Eine Schule startet ganz neu durch

Umzug ist erfolgt

Es ist wieder Leben eingezogen ins Schulgebäude an der Doornte. Der Umzug bringt auch Herausforderungen.

Südlohn

, 09.01.2018, 18:34 Uhr / Lesedauer: 3 min
Hausmeister Walter Funke (links) hat in diesen Tagen alle Hände voll zu tun mit dem Einzug der Hans-Christian-Andersen-Schule ins Gebäude der früheren Roncallischule in Südlohn.

Hausmeister Walter Funke (links) hat in diesen Tagen alle Hände voll zu tun mit dem Einzug der Hans-Christian-Andersen-Schule ins Gebäude der früheren Roncallischule in Südlohn. © Foto: Thorsten Ohm

Umzugskartons stapeln sich feinsäuberlich gefaltet an einer Wand im Flur. Im Raum dahinter stehen gefüllte Exemplare aufeinander. Ihr Ziel haben sie alle erreicht: das große Schulgebäude an der Doornte in Südlohn. Der Gong ertönt am Dienstag für die Schüler und Lehrer der Hans-Christian-Andersen-Schule zum ersten Schultag. Aus zwei mach eins, so hätte das ungeschriebene Motto dafür lauten können: Die Förderschule des Kreises schließt sich aus zwei Standorten nun zu einem zusammen.

Ein herzliches Willkommen stand am Anfang eines Schultages, der ebenso ungewöhnlich wie kurz ausfiel: Schulleiter Marian Mainka und Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport der Kreisverwaltung, begrüßten die Schülerinnen und Schüler, ebenso Werner Stödtke und Nicole Mecking für die Gemeinde Südlohn. Danach war es für die Schüler aufregend, zum ersten Mal ihre neuen Klassenräume in Augenschein nehmen zu dürfen.

Neuer Schulalltag

Ein neuer Schulalltag beginnt für die Hans-Christian-Andersen-Schule. Und so hat sich das Lehrerkollegium viele Gedanken darüber gemacht, was die neuen Möglichkeiten für ihre pädagogische Arbeit bedeuten. So soll zum neuen Schuljahr der Ganztagsunterricht eine neue Bedeutung bekommen: Das umfasst den offenen Ganztag für die Schüler der Jahrgänge eins bis vier, für die älteren beginnt ab Klasse fünf jahrgangsweise der „gebundene Ganztag“.

„Wir versprechen uns einen qualitativen Sprung“, sagte Elisabeth Büning im Pressegespräch. Sie zielte dabei auf die neuen Möglichkeiten etwa durch die Sportstätten, über die die 1986 gegründete Schule nun erstmals direkt verfügt. Neuland im positiven Sinne stellen aber zum Beispiel auch die Fachräume dar, gerade mit Blick auf die Berufsorientierung. Elisabeth Büning dankte der Gemeinde Südlohn für ihr Entgegenkommen: „Die Schule hat den ganzen Kreis als Einzugsbereich und liegt nun auch räumlich optimal.“ Bei Schulleitung und Lehrern sei Begeisterung zu spüren.

.Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport beim Kreis Borken, und Norbert Göcke, Leiter der Abteilung Schulverwaltung beim Kreis, im Computerraum der Hans-Christian-Andersen-Schule in Südlohn.

.Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport beim Kreis Borken, und Norbert Göcke, Leiter der Abteilung Schulverwaltung beim Kreis, im Computerraum der Hans-Christian-Andersen-Schule in Südlohn. © Foto: Thorsten Ohm

Die Schule werde voraussichtlich nicht alle Räume nutzen. Deshalb werde darüber nachgedacht, ein Konzept zur externen Nutzung einesTeils zu erarbeiten. Das könnte sich beispielsweise ausdrücken in Räumen, die für Weiterbildungs- und Schulungsveranstaltungen zur Verfügung ständen.

Der Kreis Borken ist als Mieter in die Schulgebäude eingezogen, die der Gemeinde Südlohn gehören. Langfristig sei aber auch ein Kauf aus Sicht des Kreises keinesfalls ausgeschlossen, sagte Elisabeth Büning: „Ein Interesse daran liegt vor.“

Hausmeister und Sekretärin kennen sich aus

Jetzt geht es aber erst einmal darum, den Schulbetrieb aufzunehmen. Eine große Stütze seien dabei zwei Kräfte, auf die die Hans-Christian-Andersen-Schule bauen kann und die zuvor auch schon an der Roncallischule tätig waren: Hausmeister Walter Funke und Schulsekretärin Elfriede Schulze. „Wir sind froh und glücklich, dass wir die beiden haben“, unterstrich Elisabeth Büning.

Worüber sich die Verantwortlichen auch freuen, ist schlicht und einfach die Tatsache, dass die Schüler mehr Platz haben. Denn angesichts langer Anfahrten und speziellem Förderbedarf tut den Jungen und Mädchen dort ein Plus an Bewegungsspielraum in jeder Hinsicht gut, erläuterte Schulleiter Marian Mainka. Mit dem Schulgebäude und seinem Potenzial sei aus pädagogischer Sicht „ein Wunschtraum endlich in Erfüllung gegangen“.

Spannender Prozess

Vieles konnte bleiben, über das bereits die Roncallischule verfügte, und bedarf nur einer Anpassung, erklärte der Schulleiter. Das gilt insbesondere für die Fachräume und ihre Ausstattung, deren Qualität er lobte. Ein Kompliment hatte er auch für sein Team, das sich bei den Arbeiten rund um den Umzug an den neuen Standort sehr engagiert habe. Jetzt beginne ein spannender Prozess der Fusion zweier zuvor getrennter Standorte.

Öffnen will sich die Hans-Christian-Andersen-Schule für ihr Umfeld in Südlohn: Ein Tag der offenen Tür sei geplant, damit sich die Nachbarn und die „Neuen“ im Schulgebäude zwanglos kennenlernen können. Und bis dahin sind garantiert auch die letzten Umzugskartons längst verschwunden.