Politik sagt Nein zu noch höheren Kosten

Südlohner Vitusschule

Der Neubau für die St.-Vitus-Schule sollte nun noch mehr kosten als ohnehin schon gedacht. Die Reaktion aus den Fraktionen blieb nicht aus.

Südlohn

, 18.01.2018, 17:52 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der Abriss des früheren Gebäudes ist abgeschlossen. Jetzt geht es um die Frage, wie und vor allem wie teuer der Neubau auf dem Schulgelände in Südlohn wird.

Der Abriss des früheren Gebäudes ist abgeschlossen. Jetzt geht es um die Frage, wie und vor allem wie teuer der Neubau auf dem Schulgelände in Südlohn wird.

Sieben Millionen Euro – das war der Politik zu viel. Einstimmig haben die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses am Mittwochabend beschlossen, den Haushaltsansatz für den Teilneubau der St.-Vitus-Grundschule in Südlohn auf rund 6,2 Millionen Euro zu begrenzen.

Die Gemeindeverwaltung konnte damit die von ihr vorgeschlagene Änderung im Haushaltsplanentwurf nicht durchbringen. Sie hatte argumentiert, dass „nach neuesten Erkenntnissen und Kostenschätzungen“ der Teilneubau ein Investitionsvolumen von sieben Millionen Euro haben würde. Sie begründete dies mit dem Schritt der Schule in die Dreizügigkeit.

Flexible Lösungen

Doch diese zweite Erhöhung der Kosten innerhalb kurzer Zeit war offensichtlich politisch nicht mehr zu vermitteln. Sprecher aller Fraktionen forderten die Verwaltung auf, mit der Schulleitung über flexible, bauliche Lösungen zu reden und dabei den vorgegebenen Kostenrahmen einzuhalten.

„Die gesamte Planung ist innerhalb von vier Wochen ausgedehnt worden“, sagte Hermann-Josef Frieling (CDU): „Das hat uns sehr überrascht.“ Seine Fraktion sei der Auffassung, das vorhandene räumliche Potenzial im Altbau sei multifunktional zu nutzen. Der letzte Ansatz sei zu halten: „Damit muss man auskommen. Wir können nicht noch draufsatteln.“

Großer Zeitdruck

Die Kosten dafür würden in der Gemeinde intensiv diskutiert, auch mit Blick auf die ehemalige Hauptschule, die die Gemeinde an den Kreis Borken vermietet hat.

„Wir müssen irgendwo sagen, wie viel es letztlich kosten soll. Wir können nicht investieren ohne Ende“, pflichtete Siegfried Reckers (SPD) der CDU bei.

Günter Bergup (UWG) schloss sich dem an: „Wir müssen die 6,2 Millionen Euro unbedingt halten.“ Er kritisierte, dass die Beratung über diese Frage kurzfristig und daher unter großem Zeitdruck stattfinde – ein Punkt, den auch andere Mitglieder des Ausschusses so empfanden.

Deckel für Kosten

„Ist denn jegliche Flexibilität schon ausgenutzt?“ hinterfragte Christel Sicking (CDU). Sie forderte dazu auf, andere bauliche Möglichkeiten auszuloten, um die erforderlichen Ansprüche der Schule zwar umzusetzen, aber dennoch im Kostenrahmen zu bleiben.

Auch Maik van de Sand (Grüne) unterstützte die politische Forderung, nicht über die 6,2 Millionen Euro hinauszugehen: „Dabei sollte es bleiben. Es muss ein Deckel darauf.“ Und Andreas Peek (CDU) regte an, darüber nachzudenken, auch die vorhandenen Container als Raumreserve einzubeziehen.

Kein Wunschprogramm

Dirk Vahlmann, Leiter des Bauamts, hatte mehrfach die Position der Gemeindeverwaltung in die Debatte eingebracht. Er bekannte, selbst von der Entwicklung überrascht worden zu sein. Doch jetzt sei es noch möglich, zu reagieren – in der Bauphase nicht mehr. Die erweiterte Planung sei kein Wunschprogramm des Bauamtes: „Es geht darum, eine Dreizügigkeit zu ermöglichen.“

Bliebe es beim bisherigen baulichen Konzept, müssten Gruppen- und Fachräume für Klassen genutzt werden: „Wir sollten keine Schule planen, die schon bei der Erweiterung zu klein ist.“ „Die Mittel einzustellen, ist ein Schritt der Vorsorge“, sagte Bürgermeister Christian Vedder – ein Appell, der die Politiker aber nicht zu überzeugen vermochte.