Studentin taucht in den Schulalltag ein
Geschwister-Scholl-Gymnasium
Fünf Monate dauert die Stippvisite von Katharina Apelt am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Stadtlohn. Die 22-Jährige absolviert dort ihr Praxissemester und soll dadurch schon in ihrem Masterstudiengang einen Einblick in ihren zukünftigen Beruf als Lehrer bekommen.

Schulleiter Heinrich Dreier verspricht sich von dem Praxissemester mehr Schulnähe. Birgit Prangenberg (r.) ist die Ansprechpartnerin für Katharina Apelt.
Schulleiter Heinrich Dreier bezeichnet die Studentin an der Westfälischen Wilhelms-Universität mit den Fächern Biologie und Mathematik als Versuchskaninchen. 300 Studierende der Uni absolvieren ab dem 15. Februar erstmals das Praxissemester an einer von 145 Schulen im Regierungsbezirk.
Es ist ein zentrales Element des seit 2009 geltenden Lehrerausbildungsgesetzes und soll die Ausbildung deutlich praxisorientierter gestalten. Neben der Uni und der Schule begleitet das Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Bocholt den Tauchgang in den Schulalltag von Katharina Apelt.
Erstwunsch Stadtlohn
Die momentan in Vreden wohnende Studentin hatte Glück: Ihr Erstwunsch war das GSG, sie bekam den Zuschlag. "Durch das Semester bei uns kann Frau Apelt sich in einem geschützten Raum ausprobieren, ohne befürchten zu müssen, das berufsentscheidende Benotungen wie im Referendariat vorgenommen werden", verdeutlicht Schulleiter Heinrich Dreier.
Das Referendariat wurde von 24 auf 18 Monate verkürzt, das Praxissemester soll die fehlenden sechs Monate kompensieren. Allerdings: Eine Aufwandsentschädigung gibt es dafür nicht.
Unterstützung der Lehrer
Dafür gibt es Unterstützung in Fragen zum Beruf Lehrer: Wie motiviere ich im Unterricht, wie gehe ich mit Störungen um? Birgit Prangenberg, die am GSG für die Betreuung der Praxissemesterstudierenden zuständig ist, schätzt den Austausch mit den Studierenden. "Mit jemandem zu sprechen, der sich für schulische Themen interessiert, hilft einem selbst zu reflektieren und sich weiterzuentwickeln."
Weiterentwickelt hat sich auch Apelt schon während ihrer Zeit am GSG. "Ich kümmere mich im Unterricht zum Beispiel um schwächere Schüler", erklärt sie. In Zukunft soll sie auch ganze Unterrichtsstunden übernehmen, immer unter Begleitung und Aufsicht der Lehrkraft. Zudem nimmt sie an Konferenzen und sportlichen und sozialen Veranstaltungen teil und bekommt so ein umfassendes Bild ihres zukünftigen Handlungsfeldes. Während ihrer fünfmonatigen Zeit in Stadtlohn muss sie drei Hausarbeiten für die Uni schreiben. Von ihrer Schule wird sie nicht benotet.
Thema Inklusion
"Hier am Gymnasium kam ich auch das erste Mal mit dem Thema Inklusion in Berührung, in meiner eigenen Schulzeit habe ich damit keinerlei Erfahrungen gemacht", erklärt Apelt. Bis zu den Sommerferien bleibt sie, dann geht es wieder zurück zur Uni und danach gut gerüstet ins Referendariat.