Dass sich in wenigen Wochen Windräder im Landschaftsschutzgebiet Lohner Heide/Brink in Südlohn drehen, ist nicht mehr nur zu erahnen, sondern deutlich zu sehen. Schließlich konnte nun auch am 18. Februar der letzte der drei Stahltürme samt einzelner Komponenten mithilfe eines 180-Meter-Krans auf eine Gesamthöhe von 246 Metern (Nabenhöhe 164 Meter, Rotordurchmesser 163 Meter) montiert werden.




Arbeiten hinter den Kulissen
„Ab jetzt erfolgen noch einige Arbeiten hinter den Kulissen“, heißt es von Seiten der Unternehmenskommunikation der Stadtwerke Münster schriftlich. So habe Westnetz, der Netzbetreiber der Hochspannungsleitung, in die der von den Anlagen erzeugte Strom eingespeist werde, zur Übergabestation bereits im Februar zugeschaltet.
„Außerdem hat der Dienstleister für die Kabelverlegungen umfangreiche Kabelprüfungen vorgenommen und die Funktionsfähigkeit bestätigt“, erklärte Juliette Polenz von der Unternehmenskommunikation auf Nachfrage weiter. Ergänzend erläuterte sie, dass Techniker der Stadtwerke Münster dann nach und nach die Leitungen von der Übergabestation zur Windenergieanlage (WEA) 1, von der WEA 1 zur WEA 2 und von der WEA 2 zur WEA 3 in Betrieb genommen haben.
Sorgfalt bei Arbeiten gefragt
Im nächsten Schritt stehe nun die Inbetriebnahme der Verkabelungen in den Windkraftanlagen in Eschlohn und Wellschlatt bevor, was gemeinsam mit dem Anlagenhersteller Nordex geschehe, heißt es von Seiten der Unternehmenskommunikation der Stadtwerke Münster weiter.
„Bei all diesen Arbeiten sind große Sorgfalt und Genauigkeit gefragt“, teilt die Mitarbeiterin der Stadtwerke Münster mit. Schließlich seien auf den Kabeln 30.000 Volt Spannung.
„Wenn also in den Anlagen oder der Übergabestation ein Schalter umgelegt wird, hat das folglich für die angeschlossenen Komponenten wie Trafos und Generatoren einen anderen Effekt als zu Hause, wenn wir einen Lichtschalter betätigen“, macht Juliette Polenz unmissverständlich klar.
Bislang seien alle Tests und Vorarbeiten erfolgreich verlaufen. Wenn es weiterhin so reibungslos laufe, könnten die Windkraftanlagen in den kommenden Wochen regulär ans Netz gehen, einspeisen und die Region mit erneuerbarem Strom versorgen, teilte sie weiter mit.
2024 haben Arbeiten begonnen
Ein Rückblick: Begonnen haben die Arbeiten am Windenergieprojekt mit Bürgerbeteiligung Anfang 2024 mit einem Investitionsvolumen von 23 Millionen Euro unter anderem mit dem Bau der Kabeltrasse und dem Anlegen von Wegen. Im Juni 2024 wurde dann der Bau der Kabeltrasse fortgeführt und im Juli und August wurden die Fundamente für die Windenergie-Anlagen gegossen und fertiggestellt.
Im September konnte schließlich der Bau der Übergabestation für die Anlagen abgeschlossen werden. In der Folge wurde dann die Kabeltrasse bis zur Station gelegt.
Aufgrund von witterungsbedingten Verzögerungen konnten dann Anfang des Jahres 2025 die ersten zwei von drei 75 Meter hohen Betontürmen errichtet werden. Im Februar erfolgte dann die Errichtung der dritten Windkraftanlage. In den kommenden Wochen stehen nun also vor allem noch Tests an, bevor die Windkraftanlagen ans Netz angeschlossen werden.