Die Themen Rettungsdienst und Feuerwehr sind Schwerpunkte des öffentlichen Teils der Ratssitzung am Mittwoch (26.10.). Vorgestellt wird unter anderem der Entwurf zur Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans 2022.
Die Analyse der aktuellen Situation für den Standort Südlohn hatte ergeben, dass der Rettungstransportwagen (RTW) künftig rund um die Uhr besetzt werden soll. Auch, um die sogenannte Hilfsfristquote zu erhöhen (wir berichteten). In 2021 waren die Einsatzzahlen wieder deutlich gestiegen.
4.380 Jahresvorhaltestunden mehr
Zur Erinnerung: Noch 2020 waren die Vorhaltezeiten für den Krankentransportwagen (KTW) in Südlohn erweitert worden. Diese Ausweitung sollte die RTW entlasten, die vordringlich für die Notfallrettung zur Verfügung stehen, aber auch für Krankentransportfahrten eingesetzt werden.
Der Bedarfsplan für den Rettungsdienst des Kreises Borken aus dem Jahre 2001 wurde zuletzt im März 2022 fortgeschrieben. Die notwendigen Anpassungen wurden mit den Krankenkassen erörtert und auch dem Ausschuss für Sicherheit und Ordnung des Kreises Borken vorgestellt.

Die Verwaltung ist unter anderem beauftragt worden, folgende Maßnahmen umzusetzen: Erhöhung der RTW-Vorhaltung an der Rettungswache Südlohn um 4.380 Jahresvorhaltestunden sowie Anpassung der Vorhaltung für den Krankentransport an den Rettungswachen Bocholt, Heek und Südlohn.
In Südlohn soll die KTW-Vorhaltung um 628 Jahresvorhaltestunden reduziert werden. Konkret in Zahlen: Der RTW soll 24-Stunden am Tag abrufbar sein, der KTW von 10 bis 22 Uhr, also zwölf Stunden täglich.
Zusatz: Bis die Rettungswache Südlohn rund um die Uhr besetzt ist, werden die Ortsteile Borkenwirthe/Burlo und Weseke der Stadt Borken außerhalb der Besetztzeiten der Rettungswache Südlohn von der Rettungswache Borken und das Gemeindegebiet Südlohn mit dem Ortsteil Oeding von der Rettungswache Stadtlohn versorgt
Ebenso sieht der Plan die Aus- und Fortbildung des Rettungsdienstpersonals zu Notfallsanitäterinnen und -sanitätern sowie den Ausbau der telenotärztlichen Versorgung im Kreisgebiet durch den Anschluss an die Telenotarztzentrale Münster vor.
Den Gemeinden wurde der Entwurf mit der Bitte um Stellungnahme bis zum 28. Oktober vorgelegt. Endgültig abgesegnet werden soll dieser dann in der Sitzung des Kreistags Mitte Dezember. Jürgen Rave, Leiter Rettungsdienst beim DRK-Kreisverband Borken, hatte schon im August geäußert, dass er 24-Stunden-Schichten positiv gegenüberstehe.
Maßnahmen für die Feuerwehr
In Bezug auf die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans wurde der Entwurf bekanntlich dem Umweltausschuss in seiner Sitzung im September bereits vorgestellt (wir berichteten), Änderungen wurden eingearbeitet.
Einige Maßnahmen mit hoher Dringlichkeitsstufe: In organisatorischer Hinsicht sind Maßnahmen zur Verringerung von Einsätzen durch Fehlalarme sicherzustellen. Technisch wird unter anderem auf die zeitnahe Beschaffung separater Stromaggregate für die Notstromversorgung der Feuerwehrhäuser verwiesen.
Personell stellt der Plan auf die Ausbildung von Atemschutzgeräteträgern – insbesondere im Löschzug Südlohn – zur Sicherstellung der Schutzzielerreichung ab. Mittelfristig umzusetzen sind die baulichen Maßnahmen vor allem am Standort Südlohn (wir berichteten). In erster Linie geht es darum, in den Umkleide- und Sanitärbereichen bauliche Veränderungen vorzunehmen, alternativ wird ein Neubau an anderer Stelle avisiert.
In Sachen Feuerwehr steht am Mittwoch ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal im Rathaus zudem die Neubestellung der Leitung der Feuerwehr auf der Tagesordnung. Präsentiert wird ebenso der dritte Finanzzwischenbericht für das laufende Jahr.
Zwei Fraktionen haben Anträge eingebracht: die WSO zur Neuregelung der Geschenkgaben bei Altersjubiläum und anlässlich Jubiläumshochzeiten, die CDU die Vertretungsregelung in diversen Ausschüssen nach §§ 50 und 58 GO betreffend.
Feuerwehrhaus Südlohn: Note „ausreichend“ – Neubau oder Umbau heißt die Frage
Waldbrandgefahr steigt: Feuerwehren im Kreis sollen Zusammenarbeit ausbauen
Gutachten schlägt vor: RTW in Südlohn soll rund um die Uhr besetzt werden