Um die Beratungen zu den Hallensanierungen in Südlohn und Oeding auf eine gesunde Basis zu stellen, müssten die exakten und reellen Hallennutzungszeiten ermittelt werden, bekräftigte Thomas Rathmer für die CDU. Die weiteren Fraktionen zeigten für diesen Vorstoß in einem Ausschuss nur bedingt Verständnis.

Um die Beratungen zu den Hallensanierungen in Südlohn und Oeding auf eine gesunde Basis zu stellen, müssten die exakten und reellen Hallennutzungszeiten ermittelt werden, bekräftigte Thomas Rathmer für die CDU. Die weiteren Fraktionen zeigten für diesen Vorstoß in einem Ausschuss nur bedingt Verständnis. © Montage: Nina Dittgen

Investitionen auf dem Prüfstand: „Sanieren wir auch die richtigen Hallen?“

rnHallenbelegung

Zumindest die beiden großen Sporthallen in Südlohn und Oeding haben Sanierungsbedarf. Doch sind diese überhaupt ausgelastet? Darüber soll eine aktualisierte Hallenbelegung Auskunft geben.

Südlohn

, 20.06.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Vier Mehrzweck- oder Sporthallen werden in der Gemeinde Südlohn genutzt. Insbesondere die beiden großen Hallen – die Turnhalle an der Hans-Christian-Andersen-Schule in Südlohn und die Jakobi-Halle in Oeding – haben großen Sanierungsbedarf. Vorgehen und Umfang wurden jüngst hinlänglich diskutiert – mit reichlich Für und Wider (wir berichteten).

Das hat die CDU-Fraktion nun noch einmal auf den Plan gerufen, grundsätzlich erst einmal die konkrete Hallenbelegung abzufragen und diese gegebenenfalls zu aktualisieren. Ziel sei eine effiziente Grundlage für die weitere Beratung der künftigen Sanierungsmaßnahmen, erklärte der Fraktionsvorsitzende Thomas Rathmer im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss. Oder anders: Werden die gebuchten Hallenzeiten auch tatsächlich genutzt oder können diese sogar noch optimiert werden? Der Antrag stieß bei den weiteren Fraktionen nur bedingt auf Verständnis.

„Wir sind überrascht, dass die Hallen so voll sind“

Zum Hintergrund: Belegungspläne für die vier Sport- und Mehrzweckhallen werden von der Verwaltung geführt. Sie werden in Absprache mit den örtlichen Vereinen und externen Nutzern ständig fortlaufend aktualisiert. Die aktuellen Belegungspläne wurden den Fraktionen zur Verfügung gestellt. „Wir sind überrascht, dass die Hallen so voll sind“, äußerte Stephan Knuth für die CDU. Dennoch sei ein genauer Blick angebracht. „Wie ist die Belegung ‚in Echt‘? Sanieren wir denn auch die richtigen Hallen?“

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Dass dieses Thema als Antrag an einen Ausschuss aufgegriffen würde, das überraschte wiederum Maik van de Sand (WSO): „Die Hallenbelegung ist Sache der Verwaltung.“ Ähnlich sahen dies Sabrina Späker (SPD) und Jörg Schlechter (FDP). „Welche Entscheidungen sollen auf dieser Basis gefällt werden?“, fragte zum Beispiel Sabrina Späker.

Bürgermeister Werner Stödtke betonte, dass das Thema Hallenbelegung in der Lenkungsgruppe Sportentwicklung „gut aufgehoben“ sei. Auf Anfrage dieser und im Hinblick auf den vorliegenden Antrag der CDU-Fraktion erfolge derzeit eine erneute Abfrage der Hallenbelegungszeiten bei allen Nutzern und ein Abgleich mit den Hallenbüchern. Hierbei – wie auch beim Führen der Hallenbücher – sei die Verwaltung stark auf die Mitwirkung der Sportvereine und externen Nutzer angewiesen.

Lenkungsgruppe Sportentwicklung ist im Thema

Darüber hinaus werde das Thema aktuell bereits in der Lenkungsgruppe Sportentwicklung behandelt. Der Ausschuss für Kultur, Sport und Ehrenamt hatte in seiner Sitzung vom 23. Februar 2022 das Thema „Roncalli-Sporthalle“ zur weiteren Beratung eben an die Lenkungsgruppe Sportentwicklung verwiesen.

In der Sitzung vom 11. Mai 2022 hatte diese entschieden, dass für mögliche Konzeptentwürfe zunächst die Auslastung der Halle anhand des Belegungsplans und des Hallenbuches ermittelt werden sollte. Um den Gesamtbedarf an Hallensportflächen in der Gemeinde festzustellen, sollten gleichzeitig auch die Belegungspläne der übrigen Sporthallen ausgewertet werden.

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So ganz unbegründet schien der Antrag der CDU letztlich nicht. Denn er führte unter anderem bei der WSO zu der Erkenntnis, dass man eigentlich „acht Belegungspläne“ erwartet hätte: „Ich denke zum Beispiel nicht, dass der Fußballnachwuchs der beiden Vereine die Halle in den Sommermonaten nutzt.“ Die ursprünglich einmal angedachte Trennung von Sommer- und Winterbelegung sei nicht umgesetzt worden.

Nur wenige externe Nutzer in den Hallen

Die Sport- und Mehrzweckhallen stehen den Südlohner und Oedinger Vereinen zur Verfügung. Insbesondere die großen Sportvereine SC Südlohn und FC Oeding nutzen die Hallen für vielfältige Angebote. Darüber hinaus finden sich weitere Vereine wie das Jugendwerk, die Musikkapelle Südlohn, Rot-Weiß Trimbach und der Kinder- und Familienkarneval (Tanzgarden). Neben den örtlichen Kindergärten und der OGS werden die Sport- und Mehrzweckhallen nur von wenigen externen Nutzern wie dem Gymnasium Mariengarden (Schulsport in der Jakobihalle) und dem Kreissportbund genutzt.

Stephan Knuth bekräftigte letztlich noch einmal das Ansinnen hinter dem Antrag: „Wenn wir investieren, müssen wir wissen, wie voll die Hallen sind.“ Per Arbeitsauftrag wurde beschlossen, das Thema im Lenkungsausschuss Sportentwicklung weiterzuverfolgen.

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