
© Stefan Grothues
Umzug des Bauamtes eröffnet neue Perspektiven für die Dufkampstraße
Rathaus-Nebenstelle
Die 23 Mitarbeiter des Bauamtes sind mit 1500 Umzugskartons vom Rathaus zur Mühlenstraße umgezogen. Eine Rückkehr in die City ist aber schon geplant. An der Dufkampstraße wird neu gebaut.
Ein einziges Mal ist Mathias Pennekamp auf dem Weg zur Arbeit falsch abgebogen. Kein Wunder: Jahrelang hatte er seinen Arbeitsplatz im Rathaus. Jetzt ist sein Fachbereich „Planen, Bauen und Umwelt“ umgezogen: mit 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und über 1500 Kartons mit Akten und Plänen aus fast 100 Jahren. Die Adresse in der neuen Rathaus-Nebenstelle in den ehemaligen Büros der Steuerkanzlei Heisterborg lautet Mühlenstraße 42 (Navi-Adresse: An der Bleeke 1).
Der Umzug schafft nicht nur neuen Platz in den bislang beengten Verhältnissen im Rathaus. Er eröffnet auch neue Perspektiven für die Entwicklung der Dufkampstraße als Einkaufs- und Gastronomiestandort. Dort befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Pfarrkirche St. Otger die Alte Vikarie, in der zurzeit noch der Fachbereich „Schule, Sport und Kultur“ untergebracht ist. Dieser Fachbereich mit sechs Mitarbeitern sowie der Citymanager können nun ins Rathaus ziehen. Die Bezirksbeamten der Polizei sind bereits vor wenigen Wochen dort ausgezogen.
Gespräche mit Investor für die Dufkampstraße laufen
Für den Standort Alte Vikarie und das benachbarte ehemalige Geschäftshaus Lüfkens (Dufkampstraße 12), das die Stadt erworben hat, werden nun Neubaupläne geschmiedet. „Es gab mehrere Interessenten. Mit einem Investor sind wir jetzt in engeren Gesprächen“, sagt Bürgermeister Berthold Dittmann.
Er erhoffe sich neue Akzente für die Gastronomie und den Einzelhandel in der Dufkampstraße, sagt Berthold Dittmann. Näheres könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Es ist auch noch unklar, ob Fassadenteile der Alten Vikarie erhalten bleiben können, oder ob das markante Gebäude ganz abgerissen wird.
„Alle Rathausabteilungen gehören auf Dauer in die Innenstadt“
Sicher aber ist, dass der Fachbereich „Planen, Bauen und Umwelt“ in drei oder vier Jahren in die Obergeschosse des neuen Geschäfts- und Bürogebäudes an der Dufkampstraße einziehen sollen. „Ich hoffe, das gelingt auch etwas früher“, sagt Bürgermeister Dittmann. Der Standort an der Mühlenstraße sei nicht schlecht, „aber das Rathaus und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören einfach in das Stadtzentrum“, so Dittmann.

Für den Standort Alte Vikarie und das benachbarte ehemalige Geschäftshaus Lüfkens werden Neubaupläne geschmiedet. Hierhin soll das Bauamt in einigen Jahren ziehen. © Stefan Grothues
Jetzt aber ist er wie Fachbereichsleiter Mathias Pennekamp froh, dass der erste Umzug so reibungslos geklappt haben. „Benedikt Emming als Koordinator und das Team des Bauhofs haben einen richtig guten Job gemacht“, sagt der Bürgermeister.
Wenn der Fachbereich in drei oder vier Jahren wieder ins Stadtzentrum zurückzieht, dann werden wohl weniger als die 1500 Kisten geschleppt werden müssen. Hermann Kösters vom Fachbereich „Zentrale Steuerung“ hat die Digitalisierung fest im Blick. Nur die ist im Bauamt nicht ganz so einfach wie in den anderen Fachbereichen. „Hier gibt es ja nicht nur DIN-A4-Akten. In den Plänen finden sich alle Größen, vom Notizzettel bis zum quadratmetergroßen DIN-A0-Plan. Bis zum nächsten Umzug werden wir aber deutliche Fortschritte gemacht haben.“

Fachbereichsleiter Mathias Pennekamp in seinem neuen Büro an der Mühlenstraße. Der nächste Umzug zurück in die Innenstadt könnte schon in drei oder vier Jahren anstehen. © Stefan Grothues
Der Eingang für Besucherinnen und Besucher des neuen Rathaus-Nebengebäudes liegt übrigens nicht an der Mühlenstraße, sondern im hinteren Bereich An der Bleeke. Die Beschilderung fehlt noch. Ohnehin empfiehlt Mathias Pennekamp allen Ratsuchenden in Baufragen, sich wegen der Coronapandemie vorab einen Besuchstermin geben zu lassen.
Das wird demnächst übrigens für alle Abteilungen des Rathauses digital möglich sein. Ab April, so verspricht Bürgermeister Berthold Dittmann, werde schrittweise ein Terminbuchungssystem eingeführt.