Tim Tecker hatte unabhängig von der Entscheidung des Rates, das Grundstück an der Schlingewiese an die Investoren zu verkaufen, Stellungnahmen der Fraktionen erbeten.

© Michael Schley

„Wohnen an der Schlinge": Stimmungsbild zum Bauprojekt ist eindeutig

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Die Karten liegen auf dem Tisch: Die Fläche an der Schlingewiese wird verkauft. Die Fraktionen haben parallel Stellung bezogen zum Projekt „Wohnen an der Schlinge“. Auf Anregung Tim Teckers.

Oeding

, 11.01.2022, 17:49 Uhr / Lesedauer: 2 min

In nichtöffentlicher Sitzung hatten die Fraktionen im Südlohner Rat dem Verkauf der Fläche an der Schlingewiese zugestimmt – dies, um das Projekt „Wohnen an der Schlinge“ möglich zu machen. Der Verwaltung wurde damit ein klarer Auftrag erteilt, auch als deutliches Signal an die Investoren.

Unabhängig davon hatte Tim Tecker, der im Sommer 2021 eine Online-Petition angestoßen hatte und auf große Resonanz gestoßen war, noch einmal um Stellungnahmen der Fraktionen gebeten. Diese sind (mittlerweile) erfolgt, das Votum ist weitgehend einheitlich.

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Eine entscheidende Rolle spielt dabei das aktuelle Wohnraumversorgungskonzept, zentrale Aspekte sind bezahlbarer Wohnraum und eine sinnvolle Nachverdichtung. „Das ist für mich so schwer nachvollziehbar“, erklärt Tim Tecker auf Nachfrage der Redaktion mit Blick auf das Konzept.

SPD und UWG beziehen früh Stellung

Bereits während der Ratssitzung in der Jakobi-Halle Ende August hatten die SPD und die UWG eine Einschätzung offen mitgeteilt. Umgehend präsentierte die SPD eine entsprechende Stellungnahme öffentlich, in der das „wegweisende und zeitgemäße Projekt auf Interesse und Unterstützung der SPD“ gestoßen sei.

Es stehe in Übereinstimmung mit dem von der SPD angestoßenen und dem Rat der Gemeinde Südlohn beschlossenen Wohnraumversorgungskonzept. „An dieser Einschätzung halten wir auch heute noch fest“, bestätigt die Fraktionsvorsitzende Sabrina Späker.

Die UWG-Fraktion erkannte in der Ratssitzung im August ebenso positive Aspekte in dem Projekt, dies vor allem mit Blick auf das Wohnraumversorgungskonzept sowie die Nachhaltigkeit. „Wir erkennen den Bedarf an alternativen Wohnformen neben dem klassischen Ein- und Zweifamilienhaus“, erklärt Karin Schmittmann.

Die Fraktionsvorsitzende hatte im August bereits angeregt, dass man durch eine Verkleinerung des Projekts „mehr Akzeptanz herstellen“ könne. Das spiegele auch heute noch die Einschätzung wider.

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Der Redaktion zugeleitet hat die Fraktion der FDP ihre Stellungnahme. Darin vermerkt der Fraktionsvorsitzende Jörg Schlechter, dass die FDP „das Bauvorhaben konstruktiv und unterstützend“ begleite.

Dies habe man in den öffentlichen Teilen diverser Ratssitzungen, aber auch in persönlichen Gesprächen wiederholt gesagt. Mit dem Bauvorhaben komme man dem Ziel näher, für jedermann den passenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen: „Dies ist im Übrigen auch unsere gesetzliche Pflicht“, erklärt Schlechter.

Gewünschte Transparenz war nicht immer möglich

Öffentlich gestellt haben die Fraktionen der CDU und der WSO ihre Stellungnahmen. Die CDU bekundet darin, dass sie das Projekt „in der Vergangenheit befürwortet“ hat und es auch „zukünftig positiv begleiten“ werde: dies nach Abwägung und selbstverständlich unter Berücksichtigung der vorgebrachten Bedenken.

Mit der Entscheidung des Rates ist nun Planrecht geschaffen. Die Fraktionen bieten dazu den Bürgerinnen und Bürgern den Austausch an.

Mit der Entscheidung des Rates ist nun Planungsrecht geschaffen. Die Fraktionen bieten dazu den Bürgerinnen und Bürgern den Austausch an. © Michael Schley

„Die positiven Aspekte für diesen Standort überwiegen“, teilt der Fraktionsvorsitzende Thomas Rathmer mit. Im Besonderen hervorzuheben seien sicherlich die Ergebnisse und sich daraus ergebenden Handlungsfelder aus dem Wohnraumversorgungskonzept.

Ähnlich argumentiert die WSO-Fraktion, die dem Projekt „grundsätzlich positiv“ gegenüberstehe. Dies ebenso unter Abwägung geäußerter Bedenken von Bürgern.

„Das Projekt berücksichtigt aus unserer Sicht große Teile und Ziele des aktuellen Wohnraumversorgungskonzeptes“, berichtet der Fraktionsvorsitzende Maik van de Sand. Im Übrigen habe die Fraktion im Nachgang der Ratssitzung vom 25. August einen Fragenkatalog erstellt und die Antworten der Verwaltung allen Fraktionen zur Verfügung gestellt.

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Die Fraktionen teilen mit, dass sich viele Informationen auch auf die nichtöffentlichen Teile von Sitzungen bezögen und entsprechend nicht immer die Möglichkeit bestanden habe, darüber öffentlich zu informieren. Und: Der Prozess der Bürgerbeteiligung starte nun konkret, der Austausch werde ausdrücklich gewünscht. Darauf hatte bereits Bürgermeister Werner Stödtke hingewiesen.

Tim Tecker: Werden zeitnah weiteres Vorgehen abstimmen

An seinem Standpunkt änderten die gelieferten Stellungnahmen nicht viel, teilt Tim Tecker mit. Selbst habe er sich zwischen den Jahren intensiv mit den Zielen und der Umsetzung des Wohnraumversorgungskonzeptes auseinandergesetzt. „Ich habe mir bereits seit 2018 vollzogene, laufende und geplante Projekte angesehen. Da passiert schon viel in Oeding“, meint er.

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Wie geht es weiter? „Ich werde mich nun zeitnah mit meinen Mitstreitern zusammensetzen. Dann schauen wir, ob und – wenn ja – was wir noch angehen werden“, erklärt Tim Tecker.