Der subventionierte Stadtlohn-Gutschein ist ab dem 13. Juli auch für Auswärtige erhältlich.

© Stefan Grothues

Subventionierter Stadtlohn-Gutschein bald auch für Auswärtige erhältlich

rnRatssitzung

Als der subventionierte Stadtlohn-Gutschein vor einigen Wochen verabschiedet wurde, lautete das Motto „Von Stadtlohnern für Stadtlohner“. Bald können aber nun doch auch Auswärtige profitieren.

Stadtlohn

, 29.06.2020, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eigentlich war der öffentliche Teil der Ratssitzung am vergangenen Mittwoch schon geschlossen. Doch dann wurde nach einer teils emotionalen Diskussion zwischen den Fraktionen über den Stadtlohn-Gutschein auf Antrag der Grünen doch noch einmal die Öffentlichkeit hinzugeholt – wenn auch nur formal. Denn die Zuschauer hatten das Rathaus da schon lange verlassen.

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Worum ging es? Der Stadtlohner Einzelhandel trug seinen Wunsch an den Rat heran, den subventionierten Stadtlohn-Gutschein (wir berichteten mehrfach) auch für Auswärtige anzubieten. Bisher ist er lediglich den Stadtlohnern vorbehalten. Das Argument der Einzelhändler: Dadurch könne man Kaufkraft von den umliegenden Kommunen nach Stadtlohn ziehen.

Vorschlag stößt bei CDU auf wenig Gegenliebe

Wem es dann hier gefalle, komme sicher noch einmal wieder – auch ohne Gutschein. Nicht überall stieß dieser Vorschlag allerdings auf Gegenliebe. Die CDU-Fraktion, so berichtet es der Erste Beigeordnete Günter Wewers am Donnerstag, habe argumentiert, dass es einen bestehenden Beschluss gebe, und die Subvention schließlich aus Steuergeldern der Stadt bezahlt werde.

„Der Ansatz war ja damals: Von Stadtlohnern für Stadtlohner. Die CDU-Fraktion hat erklärt, dass man mit der Subvention der Stadtlohner Bevölkerung, der Gastronomie und dem Einzelhandel etwas Gutes tun wollte“, so Wewers, der von einer „lebhaften Debatte“ spricht.

Gutscheine im Wert von 300.000 Euro schon verkauft

Die CDU habe außerdem erklärt, dass man schon jetzt Gutscheine im Wert von 300.000 Euro verkauft habe. „Die Mitglieder der CDU-Fraktion glaubten, dass der Gesamtbetrag von 1.000.000 Euro allein von Stadtlohnern ausgeschöpft werden könne. Dafür brauche es keine Hilfe von außerhalb“, sagt Wewers.

Am Ende einigten sich die Fraktionen auf einen Kompromiss. Zunächst behalten die Stadtlohner ihr Exklusivrecht. Nur wer seinen Wohnort nachweisen kann, erhält einen der mit 25 Prozent subventionierten Gutscheine. Ab dem 13. Juli (Montag) steht er allerdings auch für Menschen von außerhalb zum Verkauf. Für alle gilt aber auch weiterhin: Jeder kann maximal eine Subvention von 25 Euro erhalten. Das entspricht einem Gutschein-Wert von 100 Euro.

Günter Wewers begrüßt die Lösung, die am Ende einstimmig abgesegnet wurde: „Alle wollten nur das Beste für Stadtlohn. So haben die Stadtlohner die Möglichkeit, jetzt noch einmal zuzugreifen. Ich glaube schon, dass die Nachfrage in den nächsten zwei Wochen dadurch steigt.“ Dann müsse man schauen, wie hoch der verbleibende Betrag überhaupt noch sei.

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