Seniorin wird mit abgebrochenem Ast im Garten allein gelassen

Buche im Oedinger Busch

Ein riesiger Ast im Garten demoliert den Zaun und schockt Christa Schmidt. Da der dazugehörige Baum im Oedinger Busch steht, informiert die 81-Jährige die Gemeinde. Weil aber weder die, noch die Versicherung sich verantwortlich sehen, ist die Oedingerin ratlos.

Oeding

von Steffen Maas

, 17.08.2016, 18:38 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Auto weg, die Familienmitglieder krank und frisch zurück aus der Reha geht auch noch die Heizung kaputt - das ist bisher nicht das Jahr von Christa Schmidt. "Es ist, als wenn der Wurm drin ist", seufzt die 81-Jährige. Ende Juli machte eine Überraschung von oben die Situation dann noch schlimmer: ein schwerer, meterlanger Ast krachte auf ihren Holzzaun und in den Garten. "Ich bin nach Hause gekommen, wollte nur nach den Hortensien sehen und dachte: Was ist das denn?" Da der Ast von einer benachbarten Buche aus dem Oedinger Busch stammt, bat die 81-Jährige bei der Gemeinde um Beseitigung - zunächst telefonisch, dann schriftlich mit Fotos des Unfallortes als Anhang. Telefonisch und schriftlich aber auch die gleiche Antwort: Da es sich um einen Sturmschaden handelt, solle Christa Schmidt ihre Gebäudeversicherung geltend machen.

Sturmschaden, aber kein Unwetter

Das Problem: "An dem Tag war doch gar kein Unwetter", erinnert sich die Rentnerin. Das sieht auch die Versicherung so - "und ich kann ja nicht lügen und erzählen, dass Sturm war, die halten mich doch für verrückt!" Weil die 81-Jährige befürchtet, auf den Kosten für den Schaden und die Beseitigung des Baumteiles sitzen zu bleiben, wendet sie sich Anfang der letzten Woche mit den neuen Informationen wieder an die Gemeindeverwaltung. "Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll", gesteht Christa Schmidt und fügt hinzu: "Die sollen mir doch bloß das Zeug wegräumen und den Zaun fertig machen - mehr will ich doch gar nicht!"

Bürgermeister schaltet sich ein

Bis gestern Nachmittag herrscht Funkstille aus dem Rathaus, eine Antwort auf ihr Schreiben bekommt die Oedingerin nicht. Auf Anfrage unserer Redaktion schaltet sich dann der Bürgermeister ein: "Wir werden uns das mit dem Bauhof vor Ort angucken", verspricht Christian Vedder.

Er könne noch keine Ergebnisse präsentieren, aber: "Wir sind jetzt dabei, uns zu kümmern und gucken, dass wir eine Lösung finden." Gleichzeitig schaut sich die Gemeinde den Oedinger Busch genauer an: "Um zu vermeiden, dass noch mehr passiert, gucken wir uns auch die anderen Bäume dort an", erklärt der Bürgermeister. So kann auch Christa Schmidt bald wieder ohne Schrecken nach ihren Hortensien gucken.