Buchtmann verdirbt Bochum den Saisonauftakt
0:1 gegen St. Pauli
Zum Zweitliga-Start herrscht im ausverkauften Bochumer Ruhrstadion erstklassige Stimmung. Bochums Coach Ismail Atalan und St. Paulis Trainer Olaf Janßen geben ihr Profi-Debüt bei der Saison-Ouvertüre. Im Duell zweier Aufstiegsaspiranten setzt sich der Kiezklub durch.
Bevor die Partie angepfiffen wurde, schallte ein gellendes Pfeifkonzert durch das mit 27.350 Zuschauern fast ausverkaufte Ruhrstadion. Damit quittierten die Fans ebenso die DFL-Schau zur Eröffnung der Zweitliga-Saison als auch mit einem Transparent: "Wir pfeifen auf Eure Show."
Beide Torhüter zeigen ihre Klasse
Dann rollte der Ball - minutenlang nur in Richtung des Bochumer Tores. Die Gäste wirbelten den VfL durcheinander und hatten bereits in der dritten Minute eine große Möglichkeit, doch Keeper Manuel Riemann hielt nach einem Solo des frei vor ihm aufgetauchten Bernd Nehrig.
Das Durcheinander zwang VfL-Coach Ismail Atalan bei dessen Debüt als Zweitliga-Trainer schon früh, auf seine Mannschaft einzuwirken, in der vor allem Selim Gündüz im rechten Mittelfeld taktisch überfordert war. Gleichzeitig blieben Bochums Offensivbemühungen harmlos - bis zur 30. Minute: Dann war Thomas Eisfeld nach einem Traumpass von Stefano Celozzi durch, doch nun zeigte Pauli-Schlussmann Robin Himmelmann seine Klasse.
Taktische Änderungen
Mit Wiederbeginn kam Alexander Merkel für Gündüz ins Spiel, Atalan nahm taktische Änderungen vor - und nun spielte nur noch sein Team, das in der 50. Minute drei Chancen in 30 Sekunden besaß. Zwei davon hatte Eisfeld, gegen den zunächst Jan-Philipp Kalla auf der Linie klärte und kurz darauf Himmelmann hielt. Der Torwart rettete auch in der 62. Minute gegen Diamantakos das 0:0.
Mitten in die Drangphase der Hausherren hinein fiel bei einem Konter das 0:1 durch Christopher Buchtmann (65.). "Bochum hat nach der Pause den Takt angegeben, man dachte, dass der VfL gleich in Führung gehen würde", räumte Pauli-Trainer Olaf Janßen sein, doch "dann haben wir das Tor erzielt". Bochum fand trotzdem sofort wieder seine Linie, hatte Gelegenheiten durch Johannes Wurtz (67.), Tim Hoogland (68.), stürmte weiter, doch an der Auftaktniederlage änderte das nichts.
"Können nicht zufrieden sein"
"Es ist bitter, dass wir verloren haben", gab Celozzi einen Einblick in seine Gemütsverfassung. Der Mittelfeldspieler bestätigte: "Wir sind sehr schlecht ins Spiel gekommen und hatten im Mittelfeld keinen Zugriff. Taktisch ist es normal, dass noch nicht alles greift. Doch das ist keine Ausrede. Nach den Umstellungen zur Pause lief es besser. Dennoch: Wir sind enttäuscht, aber wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken."
Dass sich der VfL nach dem Seitenwechsel deutlich steigerte, war für Coach Atalan kein Trost: "Wir können nicht zufrieden sein. Wir spielen, um zu gewinnen."
VfL Bochum: Riemann - Gyamerah, Hoogland, Bastians - Celozzi, Losilla - Gündüz (46. Merkel), Eisfeld (68. Saglam), Danilo Soares - Wurtz, Diamantakos (75. Mlapa)
FC St. Pauli: Himmelmann - Kalla, Hornschuh, Sobiech, Buballa - Sobota (90. Zander), Nehrig - Möller Daehli (81. Choi), Buchtmann - Allagui (70. Sahin), Bouhaddouz
Tor: 0:1 Buchtmann (65.)
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Zuschauer: 27.350
Gelbe Karten: Danilo Soares (1) / Kalla (1)