
© Bastian Becker
Sanierung der Oedinger Johanneskirche steht kurz vor dem Abschluss
Turmsanierung
Etwa ein Jahr laufen die Bauarbeiten an der Johanneskirche in Oeding bereits. Nun ist das Ende in Sicht. Die Bürger haben während des Umbaus vor allem ein akustisches Signal vermisst.
Was lange währt, wird endlich gut. Dieses alte Sprichwort scheint auch für die Bauarbeiten an der evangelischen Johanneskirche in Oeding zuzutreffen. „Wir werden allmählich fertig, nur die letzten Feinheiten müssen noch gemacht werden“, berichtet Kirchmeister Wolfgang Hops erleichtert.
Der Abschluss der seit etwa einem Jahr andauernden Sanierungsarbeiten wird für Ende August (35. Kalenderwoche) erwartet. Zuvor stehen noch Anstricharbeiten auf dem Plan. „Der Maler muss mit dem Pinsel über die Bleiverkleidung und die Streben gehen“, skizziert Wolfgang Hops die notwendigen Restanstrengungen.
Coronavirus durchkreuzt Planungen
Ursprünglich war die Fertigstellung der Renovierung im April geplant und die evangelische Kirchengemeinde wollte ein Eröffnungsfest feiern. Doch beiden Absichten machte das Coronavirus einen großen Strich durch die Rechnung. Die Bauarbeiten mussten wochenlang unterbrochen werden, zeitweise schien das Ende in weite Ferne zu rücken.
Nachdem nun die sanierten Holzbalken, der Turm- und der Glockenstuhl mit Bleiplatten gegen die Feuchtigkeit verkleidet und die neuen Gitter zum Schutz vor Vögeln angebracht worden sind, stellt sich die Situation wesentlich freundlicher dar.
Gemeinde und Land an Kosten beteiligt
„Jeder ist froh, dass die Arbeiten endlich abgeschlossen werden. Wir sind seit einem Jahr dran, da kann von einem zügigen Verlauf keine Rede sein“, erklärt der Kirchmeister, in der Gemeinde Hauptverantwortlicher für das Projekt. Das Gerüst koste jeden Tag Geld und die Besucher könnten nicht vernünftig in die Kirche gehen. Dabei hatte das Bauprojekt bereits eine jahrelange Vorlaufzeit, ehe im Sommer des vergangenen Jahres die Arbeiten beginnen konnten.
Lange ungeklärt war die Finanzierung der Kirchensanierung. Und auch jetzt antwortet Kirchenmeister Wolfgang Hops auf Nachfrage der Redaktion: „Ich habe mittlerweile jede Übersicht verloren. Fakt ist aber, dass alles bezahlt wird.“
250.000 Euro werden für die Renovierungsarbeiten insgesamt veranschlagt. An der Finanzierung sind neben der evangelischen Kirchengemeinde der Kirchenkreis, die Gemeinde Südlohn (40.000 Euro) und das Land NRW mit seinem Denkmalförderprogramm (78.000 Euro) beteiligt.
Unterstützung aus der Bevölkerung
Pfarrer Uwe Weber, gleichzeitig Vorsitzender des Presbyteriums, freut sich vor allem, dass endlich wieder die Glocken an der Johanneskirche geläutet werden können. „Das hat nicht nur uns als Kirchengemeinde, sondern auch den Gästen gefehlt, wie uns die Oedinger berichtet haben“, er das Gefühl in der unfreiwillig stillen Zeit.
„Das finanzielle Engagement der Oedinger zeigt, dass sich die Einwohner mit ihrem Türmchen identifizieren“, freut sich der Pfarrer über die Unterstützung aus der Bevölkerung. Dazu wurden einige Aktionen durchgeführt. Das „Chörchen“ machte ein Benefizkonzert, lokale Händler spendeten einen Teil ihrer Einnahmen für das Gotteshaus.
Feier soll nachgeholt werden
„Eine Oedinger Bürgerin sagte zu mir: Wenn die Glocken läuten, mache ich erstmal einen Sekt auf“, erzählt Uwe Weber, um die Sehnsucht der Gemeindemitglieder nach einem geregelten Ablauf zu verdeutlichen. Aufgrund der Corona-Pandemie sind derzeit nur Andachten ohne Gesang möglich.
Deswegen gilt laut Uwe Weber: „Es ist noch nicht alles normal, aber die Glocken und die Renovierung bringen uns etwas Normalität zurück.“ Wenn die Lage es erlaube, solle die Feier nachgeholt werden.
Berichtet gerne von Menschen, die etwas zu erzählen haben und über Entwicklungen, über die viele Menschen sprechen.
