Der Entwurf zum fortgeschriebenen Brandschutzbedarfsplan bestätigt: Am Feuerwehrhaus in Südlohn besteht Handlungsbedarf. Die Problemstellungen aus Sicht der Feuerwehr erläuterte im jüngsten Umweltausschuss der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Südlohn, Hendrik Tenk.

Der Entwurf zum fortgeschriebenen Brandschutzbedarfsplan bestätigt: Am Feuerwehrhaus in Südlohn besteht Handlungsbedarf. Die Problemstellungen aus Sicht der Feuerwehr erläuterte im jüngsten Umweltausschuss der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Südlohn, Hendrik Tenk. © Markus Gehring

Feuerwehrhaus Südlohn: Note „ausreichend“ – Neubau oder Umbau heißt die Frage

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Die unbefriedigende Situation am Feuerwehrhaus in Südlohn ist bekannt. Vor weiteren Planungen sollte der neue Brandschutzbedarfsplan abgewartet werden. Dieser bestätigt bekannte Problemlagen.

Südlohn

, 19.09.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Am Feuerwehrhaus in Südlohn besteht Handlungsbedarf. Das ist nicht neu, wird aber durch die Fortschreibung des sogenannten Brandschutzbedarfsplans noch einmal bekräftigt. Eines vorweg: Insgesamt stellte Anne Kathrin Esser von der Kommunalagentur NRW im Umweltausschuss der Freiwilligen Feuerwehr Südlohn ein gutes Zeugnis aus. Und: Diese sollte zur Sicherstellung ihrer Schutzziele auch beide Standorte in Südlohn und Oeding erhalten. Die Fraktionen lobten vor allem das hohe Engagement der Ehrenamtlichen.

Zum Hintergrund: Gemeinden sind verpflichtet, unter Beteiligung ihrer Feuerwehr Brandschutzpläne und Pläne für den Einsatz der öffentlichen Feuerwehr aufzustellen, umzusetzen und spätestens alle fünf Jahre fortzuschreiben. Der Rat der Gemeinde Südlohn hatte erstmalig in seiner Sitzung am 9. April 2014 einen Brandschutzbedarfsplan für das Gebiet der Gemeinde Südlohn beschlossen. Nun folgt die Fortschreibung.

Neu sei die sogenannte Gefährdungsanalyse, erklärte Anne Kathrin Esser einleitend. Sprich, es werden Quadranten mit unterschiedlichen Gefährdungsstufen festgelegt. In puncto Erreichbarkeit könnten diese Bereiche „schnell“ erreicht werden, „schwerer“ in den Außenbereichen – wenn an beiden Standorten festgehalten wird. „Gerade tagsüber verfügen Sie im Vergleich zu anderen Kommunen über eine schlagkräftige Truppe“, meinte Esser.

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Aus diesen Daten werden Schutzziele „als Controllingmittel“ festgelegt. Neun Funktionen soll die Feuerwehr binnen acht Minuten am Einsatzort erfüllen können, sechs weitere nach 13 Minuten – „dies in vier von fünf Fällen im bebauten Bereich“, meinte Esser.

Standort Südlohn hat Mängel im Innen- und Außenbereich

Die Referentin lenkte den Fokus auf die beiden Standorte: Oeding verfüge über ein „gutes Feuerwehrhaus“: Note 2.

„Ausreichend“: Anders sieht die Beurteilung im Ortsteil Südlohn aus – standorttechnisch. Esser hob bei der Begründung unter anderem auf Mängel im Umkleide- („Schwarz-Weiß-Trennung“) und im Außenbereich (An- und Abfahrt im Einsatzfall) ab.

„Das kann ich bestätigen“, ergänzte Hendrik Tenk. Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Südlohn verwies auf den Bericht der Unfallkasse NRW vor ein paar Jahren. Positiv: In beiden Häusern ist die Einspeisung von Notstrom möglich. „Da sind sie einen Schritt weiter als andere“, lobte Esser. „Notstromaggregate sind in der Beschaffung“, ergänzte Stödtke mit Blick auf eine mögliche Gasmangellage (wir berichteten).

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Zur Organisation: „Ordnungsamtsleiter und Feuerwehrleitung arbeiten eng zusammen“, erklärte die Referentin. Die Gemeinde sei gleichsam „auf ein enorm hohes Maß an ehrenamtlichem Engagement angewiesen“. Damit kam Anne Kathrin Esser auch auf Maßnahmen zu sprechen. Es gelte die Stellenanteile in der Verwaltung zu überprüfen, um das Ehrenamt nicht zu überlasten. Stichwort Professionalisierung. Unter diesem Schlagwort sei bei der Pflichtaufgabe Brandschutzerziehung und -aufklärung auch eine engere Verzahnung mit der Verwaltung denkbar.

Dass es seit Jahren ein umfassendes Konzept gebe, das auch umgesetzt werde, betonte Leo Schrote (WSO). Das hohe Engagement bestätigte Hendrik Tenk. „Vielleicht müssen wir alles auf mehrere Schultern verteilen“, meinte Werner Stödtke. Zum Thema Stellenanteile in der Verwaltung: „Wir haben keinen Back-up für den Ordnungsamtsleiter, das kann eigentlich nicht sein.“ Ein Manko einer kleinen Verwaltung.

Lösung: Umsetzung am bisherigen Standort oder Neubau?

Größter Diskussionspunkt war letztlich die Situation am Feuerwehrhaus Südlohn. „Das Thema ist ein dringliches auf unserer Agenda“, bestätigte Werner Stödtke. „Es gibt viele Dinge, die man loben muss. Aber hier besteht Handlungsbedarf“, sagte Dr. Joachim Musholt (SPD). Ein Fachplaner müsste nun beurteilen, ob die Pläne am aktuellen Standort realisierbar sind oder ob gar ein Neubau an anderer Stelle zwingend wird, meinte Hendrik Tenk. „Es wäre schade, wenn wir diesen Standort aufgeben müssten“, ergänzte Leo Schrote. „Was ist letztlich auch günstiger?“, fragte noch Anne Kathrin Esser.

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Weitere Themen in aller Kürze: Noch keinen akuten Handlungsbedarf gebe es beim Fahrzeugkonzept, auch die Organisationsstruktur als solche sei „angemessen“. Im Personalbereich sehe es gut aus. „Mit zweimal rund 50 Aktiven sind Sie sehr gut aufgestellt. Aber: Es gibt immer eine gewisse Fluktuation. Werben Sie ständig weiter – mit Unterstützung der Politik“, bekräftigte Anne Kathrin Esser. Angefangen beim ganz jungen Nachwuchs. Dazu gewännen Dank und Wertschätzung eine immer höhere Bedeutung. Diesen Faden nahm auch Werner Stödtke auf.

Die Wehrführung der Südlohner Feuerwehr, die auch an den Plänen zum Feuerwehrhaus Südlohn intensiv beteiligt ist, hatte der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes ohne Einschränkung vollinhaltlich zugestimmt. Der Ausschuss für Umwelt, Verkehr, Sicherheit und Ordnung empfahl dem Rat darauf, die Fortschreibung zu beschließen und die benötigten Finanzmittel in den entsprechenden Haushaltsjahren zur Verfügung zu stellen.

Anne Kathrin Esser hatte noch eine „Vorlage“ geliefert: „Der Kreisbrandmeister hat keine Bauchschmerzen mit der Feuerwehr Südlohn.“