werbetrommel: „Beide Mannschaften brauchen einen großartigen Tag, um den anderen zu schlagen. Es ist der einzige Westschlager in der Liga, die Atmosphäre wird erstklassig sein und mit der Fortuna kommt ein Aufstiegskandidat. Da haben wir natürlich die große Hoffnung, dass unser Stadion richtig voll wird.“
Sportvorstand Christian Hochstätter und Neururer ließen sich bei der Zusammenstellung des Kaders von der Grundidee leiten, bundesligaerfahrenen Profis, die zurück in die erste Liga möchten, eine neue Herausforderung zu bieten.
Spieler wie Timo Perthel, Jan Simunek oder Stefano Celozzi nahmen sie an und gehören seit dem ersten Spieltag zur Stammformation. Eine Korrektur der Saisonziele will beim VfL noch niemand vornehmen, auch der Trainer nicht: „Die Liga sortiert sich erst langsam. Die Tabelle hat noch keine große Aussagekraft.“