
Im Sommer wurde der Löschzug zu einem Ackerbrand gerufen. Die Trockenheit hatte in Holthausen dafür gesorgt, dass ein Traktorbrand aufs Feld übergriff. © Lars Johann-Krone (A)
Waldbrandgefahr steigt: Feuerwehren im Kreis sollen Zusammenarbeit ausbauen
Kooperation
Der Moorbrand im Amtsvenn 2011 hat gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit der Feuerwehren im Kreis ist. Mit Blick auf die Zunahme von Wald- und Ackerbränden wird nun ein Projekt angestoßen.
In diesem Sommer wurde der Löschzug Südlohn zu einem Ackerbrand in Holthausen gerufen. Immer öfter hört man von solchen Schadenslagen. Im Zuge des Klimawandels ergeben sich neue Herausforderungen im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes. Extremwetter wie Dürren und enorme Hitzeperioden führen dazu, dass die Wald- und Vegetationsbrandgefahr auch in unserer Region steigt, so steht es in der Sitzungsvorlage zum jüngsten Umweltausschuss.
Nicht zuletzt der Großbrand im Moorgebiet im Amtsvenn zwischen Gronau und Ahaus im Jahr 2011 habe gezeigt, wie wichtig die interkommunale Zusammenarbeit ist. Eine enge Zusammenarbeit der Gemeinden und des Kreises zu diesem Thema schaffe zahlreiche Synergien – sowohl operativ durch die vereinfachte Zusammenarbeit als auch finanziell durch abgestimmte Anschaffungen.
Diese sollen in einem Projekt nun ausgearbeitet werden. Die Leitungen der Feuerwehren unterstützen dieses. „Ohne die interkommunale Zusammenarbeit werden wir diese Problemlagen nicht in den Griff bekommen“, erklärte Bürgermeister Werner Stödtke.
Die Risikoanalyse für Waldbestand und Vegetation sei aktuell ein Schwerpunktthema, berichtete Anne Kathrin Esser von der Kommunalagentur NRW. Sind gegebenenfalls Personen gefährdet, wie steht es um die Ausstattung? Das seien zentrale Fragestellungen. Sie stellte aber auch eines heraus: „Es gibt aber sicher stärker betroffene Regionen.“
Förderantrag für Projekt wird gestellt
Im Rahmen der Erarbeitung des kreisweiten Konzepts ist eine Begleitung durch ein Ingenieurbüro angedacht. Für dieses Projekt und die hieraus resultierende interkommunale Zusammenarbeit möchte die Kreisverwaltung Fördermittel beantragen. Im Rahmen einer Förderung könnten 90 Prozent der Kosten für die Planung und Umsetzung des Projektes finanziert werden. Die übrigen 10 Prozent würden ebenso wie die Projektleitung durch den Kreis Borken als untere Katastrophenschutzbehörde getragen werden.
Die Förderhöhe beträgt bei einer Teilnahme aller kreisangehörigen Kommunen maximal 735.000 Euro, der Eigenanteil demnach bis zu 73.500 Euro. In einem Gespräch mit der Bezirksregierung Münster wurde eine Förderfähigkeit dieser Projekte in Aussicht gestellt.
Einstimmig hat der Umweltausschuss dem Rat empfohlen, sich an einer Kooperation der Städte, Gemeinden und des Kreises zur Erstellung eines gemeinsamen Wald- und Vegetationsbrandkonzepts mit dem Ziel einer einheitlichen Ausbildung, Taktik und Ausstattung der Feuerwehren zu beteiligen. Ein nächster Baustein. „Die Zusammenarbeit von Kreis und seinen 17 Kommunen wird immer wieder gelobt“, betonte Werner Stödtke.