
© Stephan Teine
Südlohner Karnevalsumzug begeistert am Samstag rund 4000 Schaulustige
Karneval in Südlohn
46 Wagen, Fußgruppen und Kapellen, 4000 Narren am Straßenrand und strahlender Sonnenschein – besser konnte es für den Kinder- und Familienkarneval (KFK) Südlohn kaum laufen.
Die Prinzenpaare Gabriella I. und Erik I. und Josef I. und Petra II. strahlten mit der Sonne und den Zuschauern um die Wette. Die Stimmung beim KFK-Karnevalsumzug war ausgelassen: 46 Zugnummern – Wagen, Kapellen, Fußgruppen – sind am Samstag durch den Ortskern gezogen. Bei den Mottos hatten sich die Gruppen überwiegend aus Film, Fernsehen und Comics bedient: Bilder aus Haus des Geldes, Harry Potter, Panzerknacker, Asterix und Obelix oder Pokémon zierten die Wagen. Entsprechend hatten sich natürlich dann die jeweiligen Gruppen verkleidet.
Nachbarschaften aus dem Ort waren mit kleineren, aber genauso aufwendig gestalteten, Wagen dabei: Etwa die Nachbarschaft Scharperloh, die als Pantomime durch die Straßen zog, oder der Mühlenkamp-West, der der Polizei Konkurrenz machte und sogar ein eigenes Gefängnis auf dem Wagen dabei hatte. Nur die KLJB aus Gescher stach mit ihrem Wagen heraus: Sie hatte ein politisches Motiv gewählt und nahm den Braunkohleabbau im Hambacher Forst aufs Korn. In Anspielung an die Werbung der Krombacher-Brauerei hatten sie „Hambacher – war mal eine Perle der Natur“ auf ihren Wagen geschrieben.
Polizei geht von rund 4000 Besucher an der Strecke aus
Die Polizei schätzt, dass insgesamt rund 4000 Menschen am Samstag in Südlohn gefeiert haben. Dabei gab es allerdings keine besonderen Auffälligkeiten. 35 Einsätze verzeichneten die Beamten – darunter drei Körperverletzungsdelikte und eine sexuelle Belästigung. Die Beamten nahmen 16 Personen in Gewahrsam und erteilten 18 Platzverweise. „Alles im Rahmen“, teilte die Leitstelle der Polizei am Sonntag auf Nachfrage mit.
Entsprechend zufrieden war auch KFK-Präsident Frank Focke: „Alles ist super gelaufen“, sagte er über seinen letzten Umzug als Präsident. Auch mit dem Verbot von hochprozentigem Alkohol auf den Wagen habe es keine Probleme gegeben. Nur einmal habe eine Wagengruppe verwarnt werden müssen. „Polizei und Ordnungsamt waren sehr zufrieden“, erklärt er. „Das ganze Dorf hat toll zusammen gefeiert.“
Bunte Wagen und Fußgruppen ziehen beim Karnevalsumzug durch Südlohn
In der Familienzone im Ortskern etwas ruhiger: Dort drehten die Wagen ihre Musik herunter, damit auch die kleinen Zuschauer ohne Gehörschutz mitfeiern konnten. Hinter der Grenzlinie wurde dafür umso lauter und ausgelassener gefeiert.
Publikum ist vom Engagement der Wagenbauer begeistert
Wagen und Musik kamen auch beim Publikum gut an: „Die geben sich echt immer mehr Mühe“, befand ein Zuschauer an der Bahnhofstraße kurz vor dem Zieleinlauf. Auch Süßigkeiten flogen da immer noch von den Wagen in Richtung der Narren am Straßenrand.
Nach dem Umzug wurde im Festzelt im Ortskern und der Festhalle Terhörne weitergefeiert. Auch wenn der Alkohol reichlich floss, blieb der Umzug insgesamt unauffällig. „Der Jugendschutz funktioniert“, lobte Sandra Berlekamp vom Jugendamt des Kreises Borken, die den Umzug beobachtete.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
