
Die Krankenhausschließung ist ein historischer Einschnitt für Stadtlohn, aber keine Katastrophe, findet unser Autor Stefan Grothues. © Stefan Grothues/Stefan Schütze
Stadtlohner Krankenhaus schließt: Traurig, aber nicht katastrophal
Kommentar
In Stadtlohn schließt an diesem Wochenende das Krankenhaus für immer. Das ist traurig. Aber es ist keine Katastrophe für die Gesundheitsversorgung der Stadtlohner, findet unser Autor.
Ja, das ist ein trauriger Tag für Stadtlohn. Aber es ist kein katastrophaler Tag für die medizinische Versorgung der Stadtlohner. Das Krankenhaus Maria-Hilf schließt nach über 150 Jahren für immer seine Türen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das nicht nur ein trauriger Tag, sondern auch ein Tag der Ungewissheit. Neue Wege, neue Kollegen, ein größeres Haus erwarten sie in Ahaus. Niemand wechselt gerne unfreiwillig seinen Arbeitsplatz.
Aber ist es auch ein schlechter Tag für die Patienten? Ich meine nein. Ich selbst war schon mal Patient im Stadtlohner Krankenhaus und bin dankbar für die gute Behandlung und Pflege, die ich dort erfahren habe. Aber viele kleine Häuser sind angesichts der Entwicklung im Gesundheitsbereich einfach nicht finanzierbar. Größere Häuser, höhere Fallzahlen und effizientere Medizintechnik hingegen können die Behandlungsqualität steigern.
Aber was ist mit der Nähe? Geht sie nicht verloren? Wenn die Entfernung mit dieser Frage gemeint ist, dann sind die 17 Autominuten zwischen dem Stadtlohner und dem Ahauser Krankenhaus wahrlich keine große Distanz. Und der Notarztstandort bleibt ja in Stadtlohn. Und wenn die menschliche Nähe gemeint ist: Die ist in Ahaus selbstverständlich genauso groß.
Dennoch ist dieser Tag für Stadtlohn ein historischer Tag. Und das ist eine gute Gelegenheit, allen Krankenhausmitarbeiterinnen und -mitarbeitern Danke zu sagen und alles Gute für den Neustart zu wünschen.