Zunächst soll der Ortsteil Südlohn eine neue Weihnachtsbeleuchtung erhalten. Die Mitglieder des Kulturausschusses haben dabei eigene Ideen entwickelt, dies stets mit Blick auf die Kosten. Auch die Linde im Dorfkern soll eingebunden werden.

© Bernd Schlusemann

Neue Weihnachtsbeleuchtung für Südlohn: „30.000 Euro für einen Plastikbaum?"

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Zunächst im Ortsteil Südlohn soll die Weihnachtsbeleuchtung erneuert werden. Verwaltung und Somit hatten Angebote eingeholt. Seitens der Politik wurden günstigere Alternativen angeregt.

Südlohn

, 01.10.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Einigkeit herrschte im Ausschuss für Kultur, Sport und Ehrenamt: Die Weihnachtsbeleuchtung im Ortsteil Südlohn soll verbessert werden. Fakt sei aber auch: Das in der Beschlussvorlage veranschlagte Budget von 55.000 Euro ist zu hoch. Letztlich wurde dieses reduziert – dies in Höhe eines potenziellen Kunst-Weihnachtsbaums, dessen Anschaffung durch die Bank Bauschmerzen bereitete.

Besprochen wurde in der Sitzung ein Antrag der WSO aus dem Februar 2021. Gemäß Beschluss des Ausschusses vom 17. März hatte darauf die Gemeinde Südlohn in Zusammenarbeit mit dem Somit die Hauseigentümer der Kirchstraße, des Kirchplatzes, des Grüwwel sowie in Teilen die der Bahnhofstraße kontaktiert.

In der Sitzungsvorlage heißt es, lediglich 16 Eigentümer seien gewillt, das Anbringen einer Weihnachtsbeleuchtung zu unterstützen. Eine noch eingelagerte alte Weihnachtsbeleuchtung sollte aus Sicht der Verwaltung nicht weiter genutzt werden. Da an einigen Häusern auch die Voraussetzungen dafür nicht mehr gegeben sind, sollte insgesamt Abstand von einer Installation an privatem Wohneigentum genommen werden.

Idee: Beleuchtete Elemente an Laternen und Straßenüberspannung

Der neue Plan: Mit der SVS sei eine entsprechende Beleuchtung an die vorhandenen Straßenlaternen abzustimmen. Notwendig wären in diesem Fall für den Bereich der Kirchstraße sowie des Kirchplatzes 26 Elemente. Zudem sollte in den Einfahrtsbereichen der Kirchstraße eine auffällige und ansprechende Straßenüberspannung aufgehängt werden.

Drei Angebote wurden eingeholt, sämtlich liegen diese in Summe über 20.000 Euro. Somit reicht das bereits veranlagte Budget von 20.000 Euro für die Erneuerung einer Weihnachtsbeleuchtung nicht aus, schon gar nicht, wenn zudem ein Kunst-Weihnachtsbaum mit integrierter Beleuchtung mit weiteren Anschaffungskosten zwischen 22.500 und 30.000 Euro zu Buche schlägt. Der Förderantrag der Gemeinde Südlohn im Rahmen der Vital Kleinprojekte-Förderung sei leider negativ entschieden worden.

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Insbesondere das Budget für den Weihnachtsbaum stieß bei den Fraktionen auf große Bedenken. „30.000 Euro für einen Plastikweihnachtsbaum? Das ist uns zu hoch“, ergriff Maik van de Sand für den Antragsteller WSO das Wort. Dieser Passus solle aus der Beschlussvorlage gestrichen, das Budget entsprechend auf 25.000 Euro reduziert werden.

Er zeigte gleichsam Alternativen auf. So könne die Linde im Dorfkern geschmückt werden, drumherum könne man fünf echte Weihnachtsbäume platzieren und zur Vorbereitung zum Beispiel die Jugendkunstwerkstatt mit Paul Engbers einbinden. So könnten reichlich „Penunsen gespart" werden.

Variante Linden-Beleuchtung könnte wieder aufleben

Ordnungsamtsleiter Matthias Lüke erinnerte daran, dass es die beleuchtete Linde schon einmal gegeben habe, sie sei seinerzeit „keine Variante“ gewesen. Auch deshalb sei dieses Thema nun seitens Verwaltung und Somit nicht weiterverfolgt worden.

Dass ihnen die 30.000 Euro für den bis zu zehn Meter hohen Kunstbaum schon immens erschienen, das bestätigte Philipp Ellers (Somit). Ein Naturbaum sei auch keine Alternative. „Das ist mit enormem Aufwand verbunden“, erklärte Bürgermeister Werner Stödtke. Auch arbeitsrechtliche Hindernisse schob er hinterher.

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Die 55.000 Euro ebenso als „zu happig“ empfand die FDP-Fraktion, so Jörg Schlechter. Den Vorschlag mit der Jugendkunstwerkstatt finde er „genial“, auch die CDU-Fraktion stimmte der Idee zu. Schlechter betonte, dass man offen kommunizieren solle, dass zunächst der Ortsteil Südlohn Priorität genießt. „Wir fangen erst mal in Südlohn an und machen dann 2023 gegebenenfalls den nächsten Step“, hatte Werner Stödtke erklärt.

Kinder- und Jugendliche sollen eingebunden werden

Maik van der Sand regte noch einmal an, ob man sich die Überspannung der Straßen – optisch nicht zwangsläufig ein Highlight – nicht auch sparen und dafür mehr Bäume aufstellen und schmücken solle. Matthias Lüke hielt dem entgegen, dass „jeder eine andere Wahrnehmung“ habe. Philipp Ellers ergänzte, dass man bei den Angeboten auch nicht „ganz oben ins Regal gegriffen“ habe.

Letztlich einigten sich die Fraktionen einstimmig auf den abgeänderten Beschluss. Die Weihnachtsbeleuchtung für den Ortsteil Südlohn wird erneuert, auf den Kunstweihnachtsbaum wird verzichtet. Es wird dem Rat der Gemeinde empfohlen, das Budget von dann nur noch 25.000 Euro in den Haushalt 2022 einzustellen. Die abschließende Beschaffung wird dem Ausschuss für Kultur, Sport und Ehrenamt in einer Sitzung im Jahr 2022 vorgestellt und abgestimmt.

Der Faden wurde interfraktionell schon weitergesponnen: So könnten für das Schmücken der Bäume Kindergärten oder auch der Tagesmütterverein eingebunden werden. „Wir wollen Südlohn mal anders schick bekommen“, schloss Werner Stödtke die Diskussion ab.

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