
© Georg Beining
Nach Bücherschrank in Oeding: Südlohns Bücherschrank wurde befüllt
Bücherschrank
Für Leseratten gibt es in Südlohn jetzt etwas ganz neues, wo sie sich neuen Lesestoff holen können. Denn einen Bücherschrank wie in Oeding, gibt es jetzt auch in Südlohn.
Es ist so weit: Seit vergangener Woche hat Südlohn nun seinen eigenen öffentlichen Bücherschrank. Etwa ein und ein viertel Jahr sind vergangen, seit in Oeding in der Nähe des Rathauses der erste offene Bücherschrank in der Doppelgemeinde seinen Betrieb aufgenommen hatte. Und der hatte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem absoluten Volltreffer gemausert.
Nun hatten sich vor ein paar Wochen Bauamtsleiter Dirk Vahlmann, Stefan Brüggemann, der Chef des Bauhofes der Gemeinde, und Ratsfrau Barbara Seidensticker-Beining in Südlohn getroffen, um gemeinsam den Platz festzulegen, an dem der Bücherschrank aufgestellt werden sollte.
Erst-Befüllung des Bücherschranke ist erfolgt
Die drei waren sich sehr schnell einig, dass der Schrank an der Kirchstraße unmittelbar neben den Sitzbänken am Rande des Platzes der Synagoge stehen sollte. Und genau dort ist er nun präsent - und er hat bereits für einiges Aufsehen gesorgt.
Am vergangenen Freitag ist Barbara Seidensticker-Beining mit einem großen Karton voller Bücher beim Schrank eingetroffen, um für die „Erst-Befüllung“ zu sorgen. Für sie waren und sind die beiden Bücherschränke der Doppelgemeinde immer eine Herzensangelegenheit.
Es war nur Geld für einen Bücherschrank da
Und sie hat in der Tat einen langen Atem gebraucht, um zu erleben, dass aus ihrer Vision Realität wurde: „Am 3. Mai 2017 habe ich im Kulturausschuss den Antrag gestellt, für beide Ortsteile je einen Bücherschrank aufstellen zu lassen.“ Und die damalige Vorsitzende des Ausschusses hatte auch gleich Grünes Licht vom Gemeinderat dafür bekommen.
Es sollte aber noch bis Anfang April 2020 dauern, ehe der Oedinger Schrank realisiert wurde. Die Ratsfrau erinnert sich: „Im Kultur-Budget stand damals nur das Geld für den ersten Bücherschrank. Mehr ging eben nicht.“
Finanzspritze eines Sponsors könnte die Sache beschleunigt haben
Bei Bücherschrank Nummer zwei hat es dann aber nicht so lange gedauert: Nach der jüngsten Kommunalwahl im vergangenen Jahr hat der „neue“ Kultur- und Sportausschuss am 2. September gleich einstimmig beschlossen, dass Südlohn nun endlich auch seinen Schrank bekommen sollte. Möglicherweise hat auch die Finanzspritze eines Sponsors das Verfahren ein wenig beschleunigt.

Vor dem gerade befüllten Bücherschrank: Gisela Thesing, Barbara Seidensticker-Beining, Markus und Marion Schäpers. © Georg Beining
Natürlich konnten die Beteiligten an diesem Projekt einige Erfahrungen mit dem Oedinger Schrank sammeln. So hat sich etwa die Idee, „Schrank-Paten“ zu werben, bestens bewährt, wie Barbara Seidensticker-Beining berichtet: „In Oeding sind wir zu dritt und kümmern uns regelmäßig.“ Das war vor allem in den Anfangswochen nötig, wie sie sich erinnert: „Da sind schon mal Sachen im Schrank gelandet, die da eigentlich nichts verloren hatten.“ Die Rede ist von alten Busfahrplänen und Straßenkarten, sogar Schallplatten haben die drei Patinnen schon gefunden.
Mit Gisela Thesing hat sich auch schon eine Patin für den Südlohner Bücherschrank gemeldet. Sie ist begeistert und ebenso angetan wie Markus und Marion Schäpers. Die beiden Südlohner kommen zufällig vorbei und sind gleich interessiert: „Die Bücher kann man so einfach mitnehmen? Das ist eine sehr gute Idee.“
Und wenn sie lesenswertes zu Hause haben, werden sie nun auch an Südlohns öffentlichen (und offenen) Bücherschrank denken und für Nachschub sorgen. Wer noch als Patin oder Pate mitmachen möchte, kann sich bis einschließlich kommenden Donnerstag, 22. Juli, bei Barbara Seidensticker-Beining unter der Telefonnummer 02861 606168 melden.
Lebt seit -zig Jahren in Oeding, und das sehr gerne. Kennt sich im westlichen Nachbarland inzwischen fast besser aus als im westlichen Münsterland. Mag alte Autos, die noch fahren, restauriert sie aber inzwischen nicht mehr. Schreibt über alles, auch über 100 Zeilen und ist auf seine "alten Tage" sogar noch Pressesprecher des Oedinger Heimatvereins geworden.