Vor gut einem Jahr hatte Ordnungsamtsleiter Matthias Lüke noch die Hoffnung, dass die Kirmes in Südlohn nach der Corona-Unterbrechung wieder aufleben werde – zumindest mit Verzögerung. In den Nachwehen der Krise war die Kirmes 2022 noch einmal abgesagt worden.
Das Event sollte aber 2023 fortgesetzt werden. So der Plan, der sich nicht erfüllt. Auch in diesem Jahr wird die Kirmes ausfallen – der Krammarkt soll aber stattfinden.
2020 und 2021 war das bunte Treiben auf dem Vikar-Meyer-Platz am ehemaligen Vereinshaus coronabedingt ausgefallen, 2022 mussten die Organisatoren erneut die Reißleine ziehen. Das Interesse der Schausteller war zu gering.
An der grundsätzlichen Situation hat sich nicht viel geändert. Im Gegenteil. Wie die Gemeinde nun mitteilt, hätten Schaustellerinnen und Schausteller für die ursprünglich vom 17. bis 19. Juni geplante Familienkirmes weiter kaum Interesse gezeigt. „Überschaubar“, fasst es Matthias Lüke in andere Worte.
Verwaltung bemüht sich vergeblich
Lange Zeit sei die traditionelle Familienkirmes mit ihren attraktiven Fahrgeschäften und zahlreichen Vergnügungsständen ein Anziehungspunkt für Jung und Alt gewesen, seit einigen Jahren schwinde jedoch das Interesse der Schausteller. Die Absagen der Veranstaltung während der Corona-Pandemie beschleunigten diesen Prozess weiter.
Dabei habe sich die Verwaltung um die Fortsetzung bemüht und Rücksprache mit früheren Teilnehmenden gehalten. Erfolglos. Der eine oder andere Schausteller habe zum Beispiel nach der Absage in Südlohn 2022 eine Alternative gesucht und gefunden. Und bleibe dort, so Matthias Lüke.
„Für die Schausteller ist das letztlich auch eine wirtschaftliche Entscheidung, dafür muss man Verständnis zeigen“, betont der Ordnungsamtsleiter. Die Gemeinde Südlohn bedauere diese Entwicklung, die aber auch exemplarisch für viele kleine Jahrmärkte in der Region stehe. Der Krammarkt am Montag, 19. Juni, werde aber stattfinden.
Gute Resonanz in Oeding
Anders stellt sich die Lage im Ortsteil Oeding dar, wo die Kirmes vor einem Jahr parallel zum Schützenfest eine gelungene Premiere auf dem umgebauten Kirmesplatz feierte und fortgesetzt wird. „Die Zahl der Bewerber ist gleichbleibend gut – wenn nicht sogar besser“, erklärt Matthias Lüke.