
© Michael Schley
Hörnchen und Co.: Weihnachtsmarktalternative der Kolpingsfamilie kommt an
Adventsbasar
Traditionell bietet die Kolpingsfamilie Südlohn auf dem Weihnachtsmarkt Hörnchen, Sterneaktion und gebastelte Waren an. Das war nun nicht möglich. Schnell wurde eine Alternative geschaffen.
„Hier geht keiner ohne Eimer raus.“ Aus dem Innern des Pfarrheims St. Vitus dringt ein Satz – natürlich mit einem Augenzwinkern – nach außen, der irgendwie Programm ist am Freitagnachmittag im Pfarrheim St. Vitus. Die Kolpingsfamilie Südlohn hatte als Alternativlösung zum abgesagten Weihnachtsmarkt zum Adventsbasar geladen. Und das Angebot wurde sehr gut angenommen – vor allem eben die Hörnchen.
Gerade zu Beginn bildet sich eine Schlange an der Kirchstraße. „Die Menschen verhalten sich aber sehr diszipliniert und halten sich an die Abstands- und Maskenvorschriften“, berichtet Birgit Rotherm am Eingang. Die Vorgaben seien mit dem Ordnungsamt abgestimmt. Viele zeigten auch freiwillig ihren Impfnachweis von. Immer 15 Personen dürfen gleichzeitig eingelassen werden – und es wird auch darauf geachtet, dass sich die Gäste nicht zu lange aufhalten.

Einige hundert kleine und große Eimer mit Hörnchen haben unter anderem Britta Lukas (l.) und die Kolping-Teenies an den Mann und die Frau gebracht. © Michael Schley
Im Mittelpunkt des Interesses stehen wieder einmal die Neujahrshörnchen. „Mit oder ohne Anis, ein großer oder ein kleiner Eimer“, fragt Claudia Bröcker einen Gast. Sieben Montage hätte man wieder an 20 Waffeleisen gestanden, einmal mit Unterstützung des Kolping-Teenies.
„Wegen der Coronakrise wurden die Kolpingkids in diesem Jahr ausgenommen“, so Bröcker. Eva Hayck und Tochter Katharina bevorzugen die Variante ohne Anis, erfährt man: „Wir freuen uns nun auf den Kaffee am Sonntag.“
Hörnchen und Wachsfackeln werden zum Renner
Finn Terbrack und Franziska Schmittmann von den Kolping-Teenies preisen unterdessen ihre handgefertigten Waren an. „Ganz besonders gut laufen die Wachsfackeln aus Klopapierrollen“, berichtet Finn Terbrack. Zwei Stunden brennen diese, „sieht klasse aus im Dunkeln“, ergänzt Schmittmann. Bei den Südlohnern komme auch der Wunschbaum mit Sterneaktion sehr gut, viele der gelben Sterne sind schon früh mitgenommen worden.

Anja Frechen nahm einen Stern mit nach Hause, um einem Kind einen Wunsch zu Weihnachten zu erfüllen. © Michael Schley
Auch Anja Frechen hat einen eingesteckt – „so wie in jedem Jahr und gerade jetzt in den schwierigen Zeiten“. Diese werden gegen Geschenke für Kinder eingetauscht, die sich Weihnachtsgeschenke weniger leisten können. „Das passt zu den Südlohnern“, weiß Anne Messling vom Kolping zu berichten. Am Stand nebenan fällt unter anderem Glühweingelee ins Auge.

Bei Finn Terbrack, Anne Messling und Franziska Schmittmann gingen vor allem die Wachsfackeln sehr gut. © Michael Schley
Nach erstem „Ansturm“ wird es nach und nach ruhiger. Erwartungsgemäß. Viele mieden aktuell bewusst größere Aufläufe. „Das wurde uns zuvor auch mitgeteilt“, so Birgit Rotherm. Dass die traditionelle Atmosphäre des Weihnachtsmarktes fehle, sei bedauerlich. „Das hatten wir im September, als wir begonnen haben zu backen, so noch nicht absehbar“, erklärt Anne Messling.
Umso mehr freue man sich, dass man eine Alternative gefunden habe, die angenommen wurde und die verantwortbar sei.