Die Imkerei erfreut sich in Südlohn immer größerer Beliebtheit (Symbolbild).

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Boom in Südlohn: Imkerei blüht wieder prächtig auf

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Die Imkerei ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz und Erhalt einer gesunden Umwelt. Und Südlohn erlebt derzeit einen kleinen Imkerei-Boom. Etwas, das natürlich nicht nur zufällig passiert.

Südlohn

, 26.07.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Honigbienen sind etwas ganz Besonderes, denn sie können nur im Verband existieren und überleben. Und ihre Bedeutung für das Ökosystem als Bestäuber ist unumstritten. Ein leckeres Beiprodukt ihrer Arbeit ist der Honig. Damit die Honigbiene auch in Zukunft ihre so wichtige Rolle im Ökosystem übernehmen kann, ist die Imkerei von größter Bedeutung. Und diesbezüglich erlebt Südlohn derzeit einen kleinen Boom.

„Wir haben aktuell 30 aktive Mitglieder sowie 8 Fördermitglieder“, berichtet Ottmar Roswora, Vorsitzender vom örtlichen Imkerverein, im Gespräch mit der Redaktion hörbar stolz. Bedenkt man, dass sich der Verein nach seiner Auslösung 2015 erst im September 2018 mit „nur“ 15 Mitglieder wieder neu gegründet hatte, ist die aktuelle Mitgliederzahl noch beeindruckender.

Immer mehr Menschen haben Freude an der Imkerei

„Es hat sich in den vergangenen Monaten gezeigt, dass immer mehr Menschen Freude an der Imkerei haben“, so Ottmar Roswora, der selbst schon vor 35 Jahren in die Imkerei eingestiegen ist. „Er hat schon einen enormen Erfahrungsschatz“, sagt seine Frau Dietlind Geiger-Roswora anerkennend. Zehn Bienenvölker nennt der Vorsitzende sein Eigen und gibt als Experte sowie Schulungsreferent auch Kurse für Einsteiger.

Ein Bild aus dem September 2018 als sich der Imkerverein Südlohn-Oeding wieder neu gegründet hatte. Ottmar Roswora (3.v.l.) ist bis heute der Vorsitzende des Vereins.

Ein Bild aus dem September 2018 als sich der Imkerverein Südlohn-Oeding wieder neu gegründet hatte. Ottmar Roswora (3.v.l.) ist bis heute der Vorsitzende des Vereins. © Georg Beining

Und genau das, so Ottmar Roswora, sei wohl einer der Faktoren, warum die Imkerei in Südlohn derzeit so einen kleinen Boom erlebe. „Ich denke, das Interesse war nie schlecht, aber es fehlte eben lange die Möglichkeit, das Know-how erwerben zu können.“

Die Völker stehen meistens im Garten der Besitzer

Ottmar Roswora war es auch, der nach der Auflösung des 1920 gegründeten Imkervereins 2015 in der Folge die Zügel in die Hand nahm, um einen Neuanfang auf die Beine zu stellen. Seit 2014 leben der jetzige Vorsitzende und seine Frau in Südlohn. „Die Voraussetzungen sind hier einfach gut für die Imkerei“, so der Fachmann.

Der Großteil der Mitglieder habe die Völker im Garten stehen. „Einige wandern mit ihnen aber auch“, merkt Dietlind Geiger-Roswora an. Etwa, wenn die Rapsfelder in der Umgebung in voller Blüte stehen. Jedes Mitglied entscheide das individuell für sich. Erstaunlich: Frauen haben im Verein sogar leicht die Oberhand. „Und ehrlich gesagt, sind sie auch nicht selten die besseren Imker“, verrät Ottmar Roswora.

Ein Bienenvolk produziert etwa 50 Gläser Honig pro Jahr

Das hinge damit zusammen, weil sich Frauen enger an die Vorgaben halten würden. „Männer experimentieren auch mal rum, was dann nicht immer gut geht“, sagt der Vorsitzende lachend. Doch letztlich sei entscheidend, dass sich die Menschen für die Thematik Honigbiene interessieren und mit ihrem Engagement dazu beitragen würden, das Ökosystem in seiner Vielfalt zu stärken.

Ottmar Roswora bei der Imkerei-Arbeit. Zehn Völker nennt er sein Eigen.

Ottmar Roswora bei der Imkerei-Arbeit. Zehn Völker nennt er sein Eigen. © Thorsten Ohm (A)

Und ganz nebenbei wirft ein Bienenvolk natürlich auch leckeren Honig ab. Als grobe Faustregel gilt: Pro Volk und Bienenjahr etwa 25 Kilo Honig. Das entspricht etwa 50 Gläsern. „Es gibt aber auch richtige Power-Völker, die schaffen auch mal 45 Kilo“, berichtet Ottmar Roswora. Was mit dem Honig passiere, entscheide jeder Imker selbst. Verschenken, selber essen oder der Verkauf sind hier die Optionen.

Neueinsteiger sind immer willkommen

Doch die Sache mit dem Honig sei gar nicht das Entscheidende, wie Ottmar Roswora anmerkt. „Es geht primär um den Spaß an der Imkerei und den Arterhalt.“ Genau so steht es auch in der Vereins-Satzung: „[...]die Interessen der Bienenhaltung zu vertreten, um als Beitrag zum Schutze und zur Erhaltung einer gesunden Umwelt und Landschaft eine sachgemäße Imkerei und Bienenzucht zu erhalten und zu fördern.“

Übrigens sind auch Neueinsteiger im Verein jederzeit gerne gesehen. „Wir freuen uns über jedes neues Mitglied“, so der Vorsitzende. „Wir hoffen einfach, dass der Zulauf noch lange anhält.“ Die Kontaktdaten gibt es im Internet unter http://www.iv-so.de/.

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