
© Bernd Schlusemann
Politiker beschließen Vereinsgründung für mehr Artenvielfalt in Südlohn
Förderverein Kulturlandschaft
Ein Verein soll in Südlohn und Oeding dafür sorgen, dass es zum Beispiel an den Ackerrändern mehr blüht und damit mehr Lebensräume für Insekten entstehen. Wie er das finanziert, ist offen.
„Jetzt handeln“, dazu rief Alois Kahmen (CDU) in der Ratssitzung am Mittwoch (18.9.) auf, als es um die Gründung eines Fördervereins „Kulturlandschaft Südlohn-Oeding e.V.“ ging. Die CDU hatte den Antrag auf Vereinsgründung gestellt. Sie will die Bevölkerung für Themen wie Insektensterben oder die ökologische Aufwertung des gemeindlichen Wirtschaftswegenetzes sensibilisieren.
Lernen könnten die Gemeinde und der zu gründende Verein dabei von der Stadt Vreden. Dort gebe es das Projekt schon seit ein paar Jahren, schilderte Kahmen, dass in der Nachbarstadt schon viel passiert ist in Sachen Blühstreifen und - flächen. Zweck des Vereins ist die Förderung und Erhaltung der natürlichen Artenvielfalt und Lebensräume der Kulturlandschaft im Bereich der Stadt Vreden.
Maik van de Sand (Grüne) wollte den Antrag der CDU-Fraktion noch darum ergänzt wissen, Haushaltsmittel für den Verein zur Verfügung zu stellen. „Wir sollten 10.000 bis 15.000 Euro für den Start bereitstellen“, schlug van de Sand vor.
Signal von der Landwirtschaft
Bürgermeister Christian Vedder ergänzte, dass er bereits ein Signal aus der Landwirtschaft erhalten hat, „die bereit ist, mit uns darüber zu sprechen“. Es gelte, bei der Umsetzung von Projekten nach einvernehmlichen Lösungen zu suchen, betonte der Bürgermeister.
Dass das nicht immer ganz einfach ist, hat der Verein in Vreden in seiner Startphase erfahren müssen. Dort hatten die landwirtschaftlichen Ortsverbände den Förderverein nach Differenzen verlassen. Später gingen die Beteiligten wieder aufeinander zu.
Dass es da durchaus Interessenkonflikte geben könnte, merkte Maik van de Sand (Grüne) an. „Es gibt Fächen, die gehören der Gemeinde, werden aber von anderen bewirtschaftet“, war der Grüne sich mit dem Bürgermeister einig darin, dass wahrscheinlich oft zunächst geprüft werden müsse, wem welche Fläche gehört.
Rat stimmt für Vereinsgründung – Verwaltung soll initiieren
„In den Förderverein gehört auch ein Vertreter der Landwirtschaft“, fand Steffen Schültingkemper (CDU). „Sonst kann es nicht funktionieren“, betonte er.
Bei zwei Enthaltungen stimmte der Rat am Ende dafür, einen Förderverein zu gründen. Der Grünen-Vorschlag zur Anschubfinanzierung wurde in den Beschluss aber nicht aufgenommen. Alois Kahmen: „Das sollten wir erstmal auf uns zukommen lassen.“
Jetzt ist die Gemeindeverwaltung gefordert. Sie hat den Auftrag, die Gründung eines Fördervereins Kulturlandschaft zu initiieren. Vorbild soll dabei der Vredener Verein sein. Gleichzeitig soll die Verwaltung geeignete gemeindliche Seitenstreifen und Flächen für eine Umwandlung in Blühstreifen oder Blühflächen ermitteln.
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