23 Millionen Euro Investition Drittes Windrad in der Lohner Heide ragt bald auch in die Höhe

23 Millionen Investition: Drittes Windrad in Lohner Heide vor dem Bau
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Dass sich im Frühjahr Windräder im Landschaftsschutzgebiet Lohner Heide / Brink in Südlohn drehen, ist nicht mehr nur zu erahnen, sondern inzwischen deutlich zu sehen. Zwei der drei Windkraftanlagen der Stadtwerke Münster sind mithilfe eines 180-Meter-Monster-Krans auf eine Gesamthöhe von 246 Metern (Nabenhöhe 164 Meter / Rotordurchmesser 163 Meter) angewachsen und ragen weit sichtbar über das Landschaftsschutzgebiet.

Von einem Lastwagen wird ein Windradrotor hochgehoben.
Mit einem 180-Meter-Kran wurden unter anderem Rotoren und Nabe für die ersten zwei Windkraftanlagen in der Lohner Heide in Südlohn hochgezogen. © Stadtwerke Südlohn

Dank des roten Kolosses, der circa 80 bis 90 Tonnen heben kann, soll laut Angaben von Maik Südhoff von der Abteilung Erneuerbare Energie der Stadtwerke Münster, die die Windenergie-Anlagen des Herstellers Nordex bauen, bald auch die dritte Windkraftanlage in die Höhe wachsen.

Standortkarte Windenergieanlagen im Maßstab 1:25.000
Auf dieser Karte werden die Windkraftanlagen in Südlohn gezeigt. © Skizze Stadtwerke Münster

Die Einzelringe für diesen Turm sowie Nabe und Rotoren wurden in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (12.2.) und von Mittwoch auf Donnerstag (13.2.) mit einem Schwertransport auf die Baustelle in Südlohn gebracht. Nach aktuellem Stand soll die Montage dieser Elemente am 17. oder 18. Februar passieren, so der Projektleiter des Bauprojekts, Maik Südhoff.

Witterungsbedingt könne es bei diesen Arbeiten zu Verzögerungen kommen, erklärte er weiter. An dem Plan, dass die Anlagen im Frühjahr 2025 in Betrieb genommen werden, halte man aber weiter fest.

Strom für 10.000 Haushalte

Nach Inbetriebnahme sollen die drei Windkraftanlagen jeweils eine Leistung von 5,7 Megawatt haben und somit rein rechnerisch den Strombedarf von mehr als 10.000 Haushalten decken.

Die Gesamtinvestitionen für die drei Anlagen belaufen sich laut schriftlicher Mitteilung von Juliette Polenz, Abteilung Unternehmenskommunikation und Marke der Stadtwerke Münster, auf rund 23 Millionen Euro.

Wetter sorgte für Verzögerungen

Begonnen haben die Arbeiten am Windenergieprojekt Anfang 2024 unter anderem mit dem Bau der Kabeltrasse und dem Anlegen von Wegen. Im Juni 2024 wurde dann der Bau der Kabeltrasse fortgeführt und im Juli und August wurden die Fundamente für die Windenergie-Anlagen gegossen und fertiggestellt.

Im September konnte schließlich der Bau der Übergabestation für die Anlagen abgeschlossen werden. In der Folge wurde dann die Kabeltrasse bis zur Station gelegt.

Aufgrund von witterungsbedingten Verzögerungen konnten dann Anfang des Jahres 2025 die ersten zwei von drei 75 Meter hohen Betontürmen errichtet werden. In der kommenden Woche dann der nächste Schritt auf dem Weg zur Fertigstellung des Windkraftprojektes in Eschlohn und Wellschlatt.

Bürgerbeteiligung war möglich

Ein weiterer Meilenstein: Im Oktober 2024 konnten die Stadtwerke vermelden, dass die Bürgerbeteiligung an dem Projekt beendet ist und alle Anteile in Höhe von 4 Millionen Euro gezeichnet wurden. Rund 400 Privatanlegende beteiligten sich – mehr als 3,4 Millionen Euro wurden von Menschen aus den vorzeichnungsberechtigten Kommunen Südlohn, Gescher, Stadtlohn und Velen erworben.

Für letztere hatte der kommunale Versorger für die Bürgerbeteiligung an dem Windenergieprojekt eben diese 4 Millionen Euro bereits ab Anfang September als Nachrangdarlehen bereitgestellt. Ab dem 10. Oktober durften sich dann auch Privatkunden Ökostrom der Stadtwerke Münster beteiligen. Und zwar jeweils mit Beträgen zwischen 500 und 25.000 Euro in jeweils 500-Euro-Schritten. Die Laufzeit der Anlage beträgt dabei zehn Jahre bei einer festen Verzinsung von 5,25 Prozent für die gesamte Dauer der Beteiligung.