
© Stefan Grothues
Stadtlohn hat seinen Bürgern in den letzten 14 Tagen 71.000 Euro geschenkt
Coronavirus
Stadtlohn kurbelt Einzelhandel und Gastronomie mit Sondergutscheinen an. Die Stadtlohner haben schon 4000 Gutscheine im Wert von 285.000 Euro gekauft. Über 71.000 Euro waren ein Geschenk.
„Das ist eine super Sache!“ Stefanie Potthoff freut sich. Ihre Familie hat von der Stadt Stadtlohn 100 Euro geschenkt bekommen, und zwar in Form von Sondergutscheinen, die die Stadtlohnerin in zahlreichen Geschäften in Stadtlohn einlösen kann - beim Bäcker oder in der Boutique, im Restaurant oder an der Zapfsäule.
Stefanie Potthoff hat gerade ihren vierten 100-Euro-Gutschein beim SMS-Stadtmarketing gekauft. Für jeden Gutschein musste sie nur 75 Euro bezahlen, denn die Stadt sponsert den Gutscheinwert zu einem Viertel. Unterm Strich hat Familie Potthoff also 100 Euro gespart. Jetzt hat die vierköpfige Familie ihre Gutschein-Möglichkeiten ausgeschöpft. Die Stadt hat den Sondergutscheinwert auf 100 Euro pro Kopf beschränkt.

Stefanie Potthoff findet, dass die Sondergutschein-Aktion eine "super Sache" ist. Ihre vierköpfige Familie spart dadurch unterm Strich 100 Euro. © Stefan Grothues
Seit zwei Wochen gibt es nun den Sondergutschein. Die Stadt hat ihn eingeführt, um den durch die Coronakrise ausgebremsten Stadtlohner Gastronomen und Einzelhändlern neuen Rückenwind zu geben. Nach zwei Wochen hat SMS-Geschäftsführer Martin Auras jetzt im Gespräch mit unserer Redaktion eine aus seiner Sicht „sehr, sehr positive Zwischenbilanz“ gezogen.
Eine Million Euro Gesamtlimit
In Zahlen sieht die Zwischenbilanz (Stand Dienstag, 11 Uhr) so aus: Rund 4000 Gutscheine wurden bislang ausgegeben. „Der Hundert-Euro-Gutschein ist der Renner“, sagt Martin Auras. Kein Wunder: 100 Euro zum Preis von 75 Euro, das ist einfach verlockend. Der bislang verkaufte Gutscheinwert beläuft sich auf insgesamt 285.000 Euro. Über 70.000 Euro wurden von der Stadt gesponsert.
Damit ist das Gesamtlimit der Sondergutschein-Aktion in Höhe von einer Million Euro bereits zu mehr als einem Viertel ausgeschöpft. Maximal 250.000 Euro Zuschuss hat der Rat der Stadt Stadtlohn für diese Aktion bereitgestellt.
Und wird das Gutschein-Geld auch ausgegeben? „Ja“, sagt Martin Auras, „das geht sogar recht flüssig. Und das ist sehr erfreulich.“ Gutscheine im Wert von 75.000 Euro wurden bereits eingelöst. Stefanie Potthoff sagt: „Wir haben unsere ersten drei Gutscheine für Textilien genutzt, für Kleidungskäufe, die ohnehin anstanden.“
Gutscheine können maximal noch bis zum 30. September erworben werden, entweder in digitaler Form im Internet unter stadtlohn-gutschein.de oder als Checkkarte mit QR-Code beim SMS-Stadtmarketing im Haus Hakenfort an der Dufkampstraße.
Die Aktion könnte bei großer Nachfrage aber auch früher enden, nämlich dann, wenn der Gesamtwert der verkauften Gutscheine die Eine-Million-Euro-Grenze erreicht. „Ich glaube fast, das Limit wird vor der Zeit erreicht sein. Aber das zeigt ja, dass die Aktion ein Erfolg ist.“ Die Gutscheine selbst können bis zum 31. Januar 2021 eingelöst werden.
„Unkompliziert und problemlos“
Nicht nur bei den Kunden, sondern auch bei den Einzelhändlern kommt der Gutschein bestens an. „Wir haben bislang nur positive Rückmeldungen erhalten“, sagt Martin Auras. Mercedes Gericks vom Kindermodengeschäft „Hänsel & Gretel“ bestätigt das. „In der Mittagspause haben wir mit Unterstützung von Herrn Auras die Technik eingerichtet. Eine Viertelstunde nach Geschäftsöffnung kam schon die erste Kundin mit einem Gutschein. Alles läuft unkompliziert problemlos.“
Das findet auch Stefanie Potthoff: „Ich lege im Geschäft die Karte mit dem QR-Code vor, der wird dann einfach gescannt. Dann kann ich auch immer sehen, wie viel Restguthaben noch auf dem Gutschein ist.“
Für das Stadtmarketing-Team sei die Einführung des digitalen Gutscheins ein ambitioniertes Vorhaben gewesen. „Wir hatten das ohnehin für dieses Jahr geplant. Aber jetzt musste ja alles ganz schnell gehen“, sagt Auras. Er sagt auch: „Trotz der insgesamt sehr schwierigen Lage zeigen viele Einzelhändler mittlerweile doch wieder Zuversicht.“