Neunjähriger stellt Antrag an den Gemeinderat
Beschwerde
Der neunjährige Leander Schäffer hat dem Bürgermeister einen Brief geschrieben. Darin bedankt er sich, dass er in der Eschke über eine schöne neue Straße gefahren ist. "Ich selbst wohne seit neun Jahren im Scharperloh, dort habe ich nicht so eine schöne Straße gesehen", schreibt Leander. Seine Straße sei ein holpriger Weg.

Der neunjährige Leander mit seiner Schwester Simone auf der mit Schlaglöchern übersäten Straße Scharperloh.
Mit dem Brief von Leander hat sich am Mittwochabend schließlich die Politik beschäftigt. In der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses der Gemeinde Südlohn haben die Mitglieder über die geplanten Sanierungs- und Baumaßnahmen für das Jahr 2016 beraten. Unter anderem auch mit dem zum Antrag erhobenen Schreiben des Neunjährigen.
Engagement gelobt
"Es scheint hier Bedarf zu sein und auch die Jugend engagiert sich schon für den Straßenbau", lobte Bürgermeister Christian Vedder das Engagement des jungen Südlohners. Aber: "Ein Endausbau des Scharperlohs macht jetzt noch keinen Sinn", erklärte Bauamtsleiter Dirk Vahlmann in der Sitzung. Am Ende der Straße befinde sich noch ein weiterer Erschließungsbereich. Sollte dort gebaut werden, würde die bestehende Straße sehr in Mitleidenschaft gezogen werden.
Tatsache sei, dass der derzeitige Zustand des Bereichs zwischen Sandstegge und dem Spielplatz durch die Abnutzung viele Schlaglöcher aufweist, die vom Bauhof regelmäßig geflickt werden. Was die Schlaglöcher angeht, kann Leander nur zustimmen: "Ich habe extra ein BMX-Rad, damit ich überhaupt durch die Löcher fahren kann", erklärt Leander im Gespräch mit der Münsterland Zeitung. "Aber meine kleine Schwester Simone hat mit ihrem Roller viel mehr Probleme. Die ist schon mal ein paarmal fast hingefallen, weil die Straße bei uns so holperig ist." Dass sein Brief überhaupt vom Bürgermeister und schließlich auch von den Politikern beachtet wurde, findet Leander super. Dass sich der Nachwuchs über das Dorf Gedanken macht, kam auch bei den Politikern gut an.
Endausbau zu teuer
Vahlmann schlug vor, statt einem Endausbau eine dünne Schicht Kaltasphalt aufzubringen, ähnlich wie in der Lindenstraße in Oeding. "Das würde zu einer Verbesserung der jetzigen Situation führen und ist deutlich kostengünstiger als der Endausbau", so Vahlmann weiter. Die Praxis habe gezeigt, dass eine solche Schicht auch mehrere Jahre hält und der Bauhof nicht ständig die Schlaglöcher flicken müsste.
Der Tagessatz für ein solchen "Mini-Mix"-Verfahren liege bei rund 5000 Euro. Der Bauamtsleiter geht davon aus, dass es nicht darüber hinausgehen würde. Der Endausbau der 3500 Quadratmeter großen Straßenfläche im Scharperloh würde den Haushalt mit 300000 Euro belasten. Dieser Vorschlag wurde einstimmig beschlossen und fließt nun in den Haushaltsplan 2016 ein, der voraussichtlich im Dezember in den Rat eingebracht wird. Bis der Haushalt schließlich verabschiedet ist, müssen Leander und Simone noch mit den Schlaglöchern auskommen.