Bau eines Waisenhauses Südlohner Verein möchte Kindern in Togo eine Zukunft schenken

Bau eines Waisenhauses: Kindern in Togo eine Zukunft schenken
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„Rentner kommt vom Rennen“, sagt Werner Schmeing und spielt damit darauf an, dass weder er noch sein Freund Hermann Schulze Herking die Hände wirklich in den Schoß legen und zu Hause einfach nur herumsitzen können. „Wenn uns etwas wichtig ist, dann sind wir mit Herzblut und sehr viel Engagement dabei“, erklärt der Südlohner weiter.

Das sei schon im Jahr 2021 gewesen, als der Verein „Landmaschinen für Togo“ gegründet worden sei, und das sei jetzt nicht anders, wenn der Verein nun umbenannt wird in „Direkthilfe für Waisenkinder und Kleinbauern in Togo“. „Da müssen noch letzte Sachen mit dem Amtsgericht geregelt werden“, sagt Werner Schmeing, der zweite Vorsitzende des Vereins. Da gehe es um die üblichen Formalitäten halt, wenn es um die Umbenennung von Vereinsnamen ginge.

Schulung mit dem Feldzirkel: Über den Verein „Ein Lächeln für Togo“ aus Nottuln lernte Hermann Schulze Herking Land und Leute in Togo kennen. Nun baut der Südlohner gemeinsam mit der Caritas eine Landmaschinenstation in dem westafrikanischen Land auf.
Schulung mit dem Feldzirkel: Über den Verein „Ein Lächeln für Togo“ aus Nottuln lernte Hermann Schulze Herking Land und Leute in Togo kennen. Nun baut der Südlohner gemeinsam mit der Caritas eine Landmaschinenstation in dem westafrikanischen Land auf. © privat

Warum diese Umbenennung denn notwendig sei, erklärt Hermann Schulze Herking, der erste Vorsitzende des Vereins. „Wir wollen hier in Togo ein Waisenhaus bauen“, erzählt er. Mit ‚wir‘ meint der Südlohner sich, seine Frau Anita und eben den Verein.

„Das Grundstück für das Waisenhaus haben wir schon gekauft“, erzählt der 67-Jährige. Hierauf soll jetzt ein Gebäude entstehen, das Platz für bis zu zwanzig Kinder bietet. „Waisen im Alter von 5 bis 18 Jahren“, erklärt Schulze Herking.

Ihnen soll hier ein Zuhause geboten werden. Ein Schutzraum. Eine Zukunft. „Und natürlich soll ihnen auch so der Besuch einer Schule ermöglicht werden“, erklärt er weiter. Was jetzt fehle, sei das notwendige Kleingeld. Zumal er das Grundstück selbst finanziert habe.

Projekt in den Kinderschuhen

„Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen“, gibt er zu. So stünde zum Beispiel noch die Einrichtung des Spendenkontos bei der Bank an. Zunächst werden die Spenden für den Bau des Waisenhauses benötigt, später dann weitere, damit es auch auf Dauer betrieben und unterhalten werden könne.

„Hier schwebt uns ein Patenschaftsmodell vor“, erklärt der Südlohner und ergänzt: „Wer mag, kann ein Kind ganz allein finanziell unterstützen. Es sind aber auch Teilpatenschaften möglich.“ Jeder, so wie er könne und möchte. „Das haben wir alles aber noch nicht bis ins letzte Detail besprochen.“

Projekt Landmaschinenstation

Entstehen soll das Waisenhaus im Übrigen auf dem Grundstück, das direkt an die Landmaschinenstation in Agou in der Provinz Kpalimé angrenzt. Diese ist seit 2022 dort mithilfe des gemeinnützigen Vereins „Landmaschinen für Togo“ entstanden. „Das Projekt verfolgen wir auch weiterhin mit Nachdruck“, erklärt Schmeing. Da stecke schließlich viel Herzblut drin und natürlich auch das von Hermann Schulze Herking.

Ein Rückblick

Werner Schmeing und Hermann Schulze Herking kennen sich von Kindesbeinen an. Schmeing zog es dann irgendwann beruflich nach Gaggenau, dort gründete er unter anderem die Entwicklungshilfeorganisation Africatrack Deutschland, mit dem Ziel, die landwirtschaftliche Entwicklung von Ländern Afrikas voranzutreiben. Ein Projekt einer weiteren Organisation aus Nottuln, „Ein Lächeln für Togo“, führte die beiden Südlohner schließlich wieder zusammen.

Gesucht wurde damals (2020) ein Fachmann für ein Waisenkinderheim in Togo, dieser sollte die Togolesen in gespendeten Landmaschinen einweisen. Werner Schmeing brachte die Idee ins Spiel, Hermann Schulze Herking nahm die Herausforderung an. Diesen Weg hat er dann weiterentwickelt und für die Kleinbauern vor Ort mit eben dem im Jahr 2021 gegründeten Vereins „Landmaschinen für Togo“ aufgebaut.

Der nächste Schritt sei nun der Aufbau eines Waisenhauses. „Die Not ist da so groß. Wir wollen einfach helfen“, betonen die zwei Männer immer wieder und hoffen auf möglichst viele Unterstützer.

Wer mehr über das Projekt und den gemeinnützigen Verein wissen möchte, kann dieses über die Homepage www.landmaschinen-fuer-togo.com machen. Dort gibt es auch die Informationen zu Spendenmöglichkeiten.