Stehen dort, wo nach Ostern die Straße wegen Bauarbeiten für die neue Wasserleitung der SVS gesperrt wird (v. l.) Bauleiter Marcus Mußenbrock und Geschäftsführer Karsten Sieger von der Baufirma Tillmann, Ordnungsamtsleiter Matthias Lüke und Norman Sladeczek von den SVS-Versorgungswerken.

© Anne Winter-Weckenbrock

Erst nach Blindgängern suchen, dann die neue Wasserleitung legen

rnSperrung in Südlohn

Bevor die Rohre für die neue Wasserleitung mitten in Südlohn gelegt werden, rückt der Kampfmittelräumdienst an. Blindgänger werden dort vermutet. Worauf sich die Autofahrer einstellen müssen.

Südlohn

, 01.04.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Bauarbeiten für die neue Wasserleitung der SVS-Versorgungswerke, die Trinkwasser aus Borken nach Stadtlohn-Hundewick transportieren soll, liegen im Plan. Der könnte aber nächste Woche gehörig durcheinander geraten: Falls die Experten vom Kampfmittelräumdienst nämlich entlang der geplanten Trasse Blindgänger finden sollten.

Die Vorarbeiten für die Leitung laufen schon lange, und es galt eine Menge zu beachten. Weil für Leitung tief in der Erde gegraben werden muss und die Südlohner Ortsmitte im Zweiten Weltkrieg bombardiert worden war, durfte ein Schritt nicht fehlen: Entsprechende Luftbilder mussten ausgewertet werden. Das Ergebnis: „Wir haben auf dem Teilstück sechs Verdachtsfälle für Blindgänger“, erläuterte Matthias Lüke, Ordnungsamtsleiter der Gemeinde Südlohn, am Mittwoch beim Pressetermin vor Ort.

Bushaltestellen werden verlegt

  • Wegen der Vollsperrung der L572 können die Haltestellen „Am Vereinshaus“ und „Beckedahl“ (in Richtung Borken) ab dem 6. April nicht mehr bedient werden.
  • Ersatzhalber halten die betroffenen Linien an der Bahnhofstraße (statt „Am Vereinshaus“) und an der Ersatzhaltestelle auf der Eschstraße (statt „Beckedahl“).
  • Weitere Informationen erteilt die RVM unter Tel. 0180 6 / 50 40 30 (20 ct/Verbindung aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 60 ct/Verbindung.)

Er deutet auf einen gelb markierten Holzpflock auf der Grünfläche neben dem Kreisverkehr am ehemaligen Vereinshaus, wo vor ein paar Tagen eine Hecke beseitigt wurde. Dort ist einer der Verdachtspunkte. Die sechs Punkte, wo tief unter der Erde Bomben liegen könnten, liegen laut Lüke verteilt, mal auf, mal neben der Fahrbahn der L572 oder auch auf privaten Flächen. „So eng beieinander, das habe ich noch nicht erlebt“, sagt der Ordnungsamtsleiter.

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Der Kampfmittelräumdienst hat sich für den 8. April angekündigt. Wenn den Experten nichts dazwischen kommt, werden sie dann in Südlohn an den sechs Stellen Sondierungsbohrungen vornehmen. Sechs Meter tief werden im Durchmesser zehn Zentimeter tiefe Löcher gebohrt, ob im Asphalt oder im Rasen, rund 60 pro Verdachtspunkt. „Das sind magnetische Untersuchungen“, weiß Norman Sladeczek von den SVS-Versorgungswerken.

Bis jetzt liegen die Bauarbeiten im Plan, und das soll so bleiben

Natürlich hoffen alle Anwesenden beim Pressetermin, auch Karsten Sieger und Marcus Mußenbrock von der ausführenden Baufirma Tillmann, dass die Kampfmittelexperten keine Blindgänger finden. Dann könnten sich die Bauarbeiten natürlich verzögern, wenn eine Bombe entschärft werden müsste. „Aber das liegt nicht in unserer Hand“, sagt Geschäftsführer Karsten Sieger ergeben.

„Wir planen, sechs Wochen die Straße zu sperren, kürzer geht es nicht“, blickt Norman Sladeczek auf die nächste Zeit. Die sechs Wochen müssen es schon ohne Blindgänger-Fund sein. Die großen blauen Rohre, die schon in der Nähe des Kreisverkehrs auf einer brachliegenden Neubaugebietsfläche liegen, werden zum Teil in offener und zum Teil in geschlossener Bauweise im Spülbohrverfahren verlegt.

Erste Sperrung in der Woche nach Ostern

Die erste Sperrung betrifft in der Woche nach Ostern – ab Dienstag oder ab Mittwoch wird sie gelten – den Bereich zwischen Beckedahl/Zurmhaus und Kreisverkehr am Vereinshaus. Dort würden schon vorbereitende Arbeiten getätigt, während die Kampfmittelräumer die Verdachtspunkte untersuchen.

Entgegen der ersten Planungen wird jetzt von Norden nach Süden gearbeitet. Das heißt, von der Ortsmitte in Richtung Borken hinaus – am Ende steht dann praktisch als Höhepunkt die Untertunnelung der Schlinge für das Wasserleitungsrohr.

Wenn die Arbeiten auf dem Teilabschnitt beginnen können, wird weiträumig gesperrt. Der Schwerverkehr wird durch Verbotsschilder schon in den Nachbarstädten auf Umleitungen geschickt. „Es wäre schön, wenn die Autofahrer die Strecken auch nehmen“, wünscht sich Ordnungsamtsleiter Matthias Lüke. Aber für die Autos werden vor Ort Umleitungen ausgeschildert, etwa über die Eschstraße und die Robert-Bosch-Straße.

„Es gibt Schleichwege, und es wird Reaktionen darauf geben“, weiß Matthias Lüke schon jetzt. Anlieger werden sich beschweren über die Ortskundigen, die die Umleitung abkürzen. Aber, so Matthias Lüke, an einer Sperrung geht kein Weg vorbei.

Hier die geplanten Umleitungsstrecken im Überblick:

Die einzelnen Umleitungsstrecken wurden vom Kreis Borken genehmigt.

Die einzelnen Umleitungsstrecken wurden vom Kreis Borken genehmigt. © SVS

Die einzelnen Umleitungsstrecken wurden vom Kreis Borken genehmigt.

Die einzelnen Umleitungsstrecken wurden vom Kreis Borken genehmigt. © SVS

Die einzelnen Umleitungsstrecken wurden vom Kreis Borken genehmigt.

Die einzelnen Umleitungsstrecken wurden vom Kreis Borken genehmigt. © SVS