Nach Absage in Südlohn und dem Erfolg in Oeding Hat Südlohner Kirmes doch eine Zukunft?

Kirmes in Oeding etabliert sich – Kapitel in Südlohn noch nicht beendet
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Dreimal in Folge war die Kirmes in Südlohn ausgefallen. Aufgrund des mangelnden Interesses der Schausteller wurde bekanntlich auch die diesjährige Auflage abgesagt. Zukunft: ungewiss. Wohl aber nicht ganz aussichtslos. Auch die Gewerbeschau in Oeding musste zuletzt aus grundsätzlich gleichem Grund abgesagt und neu terminiert werden. Nun war die Resonanz bei den Unternehmern zu gering. Das führte zuletzt zu einer Grundsatzdiskussion im Rat, ob die Zahl der Märkte und Veranstaltungen nicht einmal grundsätzlich überdacht werden müsse.

Es war schon eine Nachricht, die nachhallte, die Absage der Kirmes in Südlohn Ende Mai. Zur Erinnerung: Noch im Jahr zuvor hegte Ordnungsamtsleiter Matthias Lüke die Hoffnung, dass die Kirmes in Südlohn nach der Corona-Unterbrechung und deren Nachwehen wieder aufleben werde. Diese Hoffnungen zerschlugen sich, die Reißleine wurde wenige Wochen vor dem traditionellen Veranstaltungstermin gezogen.

Krammarkttermine sollen bleiben

Davon abgetrennt müsse man die Entwicklungen im Ortsteil Oeding betrachten, hieß es seinerzeit. Dort gehörten das St.-Jakobi-Schützenfest und die Kirmes an einem Wochenende einfach zusammen. Nicht zuletzt dank der räumlichen Nähe von Kirmesplatz und Schlingewiese respektive Jakobi-Halle.

Das zeigte sich auch in diesem Jahr wieder. Man könnte es auch anders auf den Punkt bringen: Sind die Leute einmal unterwegs, profitieren beide Parallelveranstaltungen davon. „Die Schützenfamilien sehen ihre Kinder auf der Kirmes gut aufgehoben. Das ergänzt sich“, nennt Lüke ein Beispiel.

Auch sei der Eindruck bei den Schaustellern hier ein nachhaltiger. Dies kann Matthias Lüke auch in der Nachbetrachtung berichten: „Alle waren sehr zufrieden – mit Ausnahme des verregneten Montags. Doch das ist nun mal das Risiko einer Außenveranstaltung.“ Für 2024 rechne er entsprechend wieder mit einer ordentlichen Anzahl an Bewerbungen.

Im Rat im Juni lenkte die WSO-Fraktion den Fokus einmal grundsätzlich auf die Markt-, speziell auf die Krammarkttermine. Während die Kirmes in Südlohn eben abgesagt worden war, hatte die Gemeinde am Krammarktmontag im Juni bekanntlich festgehalten. Es wurde eifrig diskutiert.

Grundsätzlich sei es möglich, den Krammarkt aufgrund eines mangelnden Besucherinteresses abzusagen. Die Verwaltung sehe dazu aber keinen Grund, berichtete Matthias Lüke.

Auf die Frage, ob man mit einer Reduzierung der Termine nicht die Mitarbeiter im Ordnungsamt und am Bauhof ein wenig entlasten könnte, erklärte der Ordnungsamtsleiter, dass der Arbeitsaufwand seitens der Verwaltung und des Bauhofs überschaubar sei: „Das beschränkt sich im Grunde auf ein paar Stunden an diesem Montag.“ Ansonsten seien die Abläufe eingespielt.

Grundsätzlich sei er der Meinung, dass der Montagsmarkt gerade für die „ältere“ Bevölkerung etwas Besonderes sei. Die Verwaltung sehe die Markttermine zudem in einem Zusammenhang und habe Bedenken, dass bei einer Absage eines Marktes die Attraktivität des Marktes schwinde. Bei der Kirmes in Südlohn hatte es sich zum Beispiel gezeigt, dass sich Schausteller durch mehrfache Absagen letztlich auch neu orientierten und woanders fündig würden. Und das dauerhaft.

Schausteller äußern ihr Bedauern

„Wir haben einen Stamm von acht bis neun Händlern, die regelmäßig und gerne zu den Märkten am Montag kommen“, betonte Matthias Lüke. Er erklärte aber auch, dass man sich zeitnah auch mal ein aktuelles Feedback bei den Händlern einholen werde. Dass viele immer wiederkämen, deute grundsätzlich an, dass sich die Teilnahme auch lohne.

Zurück zur Kirmes in Südlohn. Auf dieses Thema war Matthias Lüke auch auf der Kirmes in Oeding Ende Juli angesprochen worden. Vonseiten der Schausteller gar. Einige hätten durchaus ihr Bedauern hinsichtlich der Entwicklung geäußert, sie wollten nun auch untereinander noch einmal ein Feedback einholen. „Das Herzblut scheint noch da zu sein“, meint Matthias Lüke. Für eine Prognose sei er aber noch viel zu früh.