Ein Herz für Insekten Förderverein widmet sich Artenschutz vor der Haustür

Ein Herz für Insekten: Förderverein widmet sich Artenschutz
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Bunte Wiesen voller hübscher Blumen – so stellt man sich doch gelungene Blühflächen vor. Oder nicht? Fragt man die Mitglieder des Fördervereins Kulturlandschaft Südlohn und Oeding, so stehen ganz andere Kriterien im Vordergrund: „Wir achten auf heimisches, standortgerechtes und naturraumgerechtes Saatgut“, erklärt Sandra Hülsdünker.

Die Oedinger ist Vorsitzende des Vereins und die Erhaltung der Natur sind der 46-Jährigen ein Anliegen. So hätten sie und ihr Mann, zweiter Vorsitzender des Imkervereins Südlohn-Oeding, selbst eine Wiese gepachtet, um so für mehr Artenvielfalt und Biodiversität in der Umgebung zu sorgen.

Männer und Frauen legen eine Blühstreifen an.
Bereits einen Tag nach der offiziellen Gründung am 30. Mai 2022 haben Mitglieder des Fördervereins Kulturlandschaft Südlohn-Oeding ein erstes Projekt angestoßen: das Anlegen einer Schmetterlings- und Bienenwiese an der Industriestraße in Oeding. © privat

Vereinsgründung vor zwei Jahren

Seit fast zwei Jahren gibt es den gemeinnützigen Verein, der auf Initiative der Gemeinde Südlohn gegründet wurde. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Insekten, Nahrung, Rückzugsräume und Überwinterungsmöglichkeiten in Form von Blühflächen zu schaffen“, erklärt die Diplom-Wirtschaftsjuristin.

Angelegt wurden seitdem einige. Der erste an der Industriestraße in Oeding, danach einer an der Hölderlinstraße in Oeding und vor ein paar Wochen sogar eine Blühwiese am Zentralklärwerk in Oeding. Zudem wurden am SportCampus in Südlohn Bäume gepflanzt und am Biotop-Anlage in Oeding um eine Hirschkäfermeile erweitert. „Das haben wir mithilfe von Schülern der

St.-Felicitas-Schule aus Vreden gemacht“, sagt die Oedingerin und weiter: „Wir müssen das Bewusstsein in die Bevölkerung tragen, wie wichtig der Artenschutz ist. Und zwar möglichst früh.“

Kein Wunder also, dass ihre drei Kinder auch regelmäßig bei Aktionen mithelfen. „Wir können da jeden gebrauchen. Es gibt da auch leichte Arbeiten, wie das Verstreuen von Saatgut“, sagt sie.

Bei der Auswahl der Flächen hat sich der Verein bisher vorrangig auf Gemeindeeigentum beschränkt. „In Absprache mit den Besitzern legen wir aber auch, woanders Blühstreifen an. Wir suchen hier vor allem auch das Gespräch mit Landwirten“, sagt die Oedingerin. Andere Kriterien seien die öffentlichkeitswirksame Lage, die Kosten-Nutzen-Rechnung und der Aspekt der Nachhaltigkeit.

„Wir sind ja noch ein ganz junger Verein. Da versuchen wir am Anfang erst Projekte umzusetzen, die von einer breiten Öffentlichkeit gesehen werden“, erläutert sie weiter. Ein solches Projekt findet in den nächsten Wochen im Gewerbegebiet an der Industriestraße in Oeding statt. „Wir wollen hier in den nächsten Wochen ein Sandarium anlegen. Also ein Nisthabitat für Bienen und andere Insekten“, ergänzt sie. Hierfür werden zunächst große Holzstämme hin und her transportiert, danach ein Sandbeet angelegt.

23 Mitglieder hat der Verein

Bisher hat der Verein 23 Mitglieder. Die Altersstruktur erstreckt sich von 20 bis über 60 Jahren. Der Vorstand besteht aus neun Männer und Frauen, die einiges an Fachwissen generieren können. So ist Schatzmeisterin Anja Leiting kann Erfahrungen aus dem Bereich Garten- und Landschaftsbau einbringen, Schriftführerin Dietlind Geiger-Roswora ist Mitglied des Imkervereins.

Ansonsten sei man eben auf freiwillige Helfer oder neue Mitglieder angewiesen. „Wir freuen uns natürlich auch immer über Spender. Nicht nur Geldspenden. Schön, ist es auch, wenn uns Gerätschaften wie Bagger zur Verfügung gestellt werden“, erzählt die Oedingerin.

Also einfach mal melden oder beim nächsten Treffen des Vereins vorbeischauen. Das ist immer am zweiten Dienstag im Monat ab 19.30 Uhr in der Reiterstube (Pingelerhook 26) statt.