Für einigen Unmut sorgt seit dem Wochenende die Außerbetriebnahme des Geldautomaten im Foyer der Sparkasse in Oeding. Seit Sonntag liegt neben dem Geldautomaten eine Unterschriftenliste aus. Im Begleitschreiben wird der Weiterbetrieb des Geldautomaten gefordert. Wer die Aktion initiiert hat, ist aus dem Anschreiben nicht ersichtlich.
Am Montagmittag betritt Klaus Honrath das Foyer der Sparkasse Westmünsterland an der Winterswyker Straße. Der Oedinger möchte Bargeld abheben. Am Automaten hängt ein Zettel der Sparkasse: „Wegen der Gefährdung im Zusammenhang mit Sprengungen haben wir diesen SB-Standort außer Betrieb genommen.“
„Wie sollen Senioren bis nach Südlohn kommen?“, fragt Klaus Honrath. Im Beratungscenter an der Bahnhofstraße 4 in Südlohn befindet sich laut Aushang der nächstgelegene Geldautomat. Doch bis nach Südlohn müssen die Sparkassen-Kunden nicht fahren.
Am Montagnachmittag erklärt Robert Klein, Pressesprecher der Sparkasse Westmünsterland, dass die Kunden für das Abheben von Bargeld bei anderen Instituten die Kosten erstattet bekommen. Dazu müssen sich die Kunden an ihren Berater bei der Sparkasse wenden.
Nur vorübergehend geschlossen
Klaus Honrath findet die Außerbetriebnahme generell nicht gut. „Dann kann die Sparkasse auch gleich den ganzen Standort zumachen“, findet der Oedinger. Pressesprecher Robert Klein wiegelt am Montagnachmittag ab. Der Geldautomat soll nur vorübergehend außer Betrieb genommen bleiben. Noch am Montag wollte die Sparkasse den Aushang dahingehend ändern, dass es sich nur um eine vorübergehende Schließung handelt.
Nach der Sprengung des Geldautomaten der Sparkasse in Ammeloe am Freitag wurden in der Region die Automaten in den SB-Foyers der Sparkasse in Oeding, Wüllen, Ellewick und in Vreden an der Winterswyker Straße abgeschaltet und das Geld entnommen. Auch diese Automaten-Standorte sollen nur vorübergehend abgeschaltet bleiben, so Robert Klein. Das zwischenzeitlich ebenfalls abgeschaltete Überweisungsterminal in der Oedinger Filiale wurde mittlerweile wieder in Betrieb genommen.
Gefährdungslage im Blick
Die Sparkasse sah sich zu diesem Schritt aufgrund der momentanen Gefährdungslage gedrängt. „Wir schauen uns die Gefährdungslage an“, sagt Pressesprecher Klein. Die bisherigen Maßnahmen hätten „nicht so sehr geholfen“, räumt er ein. Die Sparkasse arbeite aber an dem Thema, so der Pressesprecher.
Die Sparkasse Westmünsterland habe bereits erheblich in die Sicherheit investiert und Sicherheitseinrichtungen fortlaufend aktualisiert. „Das werden wir fortsetzen“, sagte Robert Klein nach der Sprengung des Automaten in Ammeloe. Bestenfalls sollen Taten dadurch verhindert werden.
Andernfalls sollen durch die Sicherheitsmaßnahmen Unbeteiligte geschützt und Schäden minimiert werden, so Klein damals. Zuletzt haben die Täter mehrfach keine Beute machen können.
Kritik an Ausstattung
Ein Datum, wann der Geldautomat in Oeding wieder in Betrieb geht, kann Klein nicht nennen. Er weiß aber, dass es „für die Kunden eine nicht so schöne Situation“ ist.
Das wird auch im Schreiben im Foyer der Oedinger Sparkasse deutlich. Schon die jetzige Ausstattung des SB-Bereichs stößt auf Kritik. So stünden am Terminal für Kontoauszüge und Überweisungen manchmal Schlangen von Menschen bis nach draußen, heißt es in dem Schreiben zur Unterschriftenliste.
Klaus Honrath sieht ein grundsätzlich weitergehendes Ziel: der bargeldlose Zahlungsverkehr.